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Reinfektion möglich? Corona-Mutation aus Südafrika bereitet Sorge


Erneute Infektion möglich?
Corona-Mutation aus Südafrika bereitet Forschern Sorge

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 22.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Südafrika: Seit der Entdeckung einer neuen Corona-Mutation haben die Kliniken mit einer ständig wachsenden Zahl von Corona-Patienten zu kämpfen.Vergrößern des Bildes
Südafrika: Seit der Entdeckung einer neuen Corona-Mutation haben die Kliniken mit einer ständig wachsenden Zahl von Corona-Patienten zu kämpfen. (Quelle: Themba Hadebe/dpa-bilder)

Eine neue Form des Coronavirus, die erstmals in Südafrika entdeckt wurde, breitet sich in immer mehr Ländern aus. Die Mutation gilt als ansteckender – und könnte sich auch auf die Immunität der Bevölkerung auswirken.

Das Erbgut des Coronavirus verändert sich laufend und zufällig. Neue Virus-Mutationen wie die aus Großbritannien, Nigeria oder Südafrika sind deshalb nicht ungewöhnlich. Doch sie sorgen weltweit für Verunsicherung.

Was Forscher bislang über die neue Variante aus Südafrika herausgefunden haben – und was nicht.

Wo ist die südafrikanische Mutation bislang aufgetaucht?

Südafrika hatte Ende 2020 die Entdeckung der neuen Corona-Variante bekannt gegeben. Sie trägt den Namen B.1.351 oder auch 501.V2. Mittlerwurde wurde die Mutante nach Angaben der WHO in 23 Ländern festgestellt.

Experten zufolge hat sie Ähnlichkeiten mit der Virus-Mutation aus Großbritannien, hat sich offenbar aber unabhängig entwickelt.

Ist die neue Virus-Variante auch schon in Deutschland?

In mehreren Bundesländern ist die südafrikanische SARS-CoV-2-Mutante bereits nachgewiesen worden – darunter Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Der erste Fall in Deutschland wurde am 12. Januar gemeldet.

Wie ansteckend ist sie?

Die Mutation aus Südafrika ist Experten zufolge zwar ansteckender, aber offenbar nicht tödlicher als die ursprüngliche Form des Virus. Die neue Variante sei 50 Prozent ansteckender als das ursprüngliche Virus, sagte der südafrikanische Epidemiologe Salim Abdool Karim, der als Mitglied eines Expertengremiums die Regierung berät. Es gebe jedoch "keine Beweise" dafür, dass die mutierte Form auch tödlicher sei, fügte er hinzu.

Dr. Waasila Jassat, ein weiteres Mitglied des Expertengremiums, sagte, dass die Rate der Todesfälle in den Krankenhäusern sich im Vergleich zur ersten Welle nicht verändert habe, obwohl mehr Menschen eingewiesen wurden.

Die Experten analysierten zahlreiche Daten von den landesweit verbreiteten Virus-Clustern. Die mutierte Form des Virus gilt mittlerweile als der dominante Stamm in Südafrika. Südafrikas Gesundheitsminister Zweli Mkhize sagte, dass die Zahl der Infektionen um 23 Prozent gesunken sei. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei jedoch im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 18 Prozent gestiegen.

Was ist über die Immunität bekannt?

Menschen, die sich von einer SARS-CoV-2-Infektion erholt haben, sind in der Regel für einige Zeit vor einer erneuten Infektion geschützt. Das liegt daran, dass sie neutralisierende Antikörper entwickeln, die für mindestens sechs Monate – vielleicht auch länger – in ihrem Blut bleiben.

Nachrichten aus Südafrika haben nun aber einen beunruhigenden Verdacht aufkommen lassen: Wie das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) des Landes kürzlich mitteilte, gibt es Hinweise darauf, dass Re-Infektionen mit der neuen Corona-Mutation auch bei Covid-19-Genesenen möglich sind.

Bei Untersuchungen von Blutproben habe sich gezeigt, dass bei der Hälfte der getesteten Personen die gesamte neutralisierende Aktivität verloren gegangen war, so das Institut. Das bedeutet: Personen, die bereits mit Corona infiziert waren, könnten sich erneut anstecken und sind somit nicht mehr geschützt.

Der US-Forscher und Epidemiologe Eric Feigl-Ding machte auf Twitter auf die "ernüchternde Erklärung" der südafrikanischen Behörde aufmerksam.

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Ob die Virus-Mutation tatsächlich der Immunantwort entgehen kann, muss noch weiter erforscht werden. Es ist daher besonders wichtig, dass auch Menschen, die bereits Covid-19 hatten, weiterhin die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie einhalten: Schutz durch Masken, regelmäßiges Waschen oder Desinfizieren der Hände, Reinigen von Oberflächen und Einschränken sozialer Kontakte.

Wirken die Corona-Impfstoffe noch?

Bislang ist noch nicht abschließend untersucht, wie gut die Corona-Impfstoffe auch bei Mutationen wirken. Denn ändert sich ein Teil der markanten Stacheln, der für die Erkennung des Virus wichtig ist, können die vom Körper gebildeten Antikörper das Coronavirus womöglich weniger gut erkennen und neutralisieren.

Der Impfstoffhersteller Biontech hatte angekündigt, in Kürze eine detailliertere Analyse der wahrscheinlichen Wirkung seines Impfstoffs auf die südafrikanische Variante zu veröffentlichen. Auch andere Produzenten wie Astrazeneca, Moderna und Curevac untersuchen derzeit, ob ihre Mittel vor den sich schnell ausbreitenden Coronavirus-Varianten schützen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Weltgesundheitsorganisation (WHO)
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
  • Eigene Recherche
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