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Private Krankenversicherung: Kosten & Nachteile | Lohnt sie sich?


Private Krankenversicherung: Die bessere Wahl?


Aktualisiert am 15.11.2021Lesedauer: 5 Min.
Qualitativ geprΓΌfter Inhalt
Qualitativ geprΓΌfter Inhalt

FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Blutdruck messen (Symbolbild): Privatversicherte erhalten oftmals schneller einen Termin beim Arzt.Vergrâßern des Bildes
Blutdruck messen (Symbolbild): Privatversicherte erhalten oftmals schneller einen Termin beim Arzt. (Quelle: Panthermedia/imago-images-bilder)

Einzelzimmer, Chefarztbehandlung, kurzfristige Termine: Die private Krankenversicherung erscheint vielen Menschen besonders erstrebenswert. Doch nicht für alle Menschen lohnt ein Wechsel, wie dieser Überblick erklÀrt.

An der eigenen Gesundheit wollen die wenigsten Menschen sparen. Und doch kommen in Deutschland nur relativ wenige Patienten in den Genuss von Chefarztbehandlungen oder kurzfristigen Arztterminen bei Spezialisten. Meist handelt es sich dabei um jene elf Prozent der BevΓΆlkerung, die Mitglied in einer privaten Krankenversicherung (PKV) sind.

Mitglied in einer solchen Versicherung kann werden, wer mehr als 64.350 Euro im Jahr verdient (Stand: 2021). Doch selbst dann lohnt ein Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung nicht immer. t-online erklΓ€rt, fΓΌr wen es sinnvoll ist, sich privat versichern zu lassen und wann ein Wechsel zurΓΌck in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) mΓΆglich ist.

Welche Vor- und Nachteile hat die private Krankenversicherung?

Der Vorteil in der gesetzlichen Krankenversicherung: Partner ohne oder mit wenig Einkommen kΓΆnnen ohne Zusatzkosten familienversichert werden. Das gilt auch fΓΌr Kinder. Eine Familie mit fΓΌnf Kindern kΓΆnnte so ΓΌber einen einzigen Beitragszahler versichert sein. In der privaten Krankenversicherung wΓ€ren dagegen fΓΌnf separate VertrΓ€ge notwendig.

Ein weiterer Nachteil: In der Regel mΓΌssen Privatpatienten die Arztrechnung erst begleichen und bekommen das Geld spΓ€ter ganz oder teilweise von der Versicherung erstattet. Gesetzlich Versicherte legen lediglich ihre Krankenversichertenkarte vor.

Auf der anderen Seite bekommen Privatpatienten meist schneller einen Termin, manche Γ„rzte akzeptieren sogar ausschließlich Privatpatienten.

Wenn Sie die Wahl haben, sich gesetzlich oder privat zu versichern, sollten Sie gut ΓΌberlegen, ob Sie sich den Privatschutz auch langfristig leisten kΓΆnnen. Viele Tarife in der privaten Krankenversicherung werden mit dem Alter teurer – die Kosten fΓΌr die gesetzliche Krankenversicherung orientieren sich dagegen am aktuellen Einkommen.

Wer muss in die private Krankenversicherung?

GrundsΓ€tzlich mΓΌssen sich alle privat versichern lassen, die nicht von einer gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden. Hintergrund ist: In Deutschland besteht eine Krankenversicherungspflicht. Keine Versicherung zu haben ist keine Option – denn selbst wenn Sie vermeintlich Geld sparen, in dem Sie nicht versichert sind, so mΓΌssen Sie versicherungsfreie Jahre nachzahlen.

Sie müssen eine private Krankenversicherung abschließen, wenn Sie aktuell keinen Versicherungsschutz genießen, aber zuvor privat versichert waren. Auch SelbstÀndige oder Beamte ohne Krankenversicherung müssen sich privat absichern.

Wer aus dem Ausland nach Deutschland zurΓΌckkehrt, muss sich privat versichern, wenn er oder sie vor dem Auslandsaufenthalt schon in der privaten Krankenversicherung war.

Wer darf in die private Krankenversicherung wechseln?

Beamte, SelbstΓ€ndige, Studenten und Gutverdiener – das sind die Personengruppen, die in die private Krankenversicherung wechseln kΓΆnnen.

Der Vorteil bei Beamten: Der Dienstherr leistet bei privaten Krankenversicherungen eine sogenannte Beihilfe von 50 Prozent, übernimmt also die HÀlfte der Kosten. Da diese Beihilfe nur für private Krankenversicherungen gilt, sind Privatversicherungen für Beamte in der Regel die günstigere Wahl. Beamte und andere Beihilfeberechtigte schließen dann eine sogenannte Restkostenversicherung bei einer privaten Krankenversicherung ab.

Bei gesetzlichen Versicherungen ist das nicht der Fall. Ausnahme: In manchen BundeslΓ€ndern zahlt die Beihilfe fΓΌr Leistungen, die die gesetzlichen Kassen nicht ΓΌbernehmen – etwa fΓΌr Brillen und besondere Krankenhausleistungen.

FΓΌr Angestellte gilt eine Mindestverdienstgrenze

Auch gutverdienende Angestellte kΓΆnnen sich privat krankenversichern. Damit das klappt, mΓΌssen sie allerdings mehr als 64.350 verdienen (Stand 2021). Im Jahr 2022 liegt diese sogenannte Versicherungspflichtgrenze ebenfalls bei 64.350 Euro. Privatversicherte, die unter diese Verdienstgrenze fallen, mΓΌssen sich dann von der Versicherungspflicht befreien lassen, um in der privaten Versicherung verbleiben zu dΓΌrfen.

Wenn Sie hauptberuflich selbstΓ€ndig sind, haben Sie ebenfalls die Wahl: gesetzlich oder privat (siehe unten). Anders als bei Angestellten ist die Wahlfreiheit fΓΌr Sie nicht an die HΓΆhe des Verdienstes gebunden. Bei KΓΌnstlern, die ΓΌber die KΓΌnstlersozialkasse versichert sind, sieht es ein bisschen anders aus. Unter UmstΓ€nden unterliegen sie der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenkasse.

Wann kann ich in die gesetzliche Krankenversicherung zurΓΌck wechseln?

Der Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung ist immer an Bedingungen geknΓΌpft. Damit soll verhindert werden, dass Privatversicherte erst aus dem Solidarsystem aussteigen, um dann reumΓΌtig zurΓΌckzukehren, sobald ihnen die private Absicherung zu teuer wird.

Das bedeutet indes nicht, dass eine RΓΌckkehr grundsΓ€tzlich unmΓΆglich ist. Oft ist eine RΓΌckkehr denkbar, wenn sich die LebensumstΓ€nde so Γ€ndern, dass normalerweise eine Krankenversicherungspflicht eintreten wΓΌrden.

In diesen FΓ€llen kΓΆnnen Sie in die GKV wechseln

Das gilt beispielsweise für SelbstÀndige, die sich anstellen lassen. Im AngestelltenverhÀltnis werden sie wieder versicherungspflichtig. Dasselbe gilt im Falle von Arbeitslosigkeit. Wenn sich etwa ein Angestellter von der Krankenversicherungspflicht befreien ließe, um sich privat absichern zu kânnen, dann kann er als Bezieher von Arbeitslosengeld I wieder in die gesetzliche Krankenkasse.

Wer nicht unbedingt gleich arbeitslos werden will, um sich gesetzlich versichern zu kΓΆnnen, kann auch auf Gehalt verzichten. Wenn Sie als Angestellter plΓΆtzlich weniger als die Versicherungspflichtgrenze verdienen, kΓΆnnen Sie ebenfalls wechseln. Wer nicht einfach so auf Geld verzichten will, kΓΆnnte zu diesem Zweck beispielsweise die Arbeitszeit reduzieren.

Aufgepasst: Ab dem 55. Lebensjahr ist es fast unmΓΆglich, wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu kommen. Eine Chance besteht nur, wenn Sie innerhalb der vergangenen fΓΌnf Jahre mindestens einen Tag lang gesetzlich versichert waren. Andernfalls ist ein Wechsel ausgeschlossen.

Gesetzliche oder private Krankenversicherung fΓΌr SelbststΓ€ndige?

SelbstΓ€ndige oder ExistenzgrΓΌnder mΓΌssen sich eigentlich privat versichern. Anders sieht es aus, wenn Sie vor der SelbstΓ€ndigkeit schon einmal gesetzlich versichert waren. In diesem Fall kΓΆnnen Sie zwischen beiden Versicherungsarten wΓ€hlen.

Ob die private oder gesetzliche Absicherung die bessere Wahl ist, hΓ€ngt von Ihrer Lebensplanung und Ihren finanziellen MΓΆglichkeiten ab. Gerade bei jungen GrΓΌndern ist die private Krankenversicherung oft gΓΌnstiger als die gesetzliche Krankenkasse. Allerdings steigen die Kosten bei privaten Krankenversicherungen mit der Zeit – und in einer Familie muss jedes Kind einzeln versichert werden (siehe oben).

Gerade wenn Sie Kinder haben oder irgendwann welche haben mΓΆchten, ist die gesetzliche Krankenversicherung oft gΓΌnstiger. Problematisch wird es, wenn Sie Vorerkrankungen haben. Sie werden dann zwar auch privat versichert, mΓΌssen aber gegebenenfalls einen Risikoaufschlag bezahlen.

Auch sollten Sie bedenken, dass sich die Kosten fΓΌr die gesetzliche Krankenversicherung an Ihrem Einkommen orientieren. In mageren Zeiten zahlen Sie dann entsprechen weniger, wΓ€hrend die Kosten fΓΌr die Privatversicherung gleichbleiben – außer Sie wechseln dann in einen gΓΌnstigeren Basis-Tarif.

Lohnt sich die private Krankenversicherung fΓΌr Studenten?

Studenten kΓΆnnen sich zu Beginn des Studiums entscheiden, ob sie sich privat oder gesetzlich versichern lassen wollen.

Finanziell gesehen ist die gesetzliche Krankenversicherung fΓΌr Studenten meist die bessere Wahl. Wer bereits bei den Eltern familienversichert war, muss das zu Beginn des Studiums lediglich nachweisen und kann in der Familienversicherung verbleiben. Wichtig: Mehr als 538,33 Euro (Stand: 2020) im Monat dΓΌrfen Studenten dann aber nicht verdienen. Sonst mΓΌssen sie sich in der so genannten studentischen Krankenversicherung selbst versichern.

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Studierende, die schon vor Beginn des Studiums in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert waren, mΓΌssen wΓ€hrend des Studiums in der gesetzlichen Krankenkasse bleiben.

Sie sind dann nicht familienversichert, sondern treten selbst in die studentische Krankenversicherung ein – diese ist bei der eigenen Krankenkasse angesiedelt.

Bislang privat Versicherte haben die Wahl. Sie kΓΆnnen entweder in der privaten Krankenversicherung (PKV) bleiben, oder in die studentische Krankenversicherung wechseln. Es empfiehlt sich, beide Varianten durchzurechnen. Wer spezielle Anforderungen an die Versicherung hat, ist mit einer privaten Absicherung mΓΆglicherweise besser bedient.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Bundesgesundheitsministerium
  • beihilferatgeber.de
  • Finanztip
  • pkv.de
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