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Schnell erklärt: So funktionieren Filterblasen


Soziale Netze
Wie Filterblasen unsere Meinungen prägen

t-online, Sara Orlos

Aktualisiert am 21.03.2018Lesedauer: 2 Min.
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Manipulationsvorwürfe: Ein neuer Skandal bringt Facebook und Cambridge Analytica in Erklärungsnot. (Quelle: t-online)

Die aktuelle Diskussion um angebliche Meinungsmanipulation durch Cambridge Analytica empört viele Facebook-Nutzer. Dabei schaffen sich die Nutzer das Umfeld für die Meinungsbildung im Netz selbst: Sogenannte Filterblasen wirken wie ein Verstärker, der die Wahrnehmung der Wirklichkeit verzerrt.

Viele nutzen soziale Netzwerke wie Facebook auch, um sich über das Weltgeschehen zu informieren. Die Inhalte, die man dort zu sehen bekommen, sind individuell auf die eigenen Interessen zugeschnitten. Klingt zunächst praktisch. Es ist eigentlich das, was sich viele wünschen. Doch diese maßgeschneiderte Nachrichtenauswahl bringt auch Gefahren mit sich.

Bestimmen wir selbst was Facebook uns zeigt?

Zwischen Einträgen von Freunden und Werbeanzeigen sind oft Schlagzeilen zu tagesaktuellen Themen zu finden. Welche Nachrichten ein Nutzer zu sehen bekommt, bestimmt zunächst ein Algorithmus. Algorithmen werten das Nutzungsverhalten aus und filtern das Nachrichtenangebot so, dass man auf sich selbst zugeschnittene Nachrichtenangebote sieht.

Wenn also ein Nutzer eine politische Seite mit einem „gefällt mir“ markiert hat oder einer entsprechenden Facebook-Gruppe beitritt, bekommt er als nächstes vermehrt Inhalte vorgeschlagen, die dieser politischen Einstellung entsprechen. Auch das wiederholte Klicken auf Nachrichten, die mit der eigenen Meinung übereinstimmen, kann dazu führen, dass man zukünftig nur noch auf ähnliche Nachrichtenangebote stößt. Man ist in der Filterblase gelandet.

Der Journalist und Autor Eli Pariser führte den Begriff der Filterblase in seinem Buch „The Filter Bubble“ vor sechs Jahren ein. Dabei bezog er sich nicht nur auf soziale Netzwerke. Auch Suchmaschinen wie Google filtern mithilfe von Algorithmen die Suchergebnisse für den Nutzer.

Die Gefahren der Filterbubble

Die Filterblase führt dazu, dass man nur noch einseitig informiert wird. Man wird in der Filterblase mit anderen Meinungen und Sichtweisen nicht mehr konfrontiert. Problematisch wird es, wenn Netzwerke wie Facebook zur einzigen Nachrichtenquelle werden. Es entsteht ein einseitiges Bild der Welt, eine alternative Realität. Wer sich in einer Filterblase bewegt, liest immer dieselbe Meinung. Das kann dazu führen, dass eine lautstarke Randgruppe als viel größer wahrgenommen wird, als sie eigentlich ist. Ihre Meinung wirkt mehrheitsfähig, selbst wenn diese Nutzer nur für eine Minderheit sprechen.

Durch gezielte Desinfomartions- und Hetzkampagnen kann zusätzlich die Meinung eines Nutzers in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Laut einer US-Studie war im Präsidentschaftswahlkampf in den USA 2016 zu beobachten, wie gezielt Falschmeldungen über die demokratische Kandidatin Hillary Clinton verbreitet wurden, um das Trump-Lager zu stärken.

Raus aus der Filterblase

Durch das Füttern des Algorithmus mit Informationen über die eigenen Interessen, schafft sich der Nutzer selbst die Filterblase, ohne es zu wissen. Doch man kann etwas dagegen tun:

Viele Nutzer klicken in sozialen Netzwerken nur auf solche Nachrichten, die ihre Weltsicht bestätigen. Man sollte diese Gewohnheit durchbrechen, indem man gezielt nach Informationen oder Seiten sucht, die mit dem eigenen Standpunkt nicht übereinstimmen.

Ein häufiger Fehler ist außerdem, Andersdenkende aus dem Freundeskreis zu verbannen oder zu blockieren. Dadurch wird der Nutzer immer seltener mit neuen Sichtweisen konfrontiert. In dieser Echokammer wird aber nur noch wiedergegeben, was man sowieso schon weiß. Neue Informationen, Blickwinkel und Meinungen dringen nicht mehr durch. Ein Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen ist dann kaum noch möglich. Die Gesellschaft bleibt gespalten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Studie zu Fake-News
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