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Ein Leben ohne Google: Das neue Huawei-Smartphone Mate 30 Pro im Test


Das neue Huawei-Smartphone Mate 30 Pro im Test

Von dpa
10.12.2019Lesedauer: 4 Min.
Umlaufendes Display mit satten Farben.
Umlaufendes Display mit satten Farben. Optisch ist Huaweis Google-befreites Telefon ein echter Hingucker. (Quelle: Robert GΓΌnther/dpa-tmn./dpa)
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Berlin (dpa/tmn) - Auf den ersten Blick reiht sich das Huawei Mate 30 Pro nahtlos in die Riege der Top-Smartphones der chinesischen Marke ein. Doch es ist ein hΓΆchst ungewΓΆhnliches GerΓ€t fΓΌr den deutschen Markt: ein Android-Smartphone ohne Google-Dienste.

Die US-Sanktionen zwingen den zweitgrâßten Smartphone-Anbieter der Welt, seine neuen Telefone ohne GMail, Google-Karten oder die App-Plattform Play Store auszuliefern. Für einen Teil der Google-Dienste gibt es Alternativen direkt von Huawei, bei anderen muss man auf Services weiterer Anbieter zurückgreifen.

Wenn man das Mate 30 Pro als "Huawei-Telefon" nutzt, werden ganz schnell zwei Dinge klar. Zum einen, wie sehr man als Android-Nutzer in einer Google-Welt lebt. Egal, ob es darum geht, schnell eine Route zu checken oder die Fotos mit der Cloud zu synchronisieren. Zum anderen machen die gefΓΌhlt endlosen Datenschutz-Hinweise der Huawei-Dienste noch einmal deutlich, was fΓΌr ein weitreichender Datenzugriff hinter dem reibungslosen Funktionieren der gewohnten Funktionen steckt.

Google-Apps? Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!

ZunÀchst einmal begrüßt das Mate 30 Pro seine neuen Besitzer mit der Aufforderung, sich mit einer "Huawei ID" anzumelden. Das ist Huaweis Alternative zu dem Google-Konto, in dem die gesammelten Einstellungen und Nutzerdaten gespeichert und verwaltet werden.

Zur Familie der Huawei Apps gehΓΆren unter anderem die App Gallery als Ersatz fΓΌr die App-Plattform Google Play, die Huawei Cloud, ΓΌber die zum Beispiel Fotos online gespeichert werden, Huawei Health zum Sammeln und Synchronisieren von Gesundheitsdaten und der Huawei Store zum Kauf von GerΓ€ten des Konzerns.

Die Liste der "empfohlenen Apps", die bei der ersten Anmeldung in der App Gallery zur automatischen Installation vorgeschlagen werden, scheinen etwas willkΓΌrlich gewΓ€hlt zu sein: darunter sind zwei Anwendungen zum RadiohΓΆren, eine Wetter-App, ein SolitΓ€r-Spiel und die App des E-Mail-Anbieters GMX.

GΓ€hnende Leere im App-Regal

Das Kernproblem der "App Gallery": Zum Start des Mate 30 Pro klaffen hier erhebliche LΓΌcken. Huawei muss die Entwickler noch dazu kriegen, ihre Apps auch auf die Plattform des Unternehmens zu bringen. Viele in Deutschland populΓ€re Anwendungen fehlen. So sucht man vergeblich nach der kompletten App-Familie von Facebook, angefangen mit der blauen App des Online-Netzwerks ΓΌber Instagram bis hin zu den Chat-Diensten WhatsApp und Messenger.

Allein das dΓΌrfte fΓΌr viele Nutzer in Deutschland ein Ausschluss-Kriterium sein. Dann stehen sie aber auch vor der Frage, welche Karten-App sie sich auf das GerΓ€t laden sollten. Denn es fehlen nicht nur bekannte Namen wie die App Here der deutschen Autobauer, sondern auch insgesamt ist die Auswahl eher schmal.

Huawei muss die App-Entwickler noch fΓΌr sich gewinnen

Genauso lΓΌckenhaft ist das Angebot in anderen Bereichen. Bei Billigfliegern ist Ryanair vertreten, aber nicht Easyjet. Das populΓ€re Spiel "Candy Crush" kann man nicht laden - aber die Nachahmer-App "Candy Crush Mania" von einem anderen Entwickler. Auch die MyTaxi-Nachfolge-App Free Now fehlt. Die beiden fΓΌhrenden Musikstreaming-Dienste Spotify und Apple Music sind nicht vertreten, dabei sind aber die deutlich kleineren Konkurrenten Deezer und Napster. Insgesamt fΓ€llt der hohe Anteil chinesischer und russischer Apps in Huaweis Plattform auf.

Zugleich betont Huawei, dass die App-Auswahl immer grâßer werde. Der Konzern nimmt auch viel Geld in die Hand, um Entwickler auf die eigene Plattform zu locken. Immerhin schon dabei sind Apps der Online-HÀndler Amazon und About You, der Preissuchmaschine Idealo, des Fotodruck-Spezialisten Cewe und der Deutschen Telekom mit "MeinMagenta".

Kamera und Prozessor strotzen vor Leistung

Von der Hardware her entwickelt das Mate 30 Pro die Tradition der Top-Smartphones von Huawei weiter. Kernstück ist der neue hauseigene Chip Kirin 990 mit einem Neuro-Prozessor für Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Noch einmal verbessert wurde auch das Kamera-System mit Leica-Optik. So gibt es unterschiedliche Sensoren für optimale Foto- und Videoaufnahmen. Huawei wirbt zudem mit einer Ultra-Zeitlupe, bei der Videos mit außergewâhnlichen 7680 Bildern pro Sekunde gedreht werden. Die Aufnahme ist naturgemÀß auf wenige Sekunden beschrÀnkt. Daher startet das Telefon die Kamera nach dem Druck auf den Auslâser erst, wenn es Bewegung vor der Linse erkennt.

Zu den weiteren auffΓ€lligen Funktionen des Mate 30 gehΓΆrt eine intelligentere automatische Bild-Rotation beim Drehen des GerΓ€ts. So reagiert das Mate 30 Pro nicht nur auf die Daten des Bewegungssensors, sondern behΓ€lt das Gesicht der Nutzer im Blick, damit das Bildformat nicht wechselt, wenn man es eigentlich gar nicht will.

Und irgendwie kommen fehlende Apps doch auf das Telefon

KnΓΆpfe zur Einstellung der LautstΓ€rke sucht man auf der Seite des Telefons vergeblich: Stattdessen bekommt man durch Doppeltippen auf die Kante des GerΓ€ts einen Schieberegler am Bildschirmrand angezeigt. Auf ein Modem fΓΌr den superschnellen 5G-Datenfunk verzichtete Huawei zum Deutschland-Start, obwohl der Konzern einen eigenen Chip dafΓΌr im Angebot hat. Zu Analysen, wonach in neueren GerΓ€ten des Mate 30 gar keine US-Komponenten mehr zum Einsatz kommen, nahm Huawei bislang keine Stellung.

Ganz final ist der Verzicht auf die fehlenden Apps nicht, zumindest fΓΌr bisherige Besitzer von Huawei-Smartphones. Sie kΓΆnnen aktuell noch ΓΌber einen kleinen Umweg ihre gewohnte App-Landschaft auf den neuen Huawei-GerΓ€ten installieren. Und zwar, indem sie ΓΌber die "Klonen"-Funktion einfach beim Einrichten des neuen GerΓ€ts eine Kopie des bisherigen Huawei-Telefons ΓΌbertragen.

DasHuawei Mate 30 Proist ab dem 12. Dezember exklusiv bei MediaMarkt unter mediamarkt.de in der Farbe "Space Silver" in limitierter Anzahl erhÀltlich. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 1099 Euro. Zum Kauf gibt es ein kostenloses Cover. Außerdem bekommen KÀufer, die nach 30 Tagen in einem freiwilligen Test ihre EinschÀtzung zum GerÀt abgeben, die Smartwatch Huawei Watch GT 2.

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