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Klimakrise trifft Nahen Osten: Forscher befürchtet neue Flüchtlingsströme


Klimawandel trifft Nahen Osten
Forscher befürchtet neue Flüchtlingsströme

Von dpa
Aktualisiert am 21.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Flüchtlinge in einem Flüchtlingscamp (Symbolbild): Ein Forscher befürchtet durch den Klimawandel ausgelöste Dürren im Nahen Osten und Nordafrika könnten neue Flüchtlingsströme auslösen.Vergrößern des BildesFlüchtlinge in einem Flüchtlingscamp (Symbolbild): Ein Forscher befürchtet, durch den Klimawandel verursachte Dürren im Nahen Osten und Nordafrika könnten neue Flüchtlingsströme auslösen. (Quelle: Armin Durgut/imago-images-bilder)
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Hitzewellen mit über 60 Grad und ausfallende Ernten: Der Klimawandel wird den Nahen Osten und Nordafrika besonders hart treffen. Ein Forscher sieht das Potenzial für neue Flüchtlingsströme.

Die Erderwärmung wird den Nahen Osten und Nordafrika nach Ansicht des Klimaforschers Jos Lelieveld besonders stark treffen und neue Flüchtlingsströme auslösen. Die Region habe sich zu einem Hotspot des Klimawandels entwickelt und erwärme sich viel schneller als andere Gebiete, sagte der Direktor des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie der Deutschen Presse-Agentur.

Über Wochen anhaltende Hitzewellen mit Temperaturen von bis zu 56 Grad Celsius oder sogar von mehr als 60 Grad in Städten könnten viele Gebiete für Menschen und Tiere in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts unbewohnbar machen, erklärte der Wissenschaftler weiter. "Selbst Kamele können bei solcher Hitze nicht überleben." Hitzewellen in Verbindung mit anderen Faktoren wie einem starken Bevölkerungswachstum wiederum würden den Druck zur Migration erhöhen.

Realistisches Katastrophenszenario

Sollte die Erderwärmung nicht gestoppt werden, könnte Lelieveld zufolge die Durchschnittstemperatur in der Region im Sommer um 6 Grad steigen. "Das ist ein Katastrophenszenario, aber kein Fantasieszenario." Die dortige Durchschnittstemperatur habe sich schon seit 1980 um fast 2 Grad erhöht. Zum Vergleich: Bei der Klimakonferenz haben sich die Länder dazu bekannt, die Erderwärmung bei 1,5 Grad verglichen mit der vorindustriellen Zeit zu stoppen.

Besonders schwer treffen wird der Temperaturanstieg nach Angaben des Wissenschaftlers die Golfländer. Doch auch andere Regionen würden die Folgen zu spüren bekommen. Der Libanon, Syrien, der Irak und Israel, aber auch Ägypten würden in Zukunft unter größerer Trockenheit leiden, sagte Lelieveld. Wüsten dehnten sich aus. Teile Syriens und des Iraks hatten in diesem Jahr eine schlimme Dürre erlebt, die die Ernte massiv zurückgehen und Lebensmittelpreise steigen ließ.

Zunehmender Regen in den Tropen Asiens würde in Zukunft durch weniger Niederschlag im subtropischen Nahen Osten und Nordafrika kompensiert, so Lelieveld. Dadurch gerate die Region in einen Teufelskreis. "Weniger Niederschlag führt zu mehr Trockenheit, wodurch diese Gebiete noch wärmer werden", sagte er. Die Vorhersagen ließen sich durch Daten gut belegen: "Da gibt es wenig Unsicherheit."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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