Kryptohändler in der Türkei zu 11.196 Jahren Haft verurteilt

Drastisches Urteil in der Türkei: Drei Betreiber einer Kryptobörse haben eine extrem hohe Strafe erhalten.

Drei Kryptohändler sind in der Türkei zu einer Rekordstrafe verurteilt worden. Der Gründer der Digitalwährungsbörse Thorex und seine beiden Brüder standen in Istanbul vor Gericht, weil ihnen Geldwäsche, Betrug und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wurde.

Die Richter zeigten kein Erbarmen: Alle drei Angeklagten wurden nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zu jeweils 11.196 Jahren Haft verurteilt, berichtet die britische BBC. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Hauptangeklagten sogar 40.562 Jahre gefordert. Der Gründer der Kryptobörse, Faruk Ö., war im August 2022 in Albanien festgenommen und an die Türkei ausgeliefert worden. Man hatte ihm vorgeworfen, Geld von 400.000 Anlegern veruntreut zu haben – insgesamt zwei Milliarden US-Dollar (etwa 1,8 Milliarden Euro).

Coin zu einem Viertel des Marktpreises angeboten

Die Brüder hatten nach einem Bericht der "Kronen-Zeitung" aggressiv um Kunden geworden, mit Models und Luxus-Autos. Sie sollen die Kryptowährung Dogecoin zu einem Viertel des Preises angeboten haben, der auf anderen Plattformen verlangt wurde. Offenbar konnten die Käufer ihre Coins aber nicht weiterverkaufen oder tauschen.

Im April 2021 ging die Webseite der Plattform offline, die Polizei schrieb den Gründer zur Fahndung aus. In der Türkei sorgte der Fall während des damaligen Kryptobooms für Schlagzeilen. Saftige Haftstrafen kommen in dem Land immer wieder vor, vor allem seit auf EU-Druck 2004 die Todesstrafe abgeschafft wurde. So wurde Adnan Oktar, ein Kultprediger, 2022 wegen Betruges zu 8.658 Jahren Haft verurteilt.