Experte: "katastrophale" Auswirkungen Trotz Regen: Dieser Juli war rekordverdächtig

Der Juli gehörte zu den wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das arktische Eis schmilzt – und Urlaubsregionen ächzen unter neuen Rekorden.
Weltweit war der vergangene Juli der drittwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das hat der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Donnerstag in Bonn mitgeteilt. Die gemessene Durchschnittstemperatur lag bei 16,68 Grad – das sind 0,45 Grad mehr als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Noch wärmer waren die Juli-Monate nur in den beiden vergangenen Jahren.
In Deutschland hingegen war der Juli laut Deutschem Wetterdienst wechselhaft: Auf kurze Hitze folgte ein Temperatursturz, am Ende war der Monat deutlich zu nass – aber trotzdem leicht zu warm. In Mitteleuropa, Russland und Teilen Spaniens lagen die Temperaturen unter dem Durchschnitt, während es in Schweden, Finnland und Südosteuropa besonders heiß war.
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50,5 Grad: Land stellt neuen Temperaturrekord auf
In der Türkei wurde mit 50,5 Grad ein neuer nationaler Hitzerekord aufgestellt. Mehrere Regionen litten zudem unter Waldbränden. Auch Südfrankreich kämpft derzeit mit dem größten Brand seit 1949.
Die Meeresoberflächentemperaturen lagen ebenfalls auf Rekordniveau. Im Schnitt betrugen sie im Juli 20,77 Grad – das ist der dritthöchste Wert für den Monat. Besonders warm war es in Teilen der Nordsee und westlich von Frankreich und Großbritannien. Gleichzeitig schrumpfte die Ausdehnung des arktischen Meereises auf den zweitniedrigsten Juli-Wert seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen.
Urlaubsregionen: Deutlich mehr Niederschlag als üblich
In vielen Regionen Europas, darunter Mitteleuropa, Nordfrankreich und Ostengland, fiel deutlich mehr Regen als üblich. Auch an der nördlichen Adriaküste gab es überdurchschnittlich viel Niederschlag.
"Zwei Jahre nach dem heißesten Juli seit Beginn der Aufzeichnungen ist die jüngste Serie globaler Temperaturrekorde vorerst beendet", erklärte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo. Doch das sei kein Grund zur Entwarnung: Die Auswirkungen der Erderwärmung seien weiter deutlich spürbar – etwa durch extreme Hitze und Überschwemmungen.
Sollte der Ausstoß von Treibhausgasen nicht schnell sinken, seien neue Hitzerekorde und eine Verschärfung der Folgen wahrscheinlich.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
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