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Haushaltsbuch führen: Tipps & Vorlage zum Selbermachen


Unnötige Ausgaben erkennen
So führen Sie ein Haushaltsbuch – mit Muster


Aktualisiert am 02.01.2024Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau macht sich Notizen (Symbolbild): Mit einem Haushaltsbuch verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben.Vergrößern des Bildes
Eine Frau macht sich Notizen (Symbolbild): Mit einem Haushaltsbuch verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben. (Quelle: Ridofranz/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Spießig, aber hilfreich: Ein Haushaltsbuch zeigt Ihnen ungeschönt, wohin Ihr Geld fließt. Wenn Sie durchhalten, werden Sie viele Aha-Erlebnisse haben.

Es gibt genau zwei Arten, wie sich Ihr Vermögen vergrößert: Entweder nehmen Sie mehr Geld ein oder Sie geben weniger Geld aus. Im Idealfall machen Sie beides. Einfacher als eine Gehaltserhöhung bewilligt zu bekommen, ist aber in der Regel Variante zwei: Geld sparen.

Sicher, dem einen fällt es theoretisch leichter, Geld zur Seite zu legen, weil er generell mehr davon hat; in der Realität fragen sich aber auch viele Besserverdiener, warum sich ihr Vermögen trotz guten Gehalts partout nicht vermehren will. Der häufigste Grund dafür: Mit wachsenden Einnahmen steigen oft auch unbemerkt die Ausgaben.

Damit Ihnen das nicht passiert oder Sie auch mit kleinem Budget noch Sparpotenzial entdecken, sollten Sie wissen, wie viel Geld Sie jeden Monat wofür ausgeben. Und zwar nicht nur grob geschätzt, sondern ganz genau. Helfen kann dabei ein Haushaltsbuch. Wir zeigen Ihnen, wie Sie es am effektivsten nutzen.

Warum sollte ich ein Haushaltsbuch führen?

Zunächst einmal: damit Sie einen echten Überblick über Ihre Finanzen bekommen. Vermutlich haben Sie zwar eine ungefähre Ahnung, wie viel Geld für Miete, Lebensmittel, Handyvertrag und Co. draufgeht, aber wenn Sie wirklich mehr sparen möchten, benötigen Sie Fakten. Und zwar in exakten Euro-Beträgen.

Denn so erkennen Sie, wofür Sie im Einzelnen Geld ausgeben. Womöglich wundern oder erschrecken Sie sich gar, welche Konsumgewohnheiten sich eingeschlichen haben. Dieser ungeschönte Überblick hilft Ihnen dann im zweiten Schritt, die Ausgaben ausfindig zu machen, die unnötig hoch oder weniger wichtig sind.

Achtung: Es geht hier nicht darum, auf Teufel komm raus alle Arten von Ausgaben herunterzuschrauben. Das Haushaltsbuch soll vor allem helfen, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was und wie Sie konsumieren. Vielleicht kommen Sie am Ende sogar zu dem Schluss, dass Ihnen alle Ausgaben in exakt dieser Höhe wichtig sind oder Sie absolut nicht um sie herumkommen. Wahrscheinlicher ist aber, dass Sie endlich wissen, wo Sie mit dem Sparen anfangen können. Was uns zum letzten Schritt führt.

Mit Haushaltsbuch die Sparrate erhöhen

Sobald Sie Ihre Gewohnheiten ändern und am Ende des Monats zuverlässig mehr Geld übrig bleibt, können Sie Ihre Sparrate erhöhen. Haben Sie keine Schulden mehr abzuzahlen und bereits einen Notgroschen aufgebaut, sollte das Geld aber idealerweise nicht bloß aufs Girokonto fließen, sondern Sie investieren es.

Das funktioniert zum Beispiel bequem und vergleichsweise günstig mit einem Sparplan in einen ETF. Das ist ein Indexfonds, also ein spezieller Aktienfonds, der einen Index wie zum Beispiel den Dax nachbildet.

Anleitung: Wie führe ich ein Haushaltsbuch?

Egal ob Sie mit einer Excel-Tabelle, einer App oder einfach nur Zettel und Stift arbeiten – es geht immer darum, Ihre monatlichen Einnahmen den monatlichen Ausgaben gegenüberzustellen. Dabei gibt es jeweils fixe und variable Posten, die Sie am besten in Kategorien oder Rubriken zusammenfassen. Eine Aufteilung könnte zum Beispiel so aussehen:

Einnahmen

  • festes Einkommen (etwa Gehalt bei Angestellten oder Mieteinnahmen)
  • variables Einkommen (zum Beispiel Boni, Zuschläge für Nachtschichten oder Sonntagsarbeit, Steuererstattungen oder Nebenkostenerstattungen)

Ausgaben

Fixkosten:

  • Miete
  • Krankenversicherung
  • Kfz-Versicherung
  • Kfz-Steuer
  • Haftpflichtversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • private Rentenversicherung
  • Handyvertrag
  • Telefon und Internet
  • TV
  • Rundfunkbeitrag
  • Strom
  • Gas
  • Sportclub
  • Kredite
  • Zeitungsabo
  • Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr
  • Spenden

Variable Kosten:

  • Lebensmittel
  • Restaurant- und Kneipenbesuche
  • Transport, etwa Tankfüllungen beim Auto
  • Kleidung
  • Freizeit
  • Hygiene und Kosmetik
  • Bildung
  • Sonstiges

Eine Excel-Vorlage für ein Haushaltsbuch bietet zum Beispiel das Female Finance Forum, ein Finanzblog und Netzwerk für Frauen, hier zum Download. Wenn Sie Ihre Finanzen lieber per App im Blick behalten wollen, können Sie auf eine Vielzahl an Anwendungen zurückgreifen. Gut bewertet sind zum Beispiel die kostenlosen Apps Money Manager (für Android und iOS) und Bluecoins Finanzen & Haushalt (für Android).

Unsere Tipps: Damit Sie dranbleiben, sollten Sie eine Routine entwickeln. Überlegen Sie sich deshalb vorher, wann und in welchem Rhythmus Sie die Ein- und Ausgaben ins Haushaltsbuch eintragen. Das kann zum Beispiel jeden Tag zur gleichen Zeit sein oder Sie tragen am Wochenende die Posten für die gesamte Woche nach. Wenn Sie mit einer App arbeiten, können Sie diese womöglich mit Ihrem Bankkonto synchronisieren. Dann pflegt die App Ausgaben, die Sie mit Bankkarte zahlen, automatisch ein. Idealerweise führen Sie mindestens zwei, besser drei Monate ihr Haushaltsbuch. Dann ergibt sich ein belastbares Bild.

Haushaltsbuch-Beispiel

Wir zeigen Ihnen anhand eines Beispiels, wie Sie Ihr Haushaltsbuch aufbauen können:

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Haushaltsbuch: App, Excel oder Papier?

Ein Haushaltsbuch können Sie auf verschiedene Arten führen. Ob Sie sich für App, Excel-Software oder Papier entscheiden, hängt dabei stark von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Stiftung Warentest hat Vor- und Nachteile der drei Varianten ermittelt:

  • Haushaltsbuch-App: Praktisch sei, dass sich Einnahmen und Ausgaben schnell und nebenbei eingeben lassen. Einige Apps ließen sich auch mit Bankkonten verknüpfen. Etwas aufwendig könne allerdings sein, die richtige App zu finden und diese einzurichten. Bei kostenlosen Apps müsse man Werbung in Kauf nehmen und bei möglichen In-App-Käufen aufpassen. Zudem sollten Sie wissen, dass einige Apps Informationen an die Betreiber senden – Daten zu Ausgaben und Einnahmen seien das aber nicht.
  • Excel und Co.: Als Pluspunkt nennt Stiftung Warentest, dass Sie Ihr Haushaltsbuch hier flexibel an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Jedoch könnte es bei Neulingen etwas dauern, bis sie die sinnvollste Aufteilung gefunden haben. Zudem sind Grundkenntnisse im Gebrauch der Software sowie in der Tabellenkalkulation nötig.
  • Papier: Wer weniger technikaffin ist, dürfte mit der klassischen Variante am besten zurechtkommen. Hier helfe es, Bons und Belege zu sammeln, wenn Sie Ihr Haushaltsbuch nicht immer bei sich tragen wollen. Ein Nachteil sei, dass sie viel selber rechnen müssen.

Welche Fehler sollte ich vermeiden?

Um voll von Ihrem Haushaltsbuch zu profitieren, sollten Sie einige klassische Fehler nicht machen. Dazu zählen:

  • Ausgaben nicht ordnen: Wenn Sie die Ausgaben für Äpfel und Birnen addieren, ist das genau richtig – die Kosten für Äpfel mit denen einer neuen Jeans oder dem Preis eines Kinotickets zusammenzurechnen, ergibt aber wenig Sinn. So wissen Sie am Ende nur, wie viel Sie insgesamt ausgegeben haben, nicht aber, in welchen Bereichen Ihr Konsum besonders – und vielleicht übermäßig – hoch ist.
  • Nach einem Monat aufhören: Erliegen Sie nicht dem Irrglauben, ein Monat würde für einen aussagekräftigen Überblick reichen. Jeder Monat ist ein wenig anders. Vielleicht haben Sie ausgerechnet in den vier Wochen eine größere Rückzahlung erhalten oder hatten höhere Ausgaben, weil ein Urlaub bezahlt werden musste. Das verzerrt das Ergebnis. Bleiben Sie deshalb mindestens zwei, besser drei Monate dran.
  • Die kompletten Restbeträge verplanen: Idealerweise nutzen Sie Ihr Haushaltsbuch dazu, Ihre Sparraten zu erhöhen. Doch bis zum Äußersten sollten Sie es nicht ausreizen. Denn auch auf Unvorhergesehenes sollten Sie vorbereitet sein – etwa eine kaputte Waschmaschine oder einen gesundheitlichen Notfall. Legen Sie deshalb immer einen Teil Ihres Ersparten so zur Seite, dass Sie sofort an das Geld kommen.
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