t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitErnährung

Hypervitaminose – wie äußert sich eine Vitamin-Überdosis?


Überdosierung kann gefährlich sein
Hypervitaminose – so äußert sich ein Vitamin-Überschuss

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 23.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Eine Frau fasst sich an die Stirn.Vergrößern des Bildes
Eine Hypervitaminose kann unterschiedliche Beschwerden auslösen, unter anderem Kopfschmerzen. Welche Folgen zu erwarten sind, hängt aber vom überdosierten Vitamin ab. (Quelle: fizkes/Getty Images)

Ein Überschuss bestimmter Vitamine kann dem Körper schaden. Bei welchen Vitaminen eine Hypervitaminose droht und welche Symptome darauf hinweisen können.

"Vitamine" ist der Sammelbegriff für verschiedene Stoffe, die der Körper für wichtige Funktionen braucht. Mit Ausnahme von Vitamin D kann er sie jedoch nicht – oder nicht in ausreichender Menge – selbst bilden, sondern muss sie über die Nahrung zugeführt bekommen. Eine vitaminreiche Kost gilt somit zu Recht als gesund und ist sogar lebensnotwendig.

Wer Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nimmt, tut sich hingegen in vielen Fällen keinen Gefallen. Nicht nur, weil die Mittel oft teuer sind: Eine längerfristige Einnahme birgt auch das Risiko einer Überdosierung, welche unangenehme und teils gefährliche Folgen mit sich bringen kann. Treten bei einer Person infolge einer Überdosierung mit einem oder mehreren Vitaminen Krankheitserscheinungen auf, sprechen Fachleute von einer Hypervitaminose (die Vorsilbe "Hyper-" steht für "übermäßig viel").

Bei welchen Vitaminen kann eine Hypervitaminose entstehen?

Zu einer Hypervitaminose führen insbesondere Vitamine, die der Körper längerfristig speichert, weil diese sich mit der Zeit in bedenklichen Konzentrationen anreichern können. Dazu gehören vor allem die fettlöslichen Vitamine A, E, D und K sowie das wasserlösliche Vitamin B12.

Übermäßige Mengen an Vitamin C und anderen wasserlöslichen Vitaminen scheidet der Körper hingegen problemlos mit dem Urin wieder aus, sofern die Nieren gesund sind. Mit Ausnahme von Vitamin B12 werden von diesen Vitaminen keine Vorräte angelegt. Deshalb ist ein Überschuss daran normalerweise nicht von Dauer und das Risiko für Hypervitaminosen gering.

Unangenehme Nebenwirkungen sind gleichwohl möglich. Beispielsweise kann Vitamin C in Form von Nahrungsergänzungspräparaten Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall hervorrufen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist damit aber erst ab einer Tagesdosis von drei bis vier Gramm zu rechnen. Zur Orientierung: In handelsüblichen Vitamin-C-Brausetabletten stecken für gewöhnlich einige hundert Milligramm bis ein Gramm des Vitamins.

Wie äußert sich eine Hypervitaminose?

Durch welche Symptome sich eine Hypervitaminose äußert, hängt vom überdosierten Vitamin ab. Welche möglich sind, zeigt die folgende Übersicht:

  • Vitamin A: Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Haut- und Schleimhautveränderungen (insbesondere trockene und gerötete Haut sowie eingerissene Mundwinkel), Haarausfall, Muskelschmerzen, brüchige Fingernägel. In der Schwangerschaft kann eine Überdosierung mit Vitamin A embryonale Fehlbildungen nach sich ziehen.
  • Vitamin D: Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schwäche, Nierensteine, Herzrhythmusstörungen und eine Vielzahl weiterer Beschwerden, die dadurch entstehen, dass der Körper unter dem Einfluss der hohen Vitamin-D-Dosen zu viel Calcium aufnimmt. Im schlimmsten Fall können die Folgebeschwerden einer Vitamin-D-Überdosierung lebensbedrohliche Ausmaße annehmen.
  • Vitamin K: Bei der Einnahme von natürlichem Vitamin K1 und K2 ist eine Überdosierung so gut wie ausgeschlossen. Früher entwickelten Säuglinge, die künstlich hergestelltes Vitamin K3 in zu hoher Dosis verabreicht bekommen hatten, mitunter eine bestimmte Form der Blutarmut sowie eine Gelbsucht. Heute erhalten Säuglinge Vitamin K1. (Mehr dazu erfahren Sie im Artikel Vitamin K – wann eine Überdosierung droht.)
  • Vitamin E (sehr selten): möglicherweise Magen-Darm-Beschwerden, ein erhöhtes Blutungsrisiko oder allergische Reaktionen (nähere Informationen finden Sie im Artikel Vitamin E – ab dieser Menge ist eine Überdosierung möglich)
  • Vitamin B6: unangenehmes Kribbeln, Schmerzen und Taubheitsgefühle in Händen und Füßen, beeinträchtigtes Tast- und Temperaturempfinden, Muskelschwäche und andere Beschwerden, die durch Nervenschäden entstehen können (alle wichtigen Informationen hierzu sind im Artikel Vitamin B6 – ist eine Überdosierung gefährlich? zusammengefasst)
  • Vitamin B12: Eine Hypervitaminose im eigentlichen Sinn ist nicht zu erwarten, allerdings legen Studien nahe, dass eine Überdosierung das Risiko für Lungenkrebs erhöhen könnte.

Wer eines oder mehrere der genannten Anzeichen bei sich feststellt, muss aber nicht gleich an eine Hypervitaminose denken. Alle Beschwerden können noch zahlreiche andere Ursachen haben. Eine Hypervitaminose kommt als Auslöser nur infrage, wenn sich die Beschwerden nach längerfristiger Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln entwickelt haben – oder wenn deutlich zu viel Leber auf dem Speiseplan stand: Leber ist sehr reich an Vitamin A. Bei einer normalen Ernährung indessen ist eine Hypervitaminose so gut wie ausgeschlossen.

Verdacht auf Hypervitaminose – was tun?

Wer über längere Zeit hinweg Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hat und Symptome verspürt, die auf eine Hypervitaminose hindeuten könnten, sollte diese ärztlich abklären lassen. Die Ärztin oder der Arzt kann anhand der Beschwerden und weiterer Untersuchungen (zum Beispiel einer Blutuntersuchung) ermitteln, ob eine Hypervitaminose als Erklärung wahrscheinlich ist. Falls ja, ist zur Linderung der Beschwerden in der Regel vor allem eines nötig: der Verzicht auf das ursächliche Präparat.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 28.11.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 28.11.2023)
  • Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de (Abrufdatum: 24.10.2023)
  • Online-Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de (Abrufdatum: 28.11.2023)
  • Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 28.11.2023)
  • "Vitamin B₁₂ – ein zweischneidiges Schwert". Online-Informationen der Deutschen Apotheker Zeitung: www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Stand: 7.2.2019)
  • Biesalski, H. K., et al.: "Ernährungsmedizin". Thieme, Stuttgart 2017
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website