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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Frauen in den Wechseljahren So viele Stunden Schlaf pro Nacht schützen Ihr Herz

In den Wechseljahren steigt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall – doch guter Schlaf kann vorbeugen. Eine Studie zeigt, wie viele Stunden pro Nacht das Herz wirklich braucht.
Mit den Wechseljahren verändert sich vieles – unter anderem steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In dieser Lebensphase sind Frauen besonders gefährdet, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Eine aktuelle Langzeitstudie zeigt nun: Wer ausreichend schläft, kann sein Herz schützen.
Schlafdauer besonders wichtig für die Herzgesundheit
Ein Forschungsteam aus den USA hat fast 3.000 Frauen mittleren Alters über mehrere Jahre begleitet. Ziel war es, herauszufinden, welche Faktoren die Herzgesundheit beeinflussen. Besonders auffällig: Der Schlaf spielte dabei eine zentrale Rolle.
Die Auswertung zeigte, dass Frauen, die im Schnitt sieben bis neun Stunden pro Nacht schliefen, ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten. Auch die Lebenserwartung dieser Gruppe war höher.
Neben der Schlafdauer untersuchten die Forscher auch
- den Blutdruck,
- den Blutzuckerspiegel und
- das Rauchverhalten.
All diese Faktoren standen in engem Zusammenhang mit dem Zustand des Herz-Kreislauf-Systems. Am stärksten wirkte sich jedoch der Schlaf aus.
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"Die Wechseljahre sind eine Zeit mit steigendem kardiovaskulären Risiko", sagte Studienleiterin Samar R. El Khoudary von der Universität Pittsburgh. Der Grund liegt in der hormonellen Umstellung: Der sinkende Östrogenspiegel wirkt sich negativ auf Blutgefäße, Stoffwechsel und Herzfunktion aus. Gleichzeitig bieten die Wechseljahre aber auch die Chance, bewusst gegenzusteuern.
Das bedeutet: Frauen, die in dieser Phase auf ihren Lebensstil achten, können das Risiko für spätere Herzkrankheiten deutlich senken. Neben ausreichend Schlaf gehören dazu auch regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf das Rauchen.
So beeinflusst Schlaf die Herzfunktion
Warum guter Schlaf so wichtig ist, lässt sich medizinisch erklären: Während der Nacht sinken Puls, Blutdruck und Blutzuckerspiegel – das entlastet das Herz und die Gefäße. Wer dagegen schlecht oder zu wenig schläft, bringt den Körper in Dauerstress. Das kann auf Dauer Bluthochdruck, Diabetes oder Entzündungsprozesse fördern – allesamt Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Was Frauen jetzt tun können
Frauen in den Wechseljahren sollten ihre Schlafqualität ernst nehmen. Ideal sind sieben bis neun Stunden pro Nacht – regelmäßig, nicht nur am Wochenende. Wer unter Ein- oder Durchschlafstörungen leidet, kann durch Routinen, Bewegung am Tag oder Entspannungsübungen gegensteuern. Halten die Probleme an, ist ärztlicher Rat sinnvoll.
- journals.lww.com: "Prospective associations of American Heart Association Life’s Essential 8 with subclinical measures of vascular health, cardiovascular disease events, and all-cause mortality in women traversing menopause: The Study of Women’s Health Across the Nation study" (Englisch)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.