Das sind die besten Web-Videos 2018

Die Gewinner des rennomierten Webvideopreises Deutschland 2018 stehen fest. Darunter sind ein bekannter Rapper, eine junge Journalistin und ein prominenter YouTuber.
Zum achten Mal zeichnet die "European Web Video Academy" die besten Online-Videos des Jahres und ihre Macher mit dem wichtigsten Social-Media-Award Europas aus.
Dabei zeigte sich der Wettbewerb runderneuert: Es gab nur drei Kategorien, die Abstimmung erfolgte ΓΌber beliebte Messenger-Dienste wie WhatsApp β und auf eine Gala wurde erstmals verzichtet. Stattdessen fand die Show ΓΌber zwei Wochen auf 4.000 Video-Screens in ganz Deutschland statt.
βDie Webvideo-Branche ist so vielfΓ€ltig geworden, dass selbst 30 Kategorien der rasanten Entwicklung nicht gerecht werden kΓΆnnten. Die Genre-Grenzen verschwimmen immer weiterβ, sagt MitgrΓΌnder Dimitrios Argirakos.
βSonderpreis fΓΌr gesellschaftliche Verantwortungβ
Erstmalig wurde eine Auszeichnung zusammen mit der βklicksafeβ-Initiative der EuropΓ€ischen Union vergeben β als Sonderpreis fΓΌr gesellschaftliche Verantwortung.
Gewonnen haben der Rapper Eko Fresh und der Videomacher Can Γzev mit ihrem Musikvideo βAberβ. Der Clip ist mit seinen sieben Millionen Abrufen ein echter Hit und thematisiert die Spaltung in der deutschen Gesellschaft zur Frage des βDeutschseinsβ. Ausgezeichnet werden das Werk und seine Macher fΓΌr die eindeutige Positionierung zu einem gesellschaftlichen Dialog und ihren individuell auΓergewΓΆhnlichen Beitrag zur Debatte im Netz.
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βPerson of Yearβ
AusschlieΓlich fΓΌr das Publikum standen die Kandidaten der Kategorie βPerson of the yearβ zur Abstimmung. Fans und Videomacher waren im Vorfeld des Wettbewerbs dazu aufgerufen worden, ihre Favoriten einzureichen. Dem waren 15.000 Menschen gefolgt. Die drei Kandidaten mit den meisten Einreichungen wurden nominiert.
Gewinnerin ist die junge Journalistin Natasha Ziegler, die unter dem Namen βNatasha Kimberleyβ mit ihrem Kanal βnobeautychannelβ den SchΓΆnheits- und Selfie-Wahn junger Frauen aufs Korn nimmt.
Zu den weiteren Nominierten in der Kategorie βPerson of the yearβ gehΓΆrten Video-Wirbelwind Simon Will sowie YouTube-Superstar Julien Bam, der bereits beim Webvideopreis 2017 drei TrophΓ€en abrΓ€umen konnte.
Weitere Gewinner
ZusΓ€tzlich zu den drei Nominierten in der Kategorie βPerson of the yearβ, hatte die European Web Video Academy 30 Werke fΓΌr einen Webvideopreis nominiert.
Γber die fΓΌnf Gewinner in dieser Hauptkategorie durften, wie in den Vorjahren, das Publikum und die Mitglieder der Webvideopreis-Academy paritΓ€tisch abstimmen. Die Webvideopreis-Academy setzt sich aus den aktiven Nominierten und Gewinnern der sieben Vorjahre zusammen und besteht aus mehr als 100 Personen. Zu ihnen gehΓΆren Stars wie Die Lochis und DagiBee, Journalisten wie Richard Gutjahr und Mario Sixtus oder VideokΓΌnstler wie Sebastian Linda.
Bis zum 23. November hatten Webvideopreis-Academy und Publikum die MΓΆglichkeit, fΓΌr ihre Favoriten zu stimmen. Folgende Gewinner konnten dabei ΓΌberzeugen:
Julien Bam β4 Millionen Abonnenten Specialβ
FΓΌr den Aachener Julien Bam ist es bereits der fΓΌnfte Webvideopreis. Julien ist damit der Webvideo-KΓΌnstler mit den meisten Preisen in der achtjΓ€hrigen Geschichte des Awards. Mit mittlerweile ΓΌber fΓΌnf Millionen Abonnenten und einer Milliarde Videoabrufen zΓ€hlt der 30-JΓ€hrige nicht nur zu den reichweitenstΓ€rksten Videomachern Deutschlands. Trotz seines Erfolges gilt er einer ganzen Generation von Webvideo-Produzenten als kreatives Vorbild.
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Anyway e.V.: Webserie βKuntergrauβ
Die Webserie wird vom KΓΆlner Verein Anyway e.V. produziert β ehrenamtlich und mit ehrenamtlich tΓ€tigem Produktionsstab. Von Schwulen fΓΌr Schwule. βKuntergrauβ ist ein serielles Bekenntnis zu einer NormalitΓ€t, die noch immer nicht ΓΌberall als solche akzeptiert wird. Mittlerweile ist die Serie in der dritten Staffel angekommen.
DeChangeman: βDeborahβ
Der Filmemacher Joseph Bolz aka DeChangeman verkΓΆrpert fΓΌr viele Webvideomacher den Inbegriff des Indie-YouTubers. Gute Ideen und gutes Handwerk lassen auch ohne dicken Geldbeutel Formate und Serien entstehen, die anders und anspruchsvoll sind und dabei nicht den ΓΌblichen YouTube-Klischees entsprechen mΓΌssen. βDeborahβ ist die Pilot-Folge einer Drama-Serie, die ΓΌber die Crowdfunding-Plattform Patreon finanziert wird. FΓΌr Bolz ist es der zweite Webvideopreis. Seinen ersten gewann er 2016.
MaiLab: βFluoride & Zahnpasta β die ganze Wahrheitβ
Mai Thi Nguyen-Kim ist promovierte Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin. Auf ihrem YouTube-Kanal βmaiLabβ vermittelt sie jungen Menschen Wissenschaft β und klΓ€rt ΓΌber Mythen und Fehlinformationen auf. So wie in ihrem Gewinner-Video, in dem es um das Thema Fluoride und Zahnpasta geht. Kurz gesagt: Morgens maiLab, abends schlauer.
AlexiBexi: βCODEβ
AlexiBexi, bΓΌrgerlich Alexander BΓΆhm, nimmt uns mit auf eine Reise in die Welt des Programmierens. Dabei zeigt er auf informative und unterhaltsame Weise, dass βCodenβ kein Job fΓΌr pickelige Nerds oder technische Magier ist. BΓΆhm war bereits 2016 und 2017 fΓΌr den Webvideopreis nominiert.
Das Publikums-Voting
Laut GfK werden mit dem Messenger-Dienst WhatsApp fast 83 Prozent der deutschen Online-Nutzer erreicht. Den darΓΌber hinaus beliebten Facebook Messenger nutzen 47 Prozent. Als erster groΓer Medien-Preis hat der Webvideopreis sein Publikums-Voting 2018 ΓΌber diese beiden Dienste durchgefΓΌhrt. Die Nutzer konnten sich mit ihren Smartphones beim Voting anmelden und wurden durch die beiden DΓΌsseldorfer YouTube-Stars Dennis und Benni Wolter (βTwinTVβ, βWorldWideWohnzimmerβ) als virtuelle Moderatoren durch den Voting-Prozess begleitet.
Hunderttausende gaben wΓ€hrend der einwΓΆchigen Voting-Phase ihre Stimmen ab und agierten auf den sozialen KanΓ€len mit den βTwinsβ, dem Webvideopreis und den Nominierten. Das Interesse war in diesem Jahr so groΓ, dass zahlreiche Fans Postkarten als weiteren βStimmzettelβ einschickten.
Kultautor Peter Glaser stellt fΓΌr t-online.de alle nominierten Videos vor:
- PixelBiester UG: Klimawandel β Minecraft Kurzfilm
- WunderTΓΌtenFabrik: Most Unsatisfying Video
- Sarah Mangione: Das Monster in mir
- Alex BΓΆhm: Code
- Julien Bam: 4-Millionen-Abonnenten-Special
- Birdseye: Late for School 2.0
- Sophie Passmann: #unboxing Briefwahl
- 1.000 Gestalten: 1.000 Gestalten
- Benjamin Jaworskyj: Die schΓΆnsten Landschaften Deutschlands
- WDR: Berlin Terror
- Wishlist 2.0: Die Beta-Phase ist vorbei
- Christian Stangl: Lunar
- Bohemian Browser Ballett: Rettet die Arier!
- Tino Bomelino: The Sound of Emojis
- Adal Giorgis & Bausa: Was du Liebe nennst
- Dossier: Supernaked β The Buwog Affair
- NiMi: CafΓ© Full β Manuellsen bei Arafat im CafΓ©, das Treffen!
- Rocket Beans TV: HeiΓ oder ScheiΓ β Berufssimulatoren auf dem PrΓΌfstand
- JΓ€ger und Sammler: Neue Rechte Welle
- Rezo: 100 YouTuber singen zusammen
- anyway e.V.: Kuntergrau
- STRG_F: CFD-Trading β Wer sind die Typen, die dich reich machen wollen?
- Sebastian Linda: Mio Iran
- Can Γzev & Eko Fresh: Aber
- Deutschland 3000: Flucht 1945 und heute β 2 Generationen. 1 Schicksal
- Y-Kollektiv: Gehasst und gejagt β Rohingya, Myanmars verfolgte Muslime
- DeChangeman: Deborah
- Rayk Anders: LΓΆsch dich! So organisiert ist der Hass im Netz
- maiLab: Fluoride und Zahnpasta β die ganze Wahrheit
- MΓ€delsabende: Themenwoche Leben mit Behinderung
Peter Glaser ist TrΓ€ger des Ingeborg-Bachmann-Preises, einer der renommiertesten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum. Er schreibt unter anderem fΓΌr die "Technology Review". Sich selbst beschreibt er wie folgt: "Peter Glaser, 1957 als Bleistift in Graz geboren, wo die hochwertigen Schriftsteller fΓΌr den Export hergestellt werden. Lebt als Schreibprogramm in Berlin. Computerinteressiert. Ehrenmitglied des Chaos Computer Clubs."
Hinweis: Das Medienunternehmen StrΓΆer, zu dem auch t-online.de gehΓΆrt, ist als Gesellschafter an der "European Web Video Academy" beteiligt. Markus HΓΌndgen ist MitgrΓΌnder der Akademie.
- Eigene Recherche
- Webseite des Webvideopreises