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"Wut und Protest bringen uns keinen Schritt weiter – die Impfung schon"

Von Mario Thieme

Aktualisiert am 26.01.2022Lesedauer: 4 Min.
An der Impfpflicht scheiden sich die Geister.
An der Impfpflicht scheiden sich die Geister. (Quelle: Getty Images / wildpixel/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Das Thema Impfpflicht ist seit Monaten in aller Munde, doch mittlerweile wird es immer konkreter. Der Druck auf die deutsche Regierung, eine Entscheidung in der Sache zu treffen,

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Die Infektionszahlen sind so hoch wie nie. Die Impfquote steigt nicht rasch genug. Und in einigen europäischen Staaten ist die Impfpflicht schon beschlossene Sache. Die Bundesregierung hierzulande ist hingegen noch zögerlich.

Auch die t-online-Leser diskutieren die Impfpflicht. Aus den meisten Leser-E-Mails, die uns dazu erreichten, ist Befürwortung herauszulesen. Es gibt aber auch viele kritische Stimmen. Es ist Zeit, die Leserschaft zu diesem kontroversen Thema zu Wort kommen zu lassen.

"Auch die Mehrheit der Bevölkerung hat ein Anrecht auf Rücksicht"

"Die Entscheidung für die Impfpflicht ist längst überfällig", findet t-online-Leser Josef Priwitzer. "Auch die Mehrheit der Bevölkerung hat ein Anrecht auf Rücksicht, nicht nur die Minderheit. Außerdem gelten in einer Demokratie Mehrheitsentscheidungen. Die Minderheit muss sich nicht wegducken, aber sie muss die Mehrheitsentscheidung respektieren."

"Nur dann sinnvoll, wenn Freikaufen von Bußgeldern nicht möglich"

t-online-Leser Ralf Schwind sieht eine allgemeine Impfpflicht kritisch, "insbesondere hinsichtlich deren Verhältnismäßigkeit. Diese wäre im Wesentlichen auch davon abhängig, wie die Sanktionierung aussehen würde."

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Seiner Meinung nach wäre eine Impfpflicht grundsätzlich in Ordnung, "aber nur dann verhältnismäßig und sinnvoll, wenn die Durchsetzungsmaßnahmen primär auf Überzeugung abzielen und auch ein 'Freikaufen' durch Zahlung von Bußgeldern nicht möglich wäre. Die Sanktionierung sollte dem Grundsatz der Förderung des Gemeinwohls dienlich sein. Denn dieses zu schützen ist ja auch Gegenstand der Impfpflicht."

"Eine Impfpflicht muss schnellstmöglich bundesweit eingeführt werden"

t-online-Leser Wolfgang Schneiders Meinung ist unmissverständlich: "Eine Impfpflicht muss schnellstmöglich bundesweit eingeführt werden. Alle Personen, die sich dieser Pflicht entziehen, müssen mit einem Bußgeld belegt werden – und zwar ähnlich wie in Griechenland mit 100 Euro monatlich."

"Eine Impfpflicht ist vorwiegend politisch motiviert"

t-online-Leser Andreas Wachlinger hält diese Impfpflicht für grundfalsch. "Sie ist vorwiegend politisch motiviert und spiegelt nicht die heutigen medizinischen Möglichkeiten wider. Die Medizin ist heute auf dem Stand, Risikogruppen zu finden, welche eines besonderen Schutzes bedürfen. Zudem bestehen inzwischen medikamentöse Möglichkeiten, welche die Behandlung von Covid-19-Patienten sicher ermöglichen."

Andreas Wachlinger bemängelt: "Stattdessen wird mit der Gießkanne der Impfstoff bei allen gespritzt, die gerade vor die Nadel kommen. Mir ist es nach einer Impfung körperlich noch nie so schlecht ergangen wie nach der Covid-19-Impfung. Da ich gesund bin, werde ich hoffentlich auch längerfristig keine Beeinträchtigungen haben."

"Wut und Protest bringen uns keinen Schritt weiter – die Impfung schon"

"Wenn wir zukünftig Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und Lockdown verhindern und unser Gesundheitssystem nicht noch mehr belasten wollen, bleibt uns doch nur der Weg über die Impfung", glaubt t-online-Leserin Sandra Holst.

Außerdem schreibt sie: "Wir können uns das Virus nun mal nicht wegwünschen, wie das immer noch offenbar einige versuchen. Wut und Protest interessieren das Virus nicht und bringen uns keinen Schritt weiter – die Impfung schon, auch wenn es trotzdem noch ein Weilchen dauern wird. Denn es bleibt ein Wettlauf gegen Mutationen und ein globales Problem."

"Nur, wenn kein anderes Mittel mehr greift"

t-online-Leser Paul Steiwer bezeichnet sich als Impfbefürworter und habe sich selbstbestimmt und aus Überzeugung impfen lassen. Dennoch lehnt er die Impfpflicht ab, denn er ist der Überzeugung, "dass man zwei elementare Grundrechte nicht gegeneinander aufrechnen darf. Letztlich ließe sich dann jeder Eingriff in Grundrechte rechtfertigen, ein Zustand, den wir seit zwei Jahren haben."

Er wendet ein: "Eine Impfpflicht kommt für mich nur infrage, wenn kein anderes Mittel mehr greift und wenn der Impfstoff tatsächlich auch andere vor Infektionen schützt. Die bisher auf dem Markt befindlichen Impfstoffe haben diesbezüglich große Schwächen. Das ist, sagen wir mal etwas laienhaft, ein Basisschutz – zumal mit sehr begrenzter Wirkungsdauer. Besser als nichts, aber nicht gut."

"Eine schnelle Einführung bringt uns alle dem 'normalen' Leben näher"

t-online-Leserin Kadi Haberkorn hat Impfverweigerung satt: "Ich bin geboostert und kann nicht 'normal' leben, weil einige Leute meinen, sie wüssten besser, was für sie gut ist und sich nicht impfen lassen.

"Eine schnelle Einführung der allgemeinen Impfpflicht bringt uns alle dem 'normalen' Leben näher. Dass derweil meine Rechte eingeschränkt werden, debattiert kein Mensch", beschwert sie sich.

"Der Bundeskanzler sollte sich schämen"

t-online-Leser Karsten Lütz fragt sich, ob er in einer Welt lebt "voller verlogener und dementer Politiker, wie unserem neuen Kanzler, der vor der Wahl versprochen hat, mit ihm gäbe es keine Impfpflicht. Wie überheblich, abgebrüht, verlogen, arrogant und weit weg von seiner Bevölkerung muss man sein, um seine Meinung und Haltung so dermaßen zu ändern?"

"Er sollte sich schämen. Vermutlich hätte er die Wahl niemals gewonnen, wenn er im Wahlkampf schon die Impfpflicht favorisiert hätte. Zum Glück habe ich ihn nicht gewählt, jetzt aber trotzdem an der Backe", stellt Karsten Lütz unzufrieden fest.

"Geht es um den Schutz der Gesellschaft oder um Persönlichkeitsrechte?"

t-online-Leser Manfred Dietz stellt ganz grundsätzliche Fragen: "Worum geht es denn wirklich: um die Gemeinschaft, die Gesellschaft zu schützen, oder um die Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen? Soll der Einzelne in der Lage sein, über das Wohl einer riesigen Gemeinschaft zu bestimmen? Soll die breite Mehrheit der Gesellschaft Einschränkungen in Kauf nehmen, um die Minderheit der Nicht-Impfwilligen ihr Leben 'wie bisher' führen zu lassen?"

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Seine Antwort auf diese Fragen lautet nein. "Es kann wirklich nicht sein, dass diese Minderheit immer noch nicht den Sinn des Impfens begriffen hat, nicht verstehen will beziehungsweise nicht verstehen kann."

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Von Christiane Braunsdorf
  • Sandra Simonsen
Von Sandra Simonsen
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