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Menstruationstasse: Drei Erfahrungensberichte von Frauen


Alternative zu Tampons
Menstruationstasse: Drei Frauen berichten von ihren Erfahrungen

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 25.06.2020Lesedauer: 4 Min.
Eine Menstruationstasse aus Silikon kostet etwa 30 Euro. Da sie wiederverwendbar ist, spart man so Geld – und produziert keine Müllberge.Vergrößern des BildesEine Menstruationstasse aus Silikon kostet etwa 30 Euro. Da sie wiederverwendbar ist, spart man so Geld – und produziert keine Müllberge. (Quelle: galitskaya/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Menstruationstasse ist eine Alternative zu Binden und Tampons. Der kleine Silikonbecher kostet um die 30 Euro, soll mehrere Jahre halten und den Trägerinnen Sicherheit durch mehr Fassungsvermögen bieten. Doch geht mit den Tassen wirklich nichts daneben? Und wie funktioniert das Wechseln? Drei Frauen berichten von ihren Erfahrungen mit der Menstruationstasse.

Die Menstruationstasse sieht aus wie ein kleiner Becher. Sie ist aus medizinischem Silikon gefertigt und hat unten einen kleinen Stiel, mit dessen Hilfe sie wieder aus dem Körper entfernt werden kann. Die Menstruationstasse wird mit Hilfe einer speziellen Falttechnik zusammengeklappt und anschließend in die Scheide eingeführt. Dort "ploppt" sie auf, bleibt mit Hilfe von Unterdruck in ihrer Position und fängt das Menstruationsblut auf.

Menstruationstassen können viele Jahre verwendet werden

Viele Anwenderinnen sind begeistert: Die Menstruationstasse kann mit der richtigen Pflege über mehrere Jahre hinweg verwendet werden. Das spart Geld und reduziert Müll, der durch Binden, Slipeinlagen und Tampons entsteht. Die ständige Sorge, genügend "Vorrat" für unterwegs dabei zu haben, entfällt. Am Ende der Monatsblutung wird die Tasse in heißem Wasser für einige Minuten ausgekocht. Außerdem soll die Menstruationstasse deutlich mehr Fassungsvermögen haben als Tampons und so mehr Sicherheit bieten. Außerdem kann sie so länger im Körper getragen werden und muss seltener gewechselt werden.

Hinzu kommt, dass die kleinen Silikonbecher die Scheidenflora nicht austrocknen, so wie das bei Tampons der Fall sein kann. Bleibt die natürliche Abwehrfunktion der Scheide intakt, können Infektionen und Pilzerkrankungen besser abgewehrt werden. Das hört sich zwar alles gut an, doch wie sieht die Handhabung in der Praxis aus?

Silke: "Mit der Menstruationstasse habe ich keine Pilzinfektion mehr"

"Zuerst war ich skeptisch, was die Menstruationstassen angeht", erinnert sich die 34-jährige Silke. "Ausprobieren wollte ich sie auf jeden Fall, da meine Scheide zu Trockenheit neigt und ich nach der Benutzung von Tampons immer wieder Probleme hatte – auch was Pilzinfektionen angeht." Die ersten Male sei es "ein ziemliches Gefriemel" gewesen, die Tasse so einzuführen, dass sie richtig sitzt. "Ich hatte ziemlich Sorge, dass die Tasse nicht richtig dichtet und es Sauerei gibt. Aber es ist noch nie etwas danebengegangen", so Silke.

Und wie funktioniert das Entleeren? "Ich leere die Tasse in der Toilette aus, reinige sie unter fließendem Wasser und führe sie wieder ein. Wenn ich kein fließendes Wasser habe, wische ich die Tasse mit etwas Toilettenpapier aus. Ich muss aber dazu sagen, dass ich während meiner Tage nur sehr wenig blute und nur zwei Mal am Tag wechseln muss. Das vereinfacht die Sache natürlich." Am Ende der Periode kocht Silke die Menstruationstasse aus und bewahrt sie bis zum nächsten Monat in einem Beutel auf. Der größte Vorteil für sie: Seit der Anwendung hatte sie keine Pilzinfektion mehr.

Kerstin: "Ich habe die Menstruationstasse nicht mehr herausbekommen"

Kerstin hingegen konnte die Menstruationstasse nicht überzeugen. Die Anwendung war "der Horror", wie die 35-Jährige sagt. Beim ersten Einführen schmerzte sie der Stiel, an dem die Tasse später wieder entfernt wird. Nachdem sie diesen gekürzt hatte und es nochmals versuchte, "ploppte" die Tasse einfach nicht auf. "Ich habe verschiedene Falttechniken und Einführpositionen versucht, aber es klappte nicht", erinnert sie sich.

Nach mehreren Versuchen dann der Erfolg. Doch mit der Freude kam auch der große Schreck. Die Menstruationstasse bleibt mit Hilfe von Unterdruck in ihrer Position – und genau der wurde für Kerstin zum Problem: "Die Tasse war sehr weit hochgerutscht und hatte sich in mir so stark festgesaugt, dass ich sie zuerst nicht mehr herausbekommen habe. Ich konnte mit meinem Finger auch nicht den Tassenrand erreichen, um den Unterdruck zu lösen. Ich hatte wirklich Panik", erzählt sie. Fast eine halbe Stunde versuchte Kerstin die Menstruationstasse zu entfernen. "Ich hätte heulen können. Es tat total weh und ich war kurz davor zum Frauenarzt zu fahren, als es dann doch klappte. Aber ich musste sie förmlich aus mir heraus hebeln und hatte danach richtig Schmerzen." Nach dieser Erfahrung gab Kerstin der Menstruationstasse keine weitere Chance mehr.

Lisa: "Zu Beginn tat die Menstruationstasse weh, mittlerweile spüre ich sie nicht mehr"

Wie Kerstin hatte auch Lisa keinen guten Start. Sie wählte zuerst Größe M. Doch diese drückte stark und war beim Tragen sehr unangenehm. "Größe S tat zwar nicht mehr weh, aber sie war für meine Menstruationsstärke zu klein", sagt sie. Lisa gab nicht auf und versuchte es erneut mit Größe M. "Ich wollte der Menstruationstasse einfach eine Chance geben und habe die anfänglichen Schmerzen in Kauf genommen. Es hat sich gelohnt", so ihr Fazit.

Mittlerweile sei das Silikon weicher geworden und die Tasse nicht mehr zu spüren. "Ich bin wirklich zufrieden. Auch Schwimmen und Joggen ist problemlos möglich. Wenn man den Dreh raus hat, wie man die Tasse richtig einlegt, geht wirklich nichts daneben." Allerdings müsse man erst etwas Übung bekommen und zu Beginn könne auch mal ein Malheur passieren. Ihr Tipp: "Die ersten Male testet man die Menstruationstasse am besten, wenn man zu Hause ist und nicht weg muss."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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