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Google "Projekt Loon" will Internet-Zugang aus den Wolken bringen


Internet aus den Wolken
Google testet mit Projekt "Loon" Internet-Ballons

Von dpa
Aktualisiert am 17.06.2013Lesedauer: 3 Min.
Google Loon.Vergrößern des BildesInternet aus den Wolken: Ein Ballon des Google Loon-Projektes. (Quelle: dpa-bilder)
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Google will das Internet aus den Wolken starten. Ballons sollen abgelegene Regionen mit einem Internet-Zugang versorgen. Der Suchmaschinengigant testet die Technologie in einem Pilotprojekt in Neuseeland.

Mit einem waghalsigen Projekt will Google unzugängliche Weltregionen ohne Internetanschluss an die Datenautobahn anschließen. Mit Ballons, die in der Stratosphäre in 20 Kilometern Höhe schweben, sollen diese Regionen mit einem Netzzugang versorgt werden. In der Nähe des Lake Tekapo auf der Südinsel Neuseelands wurden 30 Ballons für ein Pilotprojekt gestartet.

Spezielle Internet-Antennen

"Wir hatten daran geglaubt, dass es funktionieren kann. Nun wissen wir es", sagte Projektleiter Mike Cassidy der Nachrichtenagentur dpa im neuseeländischen Christchurch. Eine Gruppe von 50 Testern in der Region habe die speziellen Internet-Antennen in der Größe eines Fußballs erhalten, um sich mit dem ballongestützten Netzwerk zu verbinden.

Ballons können untereinander kommunizieren

Die Internet-Daten werden per Funk über Bodenstationen von und zu den Ballons übertragen. Die Ballons können untereinander kommunizieren und bilden ein Netzwerk in der Luft. Das "Project Loon" ist im Forschungslabor Google X entworfen worden. Das hat den Auftrag, nach radikal neuen Technologie-Lösungen zu suchen, "um die wirklich großen Probleme der Welt zu lösen".

Diese Abteilung ist direkt Google-Mitbegründer Sergey Brin unterstellt. Dort wurden auch die Datenbrille Google Glass und der Prototyp des selbstfahrenden Google-Autos entwickelt. Der Projekt-Name "Loon" der Name spielt auf die englischen Wörter "balloon" (Ballon) und "lunatic" (verrückt) an.

Tausende Ballons in der Stratosphäre

"Wir halten einen Ring von tausend Ballons und mehr für möglich, die, von stratosphärischen Winden vorwärts getrieben, den Erdball umrunden und den Menschen auf der Erde eine Verbindung zum Internet ermöglichen", sagte Projektleiter Cassidy.

"Wir befinden uns aber noch in einer sehr frühen Phase." Als erster Mensch der Welt habe sich der neuseeländische Ingenieur Charles Nimmo aus Leeston rund 15 Minuten lang mit dem ballongestützten Internet verbinden können, erklärte Google. Für eine kontinuierliche Versorgung sind jedoch noch zu wenige Ballons in der Stratosphäre.

Zwei Drittel der Menschheit immer noch offline

Das Internet sei eine der Technologien, die das Leben der Menschen mit am stärksten verändert hätten. "Für zwei Drittel aller Menschen jedoch ist ein schneller, bezahlbarer Internetanschluss noch immer nicht verfügbar." Der Internet-Verbindung stünden zunächst etliche landschaftliche Probleme entgegen: Dschungel, Inselgruppen, Gebirge.

Der Zugang sei auch zu teuer. "In den meisten Ländern der Südhalbkugel muss man für einen Internetanschluss im Moment mehr als ein Monatseinkommen bezahlen." Der ballongestützte Internetzugang könne diese Probleme lösen. "Nun benötigen wir vor allem Partner am Boden, um die Vision einer besseren Internet-Versorgung in dieses Regionen möglich zu machen", sagte Cassidy.

Pilotversuch soll Technik voran bringen

Die Erfahrungen des Pilotversuchs in Neuseeland sollen verwendet werden, um die Technologie zu verfeinern und die nächste Phase für das Projekt voranzutreiben. Über das "Project Loon" erhalten die Anwender derzeit eine Internet-Verbindung mit der Bandbreite einer UMTS-Mobilfunkverbindung. Die elektronischen Geräte, die an einem Ballon hängen, werden durch Solarzellen mit Strom versorgt.

Google kann die Ballons zu Wartungszwecken wieder auf den Erdboden steuern. Herkömmlichen Flugzeugen kommen die Google-Ballon nicht in die Quere: Sie fliegen in der doppelten Höhe wie Langstreckenflieger der zivilen Luftfahrt.

Ballons deutlich günstiger als Satelliten

Das Google-Projekt erinnert vom Konzept her an das weltumspannende Satellitenkommunikationssystem Iridium aus 66 aktiven Satelliten auf sechs Umlaufbahnen, die allerdings viel weiter von der Erdoberfläche entfernt unterwegs sind. Sie umkreisen die Erde in einer Höhe von etwa 780 Kilometern innerhalb von rund 100 Minuten. Wegen der kürzeren Distanz sei der technische und finanzielle Aufwand der Ballon-Lösung deutlich geringer als bei einem Satelliten-Netzwerk, sagte Cassidy. Außerdem benötige man dafür kein lizenzpflichtiges Frequenzspektrum. Damit könne das Projekt auch schneller umgesetzt werden.

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