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Active Shooter: PayPal stoppt Verkauf von Amoklaufspiel


"Active Shooter"
PayPal stoppt Verkauf von Amoklaufspiel

Von t-online, str

21.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Szene aus dem Videospiel "Active Shooter": Der Spieler kann sich entscheiden, ob er eine Schule angreift oder verteidigt.Vergrößern des BildesSzene aus dem Videospiel "Active Shooter": Der Spieler kann sich entscheiden, ob er eine Schule angreift oder verteidigt. (Quelle: YouTube via AP/ap-bilder)
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Nach der Spieleplattform Steam stemmt sich auch Online-Bezahldienst PayPal gegen das umstrittene Videospiel "Active Shooter". Damit hat Hersteller Acid Software seinen letzten Vertriebskanal verloren.

Der Online-Bezahldienst PayPal hat das Konto des Computerspieleherstellers Acid Software gesperrt. Anlass ist das umstrittene Videospiel "Active Shooter", das Spieler in die Rolle von Amokläufern schlüpfen lässt und das in den USA seit Wochen für Diskussionen sorgt. Ende Mai war das Spiel bereits von der Plattform Steam des Anbieters Valve sowie der Crowdfunding-Seite Indiegogo geflogen.

"PayPal hat seit langem eine eindeutig formulierte und konsequent umgesetzte Nutzerrichtlinie", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Associated Press. "Und wir wollen sicherstellen, dass unsere Dienste unabhängig von der jeweiligen Einzelperson oder Organisation nicht genutzt werden, um Bezahlungen entgegen zu nehmen für Aktivitäten, die Gewalt befördern."

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In "Active Shooter" kann der Spieler wählen, ob er eine Schule angreift und wahllos Schüler, Lehrer und Polizisten erschießt, oder ob er als SWAT-Einheit den Amokläufer bekämpft. Der Hersteller bewirbt das Spiel als "SWAT-Team Simulator".

Das Konzept hatte vor allem unter Eltern der Opfer von Amokläufen und Überlebenden für Entrüstung gesorgt. Seit dem Angriff auf eine Highschool in Parkland im US-Bundesstaat Florida im Februar wird das Thema Waffengewalt in den USA verstärkt diskutiert. US-Präsident Donald Trump hatte dabei auch Gewalt in Computerspielen thematisiert und einen Gipfel mit Vertretern der Unterhaltungsindustrie vorgeschlagen.

Katz-und-Maus-Spiel mit Waffengegnern

"Active Shooter" wurde ursprünglich von einem 21-jährigen Russen namens Anton Makarevskiy entwickelt. Acid Software vertrieb das Spiel für 20 US-Dollar. Eine neue Version sollte nächsten Monat veröffentlicht werden. Der Anbieter gab am Dienstag bekannt, vorübergehend sei der Verkauf all seiner Spiele nicht möglich. Die kostenlose Demo-Version von "Active Shooter" stehe aber nach wie vor zum Download zur Verfügung.

Der PayPal-Rauswurf folgt auf ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Hersteller und Waffengegnern. Eine selbst aufgesetzte Webseite des Herstellers war in der vergangenen Woche abgeschaltet worden: Der Provider hatte dem Hersteller gekündigt, nachdem er ebenfalls mit Beschwerden von Waffengegnern überhäuft worden war. Acid Software konnte jedoch auf einen russischen Anbieter ausweichen.

Der Hersteller spricht von "Zensur"

Die Zukunft des Spiels sei nun ungewiss, sagte ein Sprecher von Acid Software der Nachrichtenagentur AP. "Es sieht so aus, als wolle uns jeder in den USA zensieren, aber keiner erklärt uns, gegen welche Gesetze wir verstoßen", wird Ata Berdyev zitiert. Die Firma wolle zusammen mit PayPal nach einer Lösung suchen. In den sozialen Medien nutzte das Unternehmen Schlagworte wie "Hört auf, uns zu zensieren", "Freie Meinungsäußerung" und "Wir kommen wieder".

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Amokläufe an Schulen sind in den USA trauriger Alltag geworden. Schon Grundschulkinder proben den Ernstfall. Die sogenannten "Active Shooter"-Trainings sind überlebenswichtig – mehr noch als das einstudierte Verhalten bei einem Feueralarm. Mehr als 200 "school shootings" zählt die New York Times seit dem Massaker an der Sandy Hook Grundschule im Jahr 2012. Mehr als 400 Menschen, überwiegend Schüler und Lehrer, kamen dabei ums Leben.

Verwendete Quellen
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