Kostenpflichtige Abos WhatsApp wird zur Werbeplattform

WhatsApp erweitert den "Aktuelles"-Tab: Nutzer können dort künftig etwa Kanäle kostenpflichtig abonnieren. Firmen können zudem Werbung schalten.
Der beliebte Messenger WhatsApp führt neue Funktionen in seinem "Aktuelles"-Tab auf der Plattform ein, wie der Dienst auf seiner Seite mitteilt. Neben den Statusmeldungen anderer Nutzer sollen Unternehmen und Vereine dort künftig präsenter sein. Was bedeutet das?
Laut WhatsApp ist der "Aktuelles"-Bereich bei den Anwendern beliebt und wird täglich weltweit von 1,5 Milliarden Menschen genutzt. Darum wollen die Entwickler des Dienstes neue Möglichkeiten schaffen, wie die Inhalte von Firmen, Vereinen und Influencern dort sichtbarer werden können: mit kostenpflichtigen Kanalabos, gezielter Werbung auf den Kanälen und Statusanzeigen von Unternehmen.
Konkret bedeutet das, dass Nutzer dort Kanäle unterstützen können, indem sie exklusive Inhalte gegen eine monatliche Gebühr abonnieren. Zusätzlich sollen im "Aktuelles"-Bereich die Kanäle von ihren Betreibern beworben werden können, um sie sichtbarer zu machen. Auch in den beliebten Status-Updates sollen Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen bewerben können.
Welche Nutzerinformationen verwendet WhatsApp dafür?
Wie WhatsApp betont, soll der persönliche Bereich – also der, in dem die Chats mit Freunden und der Familie stattfinden – klar von dem "Aktuelles"-Tab getrennt bleiben. Werbung soll ausschließlich in diesem Bereich angezeigt werden.
Auch der Datenschutz bleibt unangetastet, schreiben die Entwickler. Persönliche Nachrichten, Anrufe und Gruppenchats übertrage der Dienst weiterhin verschlüsselt und nutze es nicht für Werbezwecke. Auch Telefonnummern werde man nicht weiterverkaufen oder mit Unternehmen teilen, heißt es.
Standortdaten, Sprache und Vorlieben
Für die Ausspielung der Anzeigen will WhatsApp nur begrenzte Informationen wie das "Land oder deine Stadt, deine Sprache, die Kanäle, denen du folgst, und deine Interaktionen mit Anzeigen" verwenden.
Wer seinen WhatsApp-Account mit anderen Meta-Diensten wie Facebook oder Instagram verknüpft hat, sieht Werbung, die auch auf Basis der dortigen Interessen ausgespielt werden soll.
WhatsApp will mit den Änderungen nach eigenen Angaben ein Geschäftsmodell aufbauen, das den bisherigen Austausch mit Freunden nicht beeinflusst. Mit anderen Worten: Chats finden wie gewohnt statt, aber der Dienst will mit seiner Plattform nun Geld verdienen. Bislang hatte der kostenlose Messenger, der zum Facebook-Unternehmen Meta gehört, kein nachvollziehbares Finanzierungsmodell.
- blog.whatsapp.com: "Finde auf WhatsApp mehr Kanäle und Unternehmen, die zu dir passen"