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Corona-Impfstoff aus Tabak? So wirksam ist CoVLP aus Kanada


Studie zeigt Wirksamkeit
Kommt bald ein Corona-Impfstoff aus Tabak?


Aktualisiert am 08.05.2022Lesedauer: 2 Min.
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Tabakpflanzen (Symbolfoto): In Kanada arbeiten Forscher an einem Corona-Impfstoff aus einer Tabakpflanze.Vergrößern des Bildes
Tabakpflanzen (Symbolfoto): In Kanada arbeiten Forscher an einem Corona-Impfstoff aus einer Tabakpflanze. (Quelle: ArtistGNDphotography/getty-images-bilder)

mRNA-Impfstoffe, Protein-Impfstoffe, Totimpfstoffe: Zum Schutz vor dem Coronavirus gibt es mittlerweile Auswahl. Eine Studie hat jetzt besonders ungewöhnliche Impfstofftypen untersucht.

Rund 63 Millionen Menschen wurden allein in Deutschland bisher gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft. Hierzulande wurden vor allem die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna verimpft. Doch: Durchbruchsinfektionen und der schnell nachlassende Schutz zeigen, dass sich die Suche nach dem perfekten Covid-Impfstoff auch weiterhin lohnen könnte.

Im New England Journal of Medicine wurden jetzt die Ergebnisse von Phase-III-Studien zu zwei Impfstoffen vorgestellt, der eine wurde ganz anders hergestellt, als bisher bekannt: Der Impfstoff CoVLP aus Kanada wird aus den Blättern einer australischen Tabakpflanze entwickelt.

Wie funktioniert der Impfstoff aus der Tabakpflanze?

Der Hersteller Medicago aus Quebec produziert den Impfstoff CoVLP aus den Blättern der Tabakpflanze "Nicotiana benthamiana", die in Australien heimisch ist. Da die Pflanze selbst von zahlreichen Viren befallen wird, wird sie seit Jahren in der Forschung verwendet. Bisher gehörte das Coronavirus nicht zu den Viren, die kanadischen Wissenschaftler konnten die Gene von SARS-CoV-2 jedoch in die Zellen der Pflanze integrieren.

Das ist wichtig, weil die Pflanze dann virusartige Partikel erzeugt, die sich aus den Pflanzenblättern isolieren lassen. Diese Partikel sind nicht ansteckend, tragen auf ihrer Oberfläche aber die Antigene von SARS-CoV-2. So können sie für einen Impfstoff genutzt werden.

Wie hoch ist der Schutz durch den Tabak-Impfstoff?

Zwischen März und September 2021 gab es schließlich eine Studie zur Wirksamkeit des Vakzins. An insgesamt 85 Impfzentren in Argentinien, Brasilien, Kanada, Mexiko, Großbritannien und den USA wurden rund 24.000 jüngere Erwachsene entweder mit dem Tabak-Impfstoff oder einem Placebo geimpft. Die Teilnehmer waren im Schnitt 29 Jahre alt.

Es zeigte sich, dass sich in den ersten anderthalb Monaten nach der vollständigen Impfung (zwei Impfdosen) insgesamt 165 der rund 24.000 Teilnehmer mit dem Coronavirus infizierten. 125 von ihnen hatten nur das Placebo erhalten, von den Geimpften erkrankten nur 40 Personen. Die Wissenschaftler stellten schließlich eine Wirksamkeit von 69,5 Prozent gegen symptomatische Infektionen und bis zu 78,8 Prozent gegen mittelschwere bis schwere Erkrankungen fest.

Allerdings unterschieden sich im Untersuchungszeitraum die vorherrschenden Varianten: In Argentinien und Brasilien dominierten die Alpha- sowie Gamma-Variante, während in Großbritannien und den USA Alpha und Delta vorherrschend waren. Zudem sind die Ergebnisse somit nicht mehr einfach auf die aktuelle Situation unter Omikron zu übertragen.

Welche Nebenwirkungen gibt es beim Tabak-Impfstoff?

In der Studie wurde auch überprüft, welche Nebenwirkungen die Probanden nach der Gabe des Impfstoffs feststellten. Die meisten Nebenwirkungen waren leicht bis mittelschwer und vorübergehend. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten demnach:

  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • allgemeines Unwohlsein

Vor allem nach der zweiten Impfdosis traten auch vermehrt Schüttelfrost oder Muskelschmerzen auf.

Wann könnte CoVLP auch nach Deutschland kommen?

Der Impfstoff CoVLP auf Tabakbasis wurde bereits Ende Februar 2022 in Kanada zugelassen. Dort ist das Vakzin für alle zwischen 18 und 64 Jahren zum Schutz vor Covid-19 empfohlen.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat mit der Begutachtung dieses Impfstoffs noch nicht begonnen, es gibt entsprechend noch kein Zulassungsverfahren. Bis zu einer Zulassung in Deutschland kann es demnach noch recht lange dauern.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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