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Neue Corona-Studie: Neandertaler-Gen könnte schweren Covid-Verlauf mildern


Forscher analysieren DNA
Neandertaler-Gen könnte gegen Corona helfen

Von dpa-afx
Aktualisiert am 19.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Forschung: Die nun entdeckte schützende Neandertaler-Genvariante liegt in einem Bereich auf Chromosom 12.Vergrößern des BildesForschung: Die nun entdeckte schützende Neandertaler-Genvariante liegt in einem Bereich auf Chromosom 12. (Quelle: gevende/getty-images-bilder)
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Könnte das Erbe von Neandertalern den Verlauf einer Corona-Erkrankung positiv beeinflussen? Forscher haben in einer Studie diese Vermutung aufgestellt. Doch die Gene müssen nicht immer positive Folgen haben.

Das genetische Erbe der längst ausgestorbenen Neandertaler kann Menschen heute einer Studie zufolge vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützen: Die Neandertaler haben im menschlichen Genom Genvarianten hinterlassen, die das Risiko, bei einer SARS-CoV-2-Infektion schwer zu erkranken, wohl um gut 20 Prozent reduzieren.

Das zumindest berichten Hugo Zeberg und Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS).

Neandertaler-Gene haben zwei Seiten

In einer früheren Arbeit hatten die Wissenschaftler allerdings herausgefunden, dass andere Neandertaler-Genvarianten das Risiko, im Verlauf einer Infektion künstlich beatmet werden zu müssen oder zu sterben, deutlich erhöhen. "Das zeigt, dass unser Neandertaler-Erbe ein zweischneidiges Schwert ist. Es hat uns Varianten beschert, für die wir den Neandertalern gleichermaßen danken und sie verfluchen können", erläuterte Zeberg.

Vor etwa 40.000 Jahren starben die Neandertaler aus – allerdings verschwanden sie nicht völlig. Da sie in den letzten Jahrtausenden ihrer Existenz auch Kinder mit modernen Menschen gezeugt hatten, sind Spuren ihres Erbguts bis heute in unserem Genom nachweisbar. Die nun entdeckte schützende Neandertaler-Genvariante liegt in einem Bereich auf Chromosom 12. Die Gene dort bilden Enzyme, die am Abbau von Virus-Erbgut beteiligt sind – und die Neandertaler-Variante scheint dabei besonders effektiv zu sein.

Schützende Variante vermutlich schon länger vorhanden

Die Forscher zeigten weiter, dass die schützende Variante sich seit der letzten Eiszeit immer weiter durchgesetzt hat und sie heute bei etwa der Hälfte aller Menschen außerhalb Afrikas im Genom zu finden ist. "Es ist auffällig, dass diese Neandertaler-Variante sich in vielen Teilen der Welt durchgesetzt hat. Sie war möglicherweise nicht nur in der aktuellen Pandemie nützlich, sondern auch bereits in der Vergangenheit", so Pääbo.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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