Black Friday: Wer profitiert vom Schnäppchentag wirklich?

Am Black Friday sollen Verbraucher bares Geld sparen können. Aber lohnt sich der Schnäppchentag überhaupt – oder profitieren eher die Händler?

Noch vor wenigen Jahren waren Schnäppchen etwas Besonderes, das es nur selten gab. Inzwischen scheint sich der Handel immer mehr Gründe auszudenken, die Verkaufsmaschinerie durch vermeintliche Angebote anzukurbeln. Ganz vorne dabei ist seit einiger Zeit der Black Friday.

Aus den USA ist dieser Schnäppchentag – der inzwischen in eine ganze Rabattwoche oder sogar einen Monat ausgeufert ist – auch nach Europa herübergeschwappt. Aber lohnt es sich für Verbraucher wirklich, bis zum Umfallen zu shoppen – oder sind die Händler die eigentlichen Profiteure?

Verbraucher sparen nicht so viel wie erwartet

"Rabattanlässe sind sehr wichtig für den Handel", erklärt Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland (HDE). Durch Rabattaktionen könnten die Händler auf sich aufmerksam machen und neue Kunden gewinnen.

Allerdings sind die Preisnachlässe am Black Friday laut einer Studie des Preisvergleichsportals Idealo trotz aller vollmundigen Ankündigungen häufig eher bescheiden. Dazu wurden im vergangenen Jahr rund 10.000 Produkte aus 100 Kategorien analysiert. Das Ergebnis ist für Verbraucher eher ernüchternd: Im Schnitt lag das Sparpotenzial bei gerade einmal fünf Prozent.

Auch Stiftung Warentest kommt zu dem Urteil, dass sich der Black Friday für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht unbedingt lohnt. Die Preishistorie vieler Produkte zeige, dass es über das Jahr verteilt immer wieder Rabatte gibt. Wer es auf einen bestimmten Artikel abgesehen hat, sollte diesen generell im Auge behalten und nicht ausschließlich auf den Black Friday warten.

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Lohnt sich der Black Friday für Händler?

Für die Händler ist der Black Friday ein Umsatztreiber, auch wenn das Weihnachtsgeschäft weiterhin am wichtigsten ist. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet damit, dass der Black Friday und der Cyber Monday für einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro sorgen werden. Das entspricht einem Plus von drei Prozent im Vergleich zu 2022.

Allerdings ist das weniger als in den Vorjahren – im vergangenen Jahr war der Umsatz etwa um 20 Prozent gestiegen. Als Grund für die geringere Prognose für 2023 gibt der Handelsverband die schlechte Konsumlaune der Verbraucher an.