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Lippen aufspritzen: Was Lipfiller im Körper anrichten können


Ärzte fordern strengere Regeln
Warum dieser Schönheitstrend zur Gefahr wird


27.06.2025 - 11:26 UhrLesedauer: 2 Min.
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Viele unterschätzen die Risiken: Immer mehr Menschen lassen sich ihre Lippen mit Hyaluronsäure aufspritzen. (Quelle: vitapix/getty-images-bilder)
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Volle Lippen gelten als Schönheitsideal. Doch sogenannte Lipfiller sind alles andere als harmlos. Experten warnen vor dauerhaften Schäden – bis hin zu Nierenversagen.

Pralle, glänzende Lippen: Auf Social Media kursieren Bilder von makellosen "Pouts" (Schmollmündern). Minimalinvasive Eingriffe wirken harmlos. Doch Ärzte warnen eindringlich: Lippenfüller (englisch: Lipfiller) können nicht nur das Gesicht verändern, sondern auch Organe schädigen.

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Eingriffe oft ohne medizinische Kontrolle

Anders als Operationen gelten Lippenunterspritzungen nicht als medizinische, sondern als ästhetische Behandlung. Deshalb fehlen dafür klare gesetzliche Vorgaben. Auch Menschen ohne medizinische Ausbildung dürfen sie durchführen.

Die Lippen sind jedoch ein empfindliches Organ: Sie bestehen aus feiner Muskulatur, kaum Fett und sind stark durchblutet. Schon kleine Fehler bei der Injektion können Folgen haben: von Schwellungen und Bewegungseinschränkungen bis zu bleibender Steifheit.

Was moderne Lipfiller enthalten – und warum sie nicht harmlos sind

Heute bestehen Lippenfüller meist aus Hyaluronsäure (HA), einem körpereigenen Stoff, der Wasser bindet und Gewebe aufpolstert. HA wird entweder biotechnologisch aus Bakterien gewonnen oder aus tierischem Gewebe hergestellt.

Zwar gelten diese modernen Produkte als besser verträglich als früher häufig verwendete Mittel wie Flüssigsilikon – doch Risiken wie Entzündungen, Allergien, Herpes und im Extremfall auch das Absterben von Gewebe bleiben.

Überdosierung oder falsche Technik: Gefahr für die Nieren

Eine weniger bekannte, aber ebenfalls ernste Gefahr: Wiederholte Lippeninjektionen können Studien zufolge langfristig die Nieren schädigen. Denn Hyaluronsäure wirkt im Körper nicht nur äußerlich, sondern auch auf das Immunsystem. Forscher haben gezeigt: Bei wiederholter Zufuhr kann die Niere selbst HA produzieren – erst in einer Form, die Entzündungen fördert, später in einer, die Gewebe vernarbt.

Dieser Mechanismus steht im Verdacht, chronische Nierenerkrankungen zu begünstigen und im schlimmsten Fall Nierenversagen auszulösen. Auch Nierensteine können durch HA-Kristalle entstehen.

Für wen Lippenfüller besonders riskant sind

Aufgrund dieser Risiken raten Ärzte bestimmten Gruppen dringend von der Anwendung ab. Dazu zählen vor allem Schwangere und Stillende, sowie Menschen mit:

  • Nierenerkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen (z. B. Lupus, Rheuma)
  • Diabetes mellitus
  • Blutgerinnungsstörungen
  • häufigen Herpesinfektionen
  • Allergien gegen einzelne Inhaltsstoffe in den Lipfillern

Ärzte fordern strengere Regeln

Obwohl die Risiken schwerwiegend sind, boomt der Markt für Lipfiller – besonders bei jungen Frauen. Viele lassen sich behandeln, ohne genau zu wissen, was injiziert wird. Ärzte der renommierten Cleveland Clinic (USA) fordern deshalb: Lippeninjektionen müssten als medizinische Eingriffe gelten und strenger reguliert werden. Außerdem brauche es bessere Aufklärung. Denn minimalinvasiv bedeute nicht risikolos.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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