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Coronavirus-Hoffnung: Lama stellt Corona-Antikörper her


Antikörper zur Neutralisierung
Lamas schüren Hoffnung bei der Bekämpfung von Covid-19

Von t-online, cch

Aktualisiert am 08.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Lamas: Die Tiere sind Forschern zufolge in der Lage, Antikörper gegen Coronaviren zu bilden.Vergrößern des BildesLamas: Die Tiere sind Forschern zufolge in der Lage, Antikörper gegen Coronaviren zu bilden. (Quelle: TonyBonus/Symbolbild/getty-images-bilder)
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Lamas könnten bei der Suche nach Mitteln gegen das Coronavirus eine Schlüsselrolle spielen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Tiere Antikörper gegen das Virus bilden können.

Das Lama mit dem Namen Winter hat dunkelbraunes Fell, lange Ohren – und es könnte auf der Suche nach einem Mittel gegen Corona eine Rolle spielen. Belgische Forscher haben an ihm bereits vor einigen Jahren Untersuchungen durchgeführt und dabei herausgefunden, dass Lamas Antikörper produzieren, die in der Lage sind, Coronaviren zu neutralisieren.

Untersuchungen an einem Lama

Die Forscher der Universität Gent in Belgien verabreichten dem Tier Winter 2016 ungefährliche Dosen des Sars- und Mers-Virus. Ähnlich wie bei einer Impfung, wurden dem Lama-Weibchen sechs Wochen lang immer wieder Spike-Proteine injiziert. Das Spike-Protein ist Bestandteil des Coronavirus und aufgrund seiner zackenhaften Form verantwortlich für seinen Namen. Das Virus braucht dieses Protein, um eine Zelle zu befallen. Nach der Injektion analysierten die Wissenschaftler das Blut des Lamas und isolierten die Antikörper, die sich an das Protein gebunden hatten. Es zeigte sich: Einige von ihnen konnten SARS-CoV-1 davon abhalten, in seine Wirtszellen einzudringen und sie zu infizieren.

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"Allerdings gab es damals keinen großen Bedarf an einer Coronavirus-Behandlung. Es handelte sich um Grundlagenforschung ", wird Daniel Wrapp, Co-Autor der Studie, in einer Pressemitteilung zitiert. Nun könnten die Untersuchungsergebnisse aber doch noch zur Anwendung kommen. Denn die Antikörper können auch das neue Coronavirus neutralisieren, wie weitere Untersuchungen zusammen mit Wissenschaftler der University of Texas in Amerika zeigten. Für diese verbanden die Wissenschaftler zwei Exemplare der Lama-Antikörper miteinander. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachblatt "Cell".

Das Forscher-Team bereitet nun vorklinische Studien an anderen Tieren vor. Ziel sei es, eine Behandlung für Menschen zu finden, die sich mit Covid-19 infiziert haben. Aber auch ein Mittel zur Vorbeugung könnte entwickelt werden.

Lamas produzieren zwei Arten von Antikörpern

Lamas werden in der Wissenschaft schon länger bei der Suche nach Antikörpern eingesetzt. Im Gegensatz zu Menschen, die nur eine Art von Antikörpern bilden, produzieren Lamas zwei Arten von Antikörpern: Die eine ähnelt den menschlichen Antikörpern, die andere ist um ein Vielfaches kleiner. Sie werden auch Nanokörper genannt und können zerstäubt und in einem Inhalator verwendet werden. Dies mache sie als Medikament für eine Atemwegserkrankung besonders interessant, da sie so direkt zur Infektionsstelle gelangen können, so die Wissenschaftler.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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