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Neue Laserkanone im Test: Bundeswehr schießt damit erstmals Drohnen ab


Bundeswehr schießt erstmals Drohnen mit Laser ab

Von t-online, jnm

Aktualisiert am 27.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Vergrößern des BildesQuelle: MBDA
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Die Bundeswehr hat in einem Test erstmals Drohnen mit einer Laserkanone abgeschossen. Das System könnte auch gegen Raketen eingesetzt werden.

Ein kurzer Lichtblitz, und schon verglüht das Ziel in einem Feuerball. So kennen wir Laserwaffen seit Jahrzehnten aus Film und Fernsehen. Beeindruckend, aber auch ziemlich unrealistisch, oder? Tatsächlich sind aktive Laserwaffen längst keine Zukunftsmusik mehr – sie könnten sogar bald schon Teil der Bewaffnung der Bundeswehr sein.

Denn wie jetzt bekannt wurde, hat die Bundeswehr bereits im August im Rahmen eines Tests Drohnen mit einer Laserwaffe erfolgreich abgeschossen. Das teilten die beteiligten Rüstungsunternehmen MBDA und Rheinmetall nun mit.

Das Testsystem war auf einer Fregatte der deutschen Marine installiert. Künftig könnte eine solche Waffe aber auch an Land eingesetzt werden – man bereite "Laser-Systeme vor, die in verschiedenen Anwendungen zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz beitragen", erklärt Rheinmetall.

Künftig soll der Laser auch Raketen und Mörsergranaten abfangen

Das gilt auch für die potenziellen Ziele: Gegenüber der "Welt" sagte MBDA Deutschland-Chef Thomas Gottschild, dass sich die Leistung der Laserwaffe noch erheblich steigern ließe, sodass damit auch anfliegende Lenkwaffen oder Mörsergranaten rechtzeitig zerstört werden könnten.

Dass dies möglich ist, demonstrierte im April dieses Jahres bereits ein israelisches Rüstungsunternehmen, das an einem ähnlichen Projekt arbeitet, dem "Iron Beam". Im Video (unten) ist zu sehen, wie die Laserwaffe erfolgreich anfliegende Raketen, Mörsergranaten und Drohnen aus dem Himmel schießt. Anders als die Laserwaffen im Kino reicht dafür jedoch nicht ein kurzer Impuls. Im Clip ist zu sehen, dass der Laser den Zielen teilweise mehrere Sekunden lang folgt und sie bestrahlt, bis die Projektile explodieren oder der Flügel einer Drohne abbricht und diese daraufhin abstürzt.

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Beim Lasersystem, das die Bundeswehr gerade testet, dürfte dies ähnlich sein. So erklärte Gottschild gegenüber der "Welt", dass der Laser eine Leistung von 20 Kilowatt habe – also etwa so viel wie 20 Toaster. Das israelische System soll laut einem Medienbericht eine Laserleistung von einigen Dutzend Kilowatt besitzen.

Für das Militär bergen solche Laserwaffen gleich mehrere Vorteile: Israel will mit dem "Iron Beam" etwa seinen Raketenabwehrschild "Iron Dome" ergänzen. Denn Letzterer kann auch kleinere Projektile im Umkreis von nur wenigen Kilometern abfangen, was für Abwehrsysteme, die auf Raketen setzen, teilweise nicht leistbar ist. Zudem ist der Laser schneller als eine Projektilwaffe und hochpräzise.

Munition ist quasi unbegrenzt und nahezu kostenlos

Der wohl noch größere Vorteil sind aber die Munitionskosten. Der israelische Premierminister nennt in seinem Tweet eine Summe von nur 3,50 Dollar pro Schuss – eine Abfangrakte des "Iron Dome" kostet laut Schätzungen dagegen zwischen 100.000 und 150.000 US-Dollar. Zudem muss hier eine aufwendige Logistik für Raktennachschub aufrechterhalten werden. Eine Laserwaffe benötigt statt teurer Munition lediglich Strom für den Laser und die aufwendige Kühlung.

Aktuell sind Deutschland und Israel jedoch nicht allein mit der Forschung an solchen Laserwaffen. Die US-Navy veröffentlichte im April Bilder, die ihren Laser "Trailblazer" zeigen, wie dieser eine Drohne abschießt. Auch Russland und China sollen an entsprechenden Laserwaffen arbeiten.

Im Einsatz befinde sich derzeit aber noch keines der Systeme. MBDA und Rheinmetall wähnen sich hier nicht wesentlich im Rückstand. "Wir sehen uns technologisch mit führend und in Europa an der Spitze", so Gottschild zur "Welt".

Vorerst werden Laserwaffen in laufenden Konflikten wie etwa dem Ukraine-Krieg wohl noch keine Rolle spielen – bereits in wenigen Jahren könnte das aber schon anders sein.

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