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PCOS: Haarausfall und mehr Haare am Körper sind mögliche Symptome


PCOS verändert Behaarung
Haarausfall und mehr Haare am Körper – so kann sich PCOS äußern

Von Lydia Klöckner

17.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau zieht ausgefallene Haare aus einer Bürste.Vergrößern des Bildes
Haarausfall ist ein mögliches Anzeichen für PCOS – ebenso wie verstärkte Behaarung am Körper und im Gesicht. (Quelle: Rattankun Thongbun/getty-images-bilder)

PCOS ist eine häufige hormonelle Störung bei Frauen, die unter anderem zu Haarausfall und vermehrter Behaarung führen kann. Hier erfahren Sie, warum.

PCOS ist die Abkürzung für das polyzystische Ovarsyndrom (oder Ovarialsyndrom). Das ist eine Hormonstörung, die unter Frauen weit verbreitet ist: Etwa 15 von 100 Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter leben mit dem Syndrom.

Allerdings haben nicht alle von ihnen mit den gleichen Beschwerden zu kämpfen. Vielmehr kann sich PCOS sehr unterschiedlich äußern, und einige der typischen Symptome sind spürbar beziehungsweise sichtbar.

Eines der recht deutlich erkennbaren Anzeichen ist eine veränderte Behaarung: Einerseits stellen Betroffene oftmals fest, dass ihnen vermehrt Haare am Körper und/oder im Gesicht wachsen. Andererseits haben viele von ihnen mit Haarausfall – also einem vermehrten Verlust von Haaren am Kopf – zu kämpfen. Hinter beidem stecken bestimmte Botenstoffe, welche beim PCOS in zu großer Menge vorhanden sind.

PCOS und Haarausfall

Frauen mit PCOS haben typischerweise einen erhöhten Spiegel an Androgenen. Diese Botenstoffe werden auch als männliche Sexualhormone bezeichnet, weil sie bei Männern unter anderem für die Entwicklung der Geschlechtsorgane wichtig sind. Zudem haben Androgene einen Einfluss auf das Haarwachstum – beziehungsweise Nichtwachstum: Sie können nämlich bewirken, dass die mehrjährige Wachstumsphase der Haare frühzeitig endet und die Haare eher ausfallen.

Ob das geschieht und in welchem Ausmaß, hängt vorwiegend davon ab, wie empfindlich die Haarfollikel auf die Androgene reagieren. Das ist wiederum genetisch bedingt. Darüber hinaus spielt die Menge des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen eine Rolle, weil dieses das Haarwachstum fördert und somit vor Haarausfall schützt.

Darum entwickeln vor allem Männer im Laufe der Jahre eine Glatze oder Geheimratsecken. Fachleute sprechen von "androgenetischer Alopezie" oder männlichem Haarausfall. Bei Frauen tritt diese Form des Haarausfalls seltener auf. Zum einen, weil das weibliche Geschlechtshormon Östrogen das Haarwachstum fördert. Zum anderen, weil Androgene bei ihnen in geringerer Menge vorhanden sind als bei Männern.

Steigt ihr Androgenspiegel jedoch an, wie es beim PCOS geschieht, kann es auch bei Frauen zum sogenannten männlichen Haarausfall kommen. Bei ihnen mündet eine androgenetische Alopezie allerdings in der Regel nicht in eine Glatze. Bei ihnen lichten sich meist zunächst die Haare im Bereich des Scheitels. Zudem werden die Haare insgesamt dünner.

Vermehrte Behaarung durch PCOS

Die Wurzeln der Körperhaare sind anders beschaffen als die des Kopfhaars. Androgene führen am Körper und im Gesicht nicht zu Haarausfall, sondern können den dortigen Haarwuchs sogar fördern. Bei Männern wie bei Frauen sind diese Hormone für das Haarwachstum in den Achselhöhlen und im Intimbereich verantwortlich. Männer entwickeln unter dem Einfluss von Androgenen zudem Barthaare und eine insgesamt ausgeprägtere Körperbehaarung als Frauen.

Bei Frauen können Androgene jedoch ebenfalls eine eher männlich anmutende Körperbehaarung hervorrufen – etwa, wenn sie aufgrund des PCOS in erhöhter Konzentration vorhanden sind. Die Betroffenen bemerken dann oftmals, dass ihnen vermehrt dickere und/oder dunklere Haare an Kinn, Oberlippe, Brust, Schultern, Unterbauch, Rücken und/oder Oberschenkel wachsen. "Hirsutismus" lautet der Fachbegriff für dieses Phänomen.

Nicht immer steckt PCOS hinter Haarausfall und vermehrter Behaarung

Auch wenn beide Symptome typisch für das Syndrom sind, kann es für Haarausfall und eine verstärkte Körperbehaarung zahlreiche andere Ursachen geben. Somit ist es wichtig, diese Beschwerden ärztlich abklären zu lassen, wenn sie länger bestehen.

Wer neben dem veränderten Haarwuchs noch weitere Anzeichen für PCOS bei sich feststellt, sollte einen Termin in einer Praxis für Gynäkologie (Frauenheilkunde) anberaumen. Insbesondere Akne, ein unregelmäßiger oder ausbleibender Menstruationszyklus beziehungsweise ein unerfüllter Kinderwunsch sind mögliche Hinweise auf das Syndrom.

Gynäkologinnen und Gynäkologen können durch ein Gespräch und verschiedene Untersuchungen ermitteln, ob die Symptome tatsächlich für PCOS sprechen oder für eine andere Erkrankung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 17.1.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 17.1.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 17.1.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 17.1.2023)
  • Borzan, V., et al.: "Das polyzystische Ovar-Syndrom – Entstehung, Behandlung und neue Erkenntnisse". Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel, Vol. 14, Iss. 2, pp. 81-87 (Mai 2021)
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