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Aktienfonds: Einfach erklärt – Definition, Vorteile, Risiken


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Vermögensaufbau
Börse für Einsteiger – so legen Sie Ihr Geld in Aktienfonds an


Aktualisiert am 23.10.2023Lesedauer: 12 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Geldanlage ohne großes Risiko: t-online erklärt in dieser Animation, wie Sie Ihr Geld ganz einfach in Fonds und ETFs investieren können. (Quelle: t-online)

In Zeiten niedriger Zinsen ist es sinnvoll, sein Geld in Aktien zu investieren. Unkompliziert geht das mit einem Aktienfonds. Was genau aber ist das eigentlich? Und wie finde ich den passenden Aktienfonds für mich? Unser Überblick für Fonds-Anfänger.

Seit Jahren sind die Zinsen im Keller. Vielen Sparern geht das an die Substanz, denn aufs Tages- oder Festgeld gibt es kaum mehr Erträge. Wer mit seinem Ersparten dennoch ein Vermögen aufbauen will, kommt langfristig deshalb an Aktien kaum vorbei.

Sie wollen ebenfalls an den Gewinnen der Börse profitieren, sind sich bei der Auswahl einzelner Aktien aber nicht sicher? Dann könnte ein Aktienfonds für Sie der richtige Weg zum Einstieg sein.

Ein Aktienfonds ist ein Bündel mit einer Vielzahl an Aktien, von dem Sie Anteile kaufen können. Statt einzelner Wertpapiere erhalten Sie so gleich eine Reihe unterschiedlicher Unternehmensanteile auf einmal. Indem Sie in einen Aktienfonds investieren, können Sie Ihr Geld also unkompliziert über verschiedene Firmen, Branchen und Länder streuen und so Ihr Risiko, Verluste zu machen, minimieren.

Gleichzeitig versprechen viele Aktienfonds langfristig deutlich höhere Erträge als Sparbücher oder Tagesgeldkonten. Die jährliche Rendite, also der Gewinn, den Sie aus einem Investment ziehen, kann je nach Zusammenstellung des Aktienfonds im langfristigen Schnitt mehr als sechs Prozent betragen. Was genau sich hinter Aktienfonds verbirgt – und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie hier.

So sichern Sie sich in drei Schritten Ihren Aktienfondsanteil:
1. Depot eröffnen:
Zunächst müssen Sie ein Depot bei einer Filialbank oder im Internet bei einer Direktbank eröffnen. Das Depot bei einer Direktbank ist oft kostenlos.
2. Fonds aussuchen: Informieren Sie sich auf Vergleichsportalen, welcher Aktienfonds oder ETF für Sie infrage kommt. Behalten Sie dabei neben der Gesamtkostenquote vor allem die Risikoklasse im Auge. Es gilt: Je höher das Risiko, desto größer die Chance hohe Gewinne zu erzielen – aber auch die Wahrscheinlichkeit, Verluste zu machen.
3. Fondsanteil kaufen und warten: Über Ihr Depot können Sie mithilfe der Wertpapierkennnummer (WKN) den Fonds finden und einen Anteil kaufen. Experten raten, nur Geld in einen Aktienfonds zu investieren, das man 15 Jahre oder länger nicht benötigt. Je länger Sie Ihr Geld anlegen, desto geringer ist das Risiko, Verluste zu machen. Denn langfristig gleichen sich kurzfristige Kurschwankungen aus.

Was ist ein Fonds?

Ein Investmentfonds ist eine Zusammenstellung von Wertpapieren, die Erträge für ihre Anleger erwirtschaften. Als Anleger können Sie über den Kauf einzelner Fondsanteile Ihr Geld in den Fonds investieren. Auf diese Weise werden Sie als Anteilseigner an der Rendite des Fonds beteiligt.

Fonds werden in der Regel von Banken, Fonds- oder Investmentgesellschaften angeboten, die das Geld von Sparern und Investoren einsammeln. Bekannte Fondsgesellschaften sind zum Beispiel Blackrock, Fidelity, Union Investment oder die DWS Gruppe. Fonds, die sich an Privatpersonen richten, heißen Publikumsfonds. Daneben gibt es auch spezielle Fonds, die nur professionellen Investoren zugänglich sind.

Das Fondsmanagement kann das Vermögen ihrer Kunden in verschiedene Arten von Wertpapieren oder Gütern anlegen. Neben Aktien zählen etwa Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe dazu. Unabhängig von der Zusammensetzung der Bündel haben Fonds einen entscheidenden Vorteil für Anleger: Verglichen mit einem Investment in einzelne Anlageprodukte bieten Fonds eine deutlich größere Streuung Ihres Geldes und damit ein viel geringeres Verlustrisiko.

Wie funktioniert ein Aktienfonds?

Ein Aktienfonds investiert – wie der Name schon sagt – ausschließlich in Aktien. Ein Aktienfonds ist also ein Korb, der viele verschiedene Unternehmensanteile enthält.

Wenn die Unternehmen des Aktienfonds gut wirtschaften und Gewinne erzielen, steigen an der Börse die Aktienkurse der Firmen und damit auch der Kurs des Fonds. Der Gute für Sie als Anleger: Falls die Aktie eines Unternehmens des Fonds einmal fällt, gleicht womöglich der Kursanstieg einer anderen Firma den Verlust aus. Gegenüber einzelnen Aktien ist Ihr Verlustrisiko mit einem Aktienfonds deshalb deutlich geringer.

ETFs sind günstiger als herkömmliche Aktienfonds

Aktienfonds lassen sich grundsätzlich in aktive und passive Fonds einteilen. Bei aktiv gemanagten Aktienfonds steuert ein Fondsmanager die Anlagestrategie. Das bedeutet, er überlegt, welche Aktien er kauft und welche er verkauft – je nachdem wie der Kurs der jeweiligen Aktie gerade steht.

Bei passiven Fonds entscheidet statt eines Fondsmanagers ein Computeralgorithmus über die Zusammenstellung des Aktien-Korbes. Das Fondsmanagement ist im Grunde ein Algorithmus. Dieser bildet einen Aktienindex wie etwa den Dax nach, in dem die 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands gelistet sind.

Einen passiven Aktienfonds nennt man deshalb auch Indexfonds,oder kurz ETFs (engl. für "Exchange Traded Funds"). Bei ETFs gilt: Steigt der Wert des Aktienindex, legt auch der Kurs des ETF zu. Wer Anteile an ihm hält, erzielt Gewinne.

Bekomme ich bei Aktienfonds auch eine Dividende?

Eine Dividende auf Aktien ist der Teil des Gewinns, den ein Unternehmen an seine Anteilseigner ausschüttet. Das macht aber nicht jedes Unternehmen, das an der Börse ist. Es gibt auch Firmen, die ihre Aktionäre noch nie oder nur unregelmäßig an ihrem Gewinn beteiligen.

Auch wenn Sie keine einzelnen Aktien besitzen, sondern Ihr Geld in einen Aktienfonds oder ETF investiert haben, können Sie von Dividenden profitieren. Dafür müssen Sie bei der Wahl Ihres Fonds darauf achten, dass Sie in einen so genannten Dividendenfonds oder Dividenden-ETF investieren, der Aktien von Unternehmen enthält, die ihre Aktionären regelmäßig direkt am Gewinn beteiligen.

Auch mit Aktienfonds erhalten Sie Dividenden

Ob Sie eine Dividende erhalten wollen, ist Ihre eigene Entscheidung. Klar ist: Auch wenn keine Dividende ausgezahlt wird, können Sie längerfristig profitieren. Wenn ein Unternehmen seine Anteilseigner nämlich erst gar nicht an seinem Gewinn beteiligt, kann das den Vorteil haben, dass es das Geld reinvestiert – zum Beispiel in die Forschung und neue Produkte. Dadurch steigt langfristig womöglich auch der Wert des Unternehmens und somit Ihre Rendite.

Möglich ist auch, dass Unternehmen eine Dividende ausschütten, der Aktienfonds das Geld jedoch einbehält und wieder anlegt. In diesem Fall spricht man auch von thesaurierenden Aktienfonds oder ETFs. Als Anleger profitieren Sie dabei durch den Zinseszins-Effekt. Vereinfacht ausgedrückt: Das angelegte Geld vermehrt sich jedes Mal, wenn neues in Form der Dividende dazu kommt.

So wächst die Summe Ihres Vermögens im Fonds, ohne dass Sie mehr eingezahlt haben. Wenn Sie nicht auf regelmäßige Divdendenzahlungen angewiesen sind, empfiehlt es sich deshalb, dass Sie Ihr Geld in Aktienfonds investieren, die die Dividende einbehalten.

(Quelle: t-online)

BlackRock beim Publikumspreis ausgezeichnet

BlackRock gehört zu Deutschlands besten Finanzdienstleistern 2023. Die Leserinnen und Leser des Nachrichtenportals t-online und eine Expertenjury hat den Vermögensverwalter aus den wichtigsten deutschen Finanzdienstleistern und Banken zum beliebtesten FONDS-ANBIETER gewählt.
Hierfür wurden über 210.000 Gesamtstimmen und rund 46.000 Teilnehmerempfehlungen ausgewertet. Zur Wahl standen bundesweit aktive Banken, Direktbanken, Versicherer oder ETF-Anbieter in elf Kategorien.

Wo kann ich Aktienfonds kaufen?

Zwar ist häufig davon die Rede, dass man einen Aktienfonds kaufen würde, allerdings ist das nicht ganz richtig. Genau genommen investieren Sie Ihr Geld nur in einen Fonds. Sie kaufen also einen Fondsanteil, sozusagen ein Stück eines großen Kuchens.

Das können Sie entweder bei Ihrer Filialbank tun – oder im Internet bei Direktbanken. Alternativ können Sie Fondsanteile auch gleich bei Vermögensverwaltern und Fondsgesellschaften erwerben, die die Aktienfonds anbieten.

Kaufen Sie einen Aktienfondsanteil in Ihrer Filialbank, werden Sie zwar beraten. Allerdings kann es auch sein, dass Sie nicht das günstigste Angebot bekommen. Denn viele Banken haben ein Interesse, Ihnen ihre eigenen Fondsprodukte zu vermitteln, die verhältnismäßig teuer sind. Aus diesem Grund schlagen Ihnen Anlageberater in Filialbanken auch ungern ETFs vor, da die Bank an teureren aktiv gemanagten Aktienfonds mehr verdient.

Direktbanken sind billiger als Filialbanken

Empfehlenswert ist es deshalb, ein Depot bei einer Direktbank im Internet zu eröffnen. Ein Depot ist sozusagen ein Konto für die Fonds und Aktien, in die Sie investieren. Während Filialbanken meistens Depotgebühren verlangen, sind Aktiendepots bei Direktbanken im Internet in der Regel kostenlos. Das heißt, Sie sparen Kosten, die Sie von Ihrer Rendite abziehen müssen.

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Haben Sie einen Aktienfonds oder ETF gefunden, in den Sie investieren wollen, können Sie ihn mithilfe der Wertpapierkennnummer (WKN) oder der internationalen Identifikationsnummer (ISIN) über Ihr Aktiendepot im Internet suchen und Anteile des Fonds an einem Handelsplatz wie der Börse oder bei einem Direkthändler, der Fondsanteile auf Vorrat hält, erwerben.

Welche Steuern muss ich bei einem Investment in Aktienfonds zahlen?

Aktienfonds werden mit Hilfe einer so genannten Vorabpauschale besteuert. Diese wird von Ihrer Depotbank errechnet.

Auf diese Pauschale fällt die so genannte Abgeltungssteuer an. Bei Aktienfonds (also Fonds mit einem Aktienanteil von mindestens 51 Prozent) sind 30 Prozent der Vorabpauschale steuerfrei. Das nennt man "Teilfreistellung".

Auf den Rest, also die 70 Prozent der nicht befreiten Erträge, zahlen Sie 26,375 Prozent Abgeltungssteuer (inklusive Solidaritätszuschlag). Hier kann noch die Kirchensteuer hinzukommen. Die Direktbank, bei der Sie Ihr Depot haben, führt die Steuer direkt ans Finanzamt ab. Sie müssen sich nicht darum kümmern.

Sie sollten auch einen so genannten Freistellungsauftrag bei der Depotbank einrichten. Denn: Erträge bis 801 Euro für Singles bzw. 1.602 Euro für Ehepaare sind komplett steuerfrei, das ist der "Sparerpauschbetrag". Wenn Sie mit Ihren Erträgen unter diesem Betrag bleiben, müssen Sie also keine Steuern zahlen.

Wie finde ich den passenden Aktienfonds für mich?

Um den besten Aktienfonds für Ihre Lebenssituation zu finden, sollten Sie unterschiedliche Fonds miteinander vergleichen. Die Auswahl ist groß: Allein in Deutschland gibt es mehr als 3.000 Aktienfonds mit verschiedenen Anlageschwerpunkten. Damit Sie sich zurechtfinden, gibt es im Internet verschiedene Portale, über die Sie den passenden Aktienfonds für sich heraussuchen können.

Auf diesen Portalen müssen Sie in der Regel zunächst angeben, dass Sie in einen Aktienfonds investieren möchten. Als Alternativen stehen auch Rohstoff- oder Immobilienfonds zur Auswahl oder Mischfonds, die verschiedene Anlageprodukte vereinen (siehe unten). Zudem müssen Sie die Laufzeit eingeben, sprich wie lange Sie in einen Fonds investieren möchten.

Fondsvolumen und Alter sind wichtige Kriterien

Ein weiteres Kriterium ist die Summe, die Sie investieren möchten. Das kann entweder ein einmaliges Investment sein, beispielsweise 1.000 Euro, oder aber eine monatliche Zahlung im Rahmen eines Sparplans.

Häufig können Sie außerdem die Fondsgesellschaft angeben, die den gewünschten Fonds anbietet. Die sollte Ihnen jedoch nicht so wichtig sein: Machen Sie einen Fonds weniger davon abhängig, wer ihn betreibt – dann haben Sie eine größere Auswahl.

Wichtiger bei der Auswahl eines Aktienfonds sind das Alter des Fonds sowie sein Anlagevolumen. Damit ist die Vermögenssumme gemeint, die der Fonds bereits verwaltet. Tendenziell sind Fonds, die es schon lange gibt, weniger riskant als jüngere Fonds.

Hier können Sie außerdem die Wertentwicklung des Fonds über einen langen Zeitraum in der Vergangenheit analysieren. Ein hohes Fondsvolumen spricht ebenfalls eher für einen weniger riskanten Fonds, da damit oft eine breitere Streuung des Anlagegeldes verbunden ist.

Achten Sie auf die Risikoklasse

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Anlagestrategie des Aktienfonds: Wie risikoreich sie ist, können Sie anhand der so genannten Risikoklasse ablesen. Diese finden sie im "Beipackzettel" des Fonds. Die Skala der Risikoklassen reicht von eins bis sieben und beschreibt die Schwankung des Fondskurses in der Vergangenheit. Eins meint dabei ein geringes Risiko (geringe Kurssschwankungen), sieben ein extrem hohes (starke Kursschwankungen).

Grundsätzlich gilt: Eine potenziell höhere Rendite geht immer mit einem höheren Risiko einher. Überlegen Sie sich also bevor Sie investieren, welches Risiko Sie maximal eingehen wollen. Als Einsteiger sollten Sie eher Anteile von Aktienfonds kaufen, deren Anlagestrategie mit einem geringen Risiko verbunden ist. Wenn Sie sich unwohl fühlen, verzichten Sie lieber auf etwas Rendite, anstatt ein zu hohes Risiko einzugehen.

Am Ende Ihrer Suche werden Sie wahrscheinlich eine längere Liste ähnlicher Aktienfonds vor Augen haben. Diese Fonds können Sie im nächsten Schritt miteinander vergleichen (siehe unten). Das geht entweder direkt auf der entsprechenden Portal-Webseite, oder Sie informieren sich an anderer Stelle über die Aktienfonds. Dafür benötigen Sie Wertpapierkennnummer (WKN) oder der internationale Identifikationsnummer (ISIN) des jeweiligen Aktienfonds.

Wie vergleiche ich Aktienfonds miteinander?

Aktienfonds und ETFs können Sie am besten auf Portalen im Internet miteinander vergleichen. Vorher sollten Sie sich Gedanken dazu gemacht haben, wie lange und wie viel Geld Sie investieren wollen und wie viel Risiko Sie beim Investieren eingehen wollen (siehe oben).

Ein wichtiges Vergleichskriterium ist die frühere Wertentwicklung des Aktienfonds. Diese Kursentwicklung aus der Vergangenheit ist zwar niemals ein Garant für künftige Gewinnchancen. Dennoch dient sie für einen ersten Blick als guter Anhaltspunkt, um zu sehen, ob ein Aktienfonds eher stark oder moderat wächst.

Wichtig dabei: Berücksichtigen Sie beim Kursvergleich stets die Anlagestrategie des Aktienfonds. Ein Aktienfonds oder ETF der Risikoklasse fünf wächst tendenziell stärker als ein risikoärmerer Fonds der Klasse zwei – kann dafür aber auch schneller Verluste machen.

Behalten Sie die Kosten im Blick

Außerdem ist der Preis, also die einmaligen und laufenden Kosten, entscheidend. Die Kosten sollten generell so niedrig wie möglich sein, denn sie schmälern Ihre Rendite. Achten Sie deshalb auf die Gesamtkostenquote. Diese schließt alle Kosten, beispielsweise auch Verwaltungsgebühren, mit ein. Je geringer die prozentuale Quote, desto besser.

Manche Vergleichsportale geben statt der Gesamtkostenquote die Verwaltungsgebühren und den so genannten Ausgabeaufschlag an. Der Ausgabeaufschlag ist der Preis, den Sie bezahlen müssen, wenn Sie in einen Aktienfonds investieren. Die Höhe variiert von Fonds zu Fonds und bemisst sich prozentual an der Investitionssumme. Die Verwaltungsgebühren sind die jährlich anfallenden, laufenden Kosten. Auch hier gilt: Versuchen Sie den Prozentsatz möglichst gering zu halten.

Wie kann ich mein Risiko am besten streuen?

Um das Risiko, Verluste zu machen, so gering wie möglich zu halten, sollten Sie Ihr Investment möglichst breit streuen. Gerade für Anfänger gilt deshalb auch bei Aktienfonds: Suchen Sie sich einen Fonds, der möglichst viele verschiedene Aktien von Unternehmen unterschiedlicher Branchen enthält.

Am einfachsten geht das mit so genannten Indexfonds, kurz ETFs, die einen Aktienindex nachbilden. Der bekannteste deutsche Aktienindex etwa ist der Dax, in dem die 30 größten börsennotierten Unternehmen des Landes vereint sind. Das sind zum Beispiel Adidas, BMW, Bayer oder die Lufthansa.

Die Idee eines Indexfonds am Beispiel des Dax: Steigt der durchschnittliche Wert der 30 Unternehmen, legt auch der Kurs des entsprechenden ETFs zu. Fällt der Wert der Unternehmen, gibt auch der Kurs des Indexfonds nach.

Mit ETFs können Sie in mehr als 2.500 Firmen investieren

Neben dem Dax gibt es noch viele weitere Aktienindizes. Der MSCI World Index etwa bildet zum Beispiel die Wertentwicklung der 1600 größten Unternehmensaktien aus 23 Industriestaaten nach. ETFs, die diesen Index nachbilden, gelten als relativ sicher.

Eine noch breitere Streuung bietet der Index MSCI All Country World, der Unternehmensanteile der 2.500 größten börsennotierten Firmen der Welt enthält. So deckt er quasi die gesamte Weltwirtschaft inklusive Schwellenländern ab. ETFs, die diesen Index nachbilden, gelten ebenfalls als risikoarm. Schließlich ist es unwahrscheinlich, dass alle abgebildeten Aktienkurse gleichzeitig stark fallen.

Sind ETFs besser als gemanagte Fonds?

In der Regel schon. Das hat mehrere Gründe:

  1. Kosten: Dadurch dass bei ETFs Computer einen Aktienindex nachbilden, sind sie günstiger als herkömmliche Aktienfonds. Es muss schließlich kein Manager bezahlt werden, der den Aktienfonds betreut. Bei ETFs fallen in der Regel pro Jahr Kosten in Höhe von weniger als 0,3 Prozent der Anlagesumme an. Aktiv gemanagte Fonds verlangen bisweilen bis zu fünf Prozent der Anlagesumme.
  2. Erträge: ETFs erzielen bei breiter Streuung langfristig eine mindestens genauso hohe, oft sogar eine höhere Rendite als klassische aktiv gesteuerte Aktienfonds. Das liegt daran, dass es selbst Experten nur selten gelingt, exakte Prognosen über künftige Marktentwicklungen zu machen – um so bessere Renditen zu erwirtschaften als die breite Masse der Anleger.
    Eine Studie des amerikanischen Unternehmens Dow Jones Indexes, das verschiedene Aktienindizes anbietet etwa zeigt: Auf zehn Jahre bleiben mehr als 95 Prozent der aktiv gemanagten amerikanischen Aktienfonds hinter der Wertentwicklung des Aktienindex S&P 500 zurück. ETFs, die diesen Index mit den 500 größten amerikanischen Firmen nachbilden, erzielen also eine höhere Rendite als die meisten amerikanischen Aktienfonds, die ein Manager steuert.
  3. Transparenz: Ein weiterer Vorteil von ETFs ist die größere Transparenz im Vergleich zu herkömmlichen Aktienfonds. Da ein ETF einen bestimmten Index nachbildet, wissen Sie als Anleger zu jedem Zeitpunkt, welche Aktien der Fonds enthält. Aktiv gemanagte Fonds sind häufig weniger transparent, Anleger erfahren oft nur mit Zeitverzögerung oder an einem bestimmten Stichtag, aus welchen Aktien sich der Fonds gerade zusammensetzt.

Wie lange sollte ich in einen Aktienfonds investieren?

Wie immer am Aktienmarkt gilt auch im Falle von Aktienfonds: Je länger Sie Ihr Geld anlegen, desto geringer ist das Risiko, Verluste zu machen. Denn langfristig gleichen sich kurzfristige Kursschwankungen aus. Experten empfehlen deshalb, dass Sparer ihr Geld mindestens 15 Jahre oder sogar länger anlegen sollten.

Über diesen Zeitraum erwirtschaften Sie in der Regel auch eine gute Rendite, wie sich am Beispiel des Dax zeigt: In den vergangenen 20 Jahren ist der Wert eines ETFs, der den Index nachbildet, um mehr als 80 Prozent gestiegen. Ein Grund dafür ist der Zinseszins-Effekt. Angelegtes Geld vermehrt sich jedes Mal, wenn neues Geld, das vorher erwirtschaftet wurde, dazu kommt.

Was ist der Unterschied zwischen Aktienfonds, Rentenfonds und Mischfonds?

Wie erwähnt gibt es verschiedene Arten von Fonds. Sie unterscheiden sich in der Anlageform, die sie abbilden. Anlageformen sind neben Aktien etwa Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien. Zusätzlich gibt es Fonds, die eine Kombination unterschiedlicher Anlageformen bieten, so genannte Mischfonds.

  • Aktienfonds sind Fonds, die ausschließlich in Aktien investieren. Es gibt aktive Aktienfonds, die ein Fondsmanager betreut, und passive Aktienfonds, die einen Aktienindex wie zum Beispiel den Dax mithilfe eines Computeralgorithmus nachbilden. Passive Aktienfonds nennt man auch Indexfonds, oder kurz ETFs. Sie sind deutlich günstiger als aktive Aktienfonds und bieten eine breite Streuung Ihres Geldes über verschiedene Unternehmen.
  • Rentenfonds enthalten keine Aktien, sondern Anleihen. Das Wort "Rente" hat in diesem Fall nichts mit Ihrer Rente im Alter zu tun. In der Finanzwelt ist damit vielmehr ein Wertpapier gemeint, mit dem Privatpersonen einem Unternehmen oder einem Staat Geld gegen die Zahlung eines Zinses leihen. Dieses Wertpapier heißt auch Anleihe. Der Zins dieser Anleihe hängt von der Höhe des jeweiligen Risikos ab, In der Regel sind Rentenfonds geringeren Kursschwankungen ausgesetzt und gelten deshalb als risikoärmer.
  • Ein Mischfonds kombiniert verschiedene Anlagemöglichkeiten miteinander. Das bedeutet, er investiert zum Beispiel sowohl in Aktien, aber auch in Anleihen. Ebenso kann er auch in Gold oder Immobilien investieren. Sollten Sie sich für die Anlage in einen Mischfonds interessieren, überprüfen Sie, wie hoch der jeweilige Anteil an sicheren und im Vergleich dazu an renditestarken Anlagemöglichkeiten ist. Im Zweifelsfall verzichten Sie auf etwas Rendite, um Ihr Risiko zu senken.

Was passiert mit meinem Geld, wenn ein Fonds pleitegeht?

Es ist relativ unwahrscheinlich, dass eine Fondsgesellschaft Konkurs anmeldet. Falls es dennoch passiert, brauchen Sie sich davor nicht zu fürchten. Ihr Geld ist als so genanntes Sondervermögen nämlich geschützt.

Das bedeutet: Die Fondsgesellschaften sind verpflichtet, das Anlagegeld getrennt von ihrem eigenen Geld zu verwahren – bei einer unabhängigen Depotbank. Im Falle einer Insolvenz des Fondsanbieters wird dieses Geld nicht vom Insolvenzverwalter angetastet.

Verwendete Quellen
  • Finanztip
  • finanzen.net
  • Finanztest
  • Verbraucherzentrale
  • DWS Group
  • Bundesverband Investment und Asset Management (BVI)
  • boerse.de
  • S&P Dow Jones Indices: SPIVA® Europe Scorecard
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