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Ticketmaster-Hack: 560 Millionen Kunden betroffen – der aktuelle Stand


Der aktuelle Stand der Ermittlungen
Ticketmaster gehackt: 560 Millionen Nutzerdaten in Gefahr

Von dpa
01.06.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0492011909Vergrößern des BildesTicketmaster: Ticketmaster war im Jahr 2010 von Live Nation übernommen worden, das zu einem globalen Riesen der Live-Event-Branche aufstieg. (Quelle: IMAGO/Rafael Henrique / SOPA Images/imago)

Ticketmaster bestätigt einen Hackerangriff mit Auswirkungen für über eine halbe Milliarde Kunden. Strafverfolgungsbehörden sind bereits auf der Spur der Täter.

Der US-Konzertkarten-Verkäufer Ticketmaster hat Berichte über einen Cyberangriff mit möglichen Auswirkungen auf 560 Millionen Kunden bestätigt. Der Ticketmaster-Mutterkonzern Live Nation Entertainment informierte die US-Börsenaufsicht am Freitag über das Datenleck. Das Unternehmen erklärte, es habe den Hackerangriff am 20. Mai bemerkt und spezialisierte Firmen mit einer Untersuchung beauftragt.

Die Hackergruppe ShinyHunters hatte zuvor im Darkweb einen Cyberangriff auf Ticketmaster verkündet und Daten von 560 Millionen Kunden zum Kauf angeboten, darunter deren Namen, Adressen und Kreditkarteninformationen. Die Gruppe verlangte eine Lösegeldzahlung von 500.000 Dollar (460.000 Euro).

"Wir arbeiten daran, das Risiko für unsere Nutzer und das Unternehmen zu minimieren, und haben die Strafverfolgungsbehörden benachrichtigt und arbeiten mit ihnen zusammen", erklärte Live Nation. Der Vorfall werde "keinen wesentlichen Einfluss auf unser gesamtes Geschäft oder auf unsere finanzielle Situation haben".

Die australische Regierung hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie Untersuchungen zu dem Hackerangriff eingeleitet habe. Die US-Bundespolizei FBI bot ihre Hilfe an.

Nicht nur Kunden von Ticketmaster von Cyberangriff betroffen

Die Hackergruppe ShinyHunters hatte schon 2020 Schlagzeilen gemacht, als sie nach Angaben des US-Justizministeriums riesige Mengen an Kundendaten von mehr als 60 Unternehmen ins Netz stellte. Im Januar wurde in Seattle ein französisches Mitglied der Gruppe zu drei Jahren Haft und einer Entschädigungszahlung von fünf Millionen Dollar verurteilt.

Derweil wurde bekannt, dass auch der australische Ticketanbieter Ticketek Opfer eines Cyberangriffs wurde. Das Unternehmen machte keine Angaben zum Ausmaß des Datenlecks, während die australische Regierung erklärte, dass "viele Australier" betroffen sein könnten.

Ticketmaster war im Jahr 2010 von Live Nation übernommen worden, das zu einem globalen Riesen der Live-Event-Branche aufstieg. Ticketmaster steht in den USA bereits seit Jahrzehnten wegen der Servicegebühren und Ticketkosten in der Kritik. Das US-Justizministerium reichte in der vergangenen Woche eine Kartellklage ein, in der es Ticketmaster und Live Nation vorwarf, ihre beherrschende Marktstellung missbraucht zu haben, um die Ticketpreise nach oben zu treiben und Wettbewerber vom Markt zu drängen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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