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Vorbereitung auf Hitze verschlafen? Das sagen die Deutschen


Deutsche Politik
Vorbereitung auf Hitze verschlafen? Das sagen die Deutschen


21.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Feuerwehrmänner löschen einen Brand in Brandenburg: Durch die enorme Trockenheit breiten sich Feuer schnell aus. (Archivbild, Juni 2022)Vergrößern des Bildes
Feuerwehrmänner löschen einen Brand in Brandenburg: Durch die enorme Trockenheit breiten sich Feuer schnell aus. (Archivbild, Juni 2022) (Quelle: Olaf Wagner/imago-images-bilder)

Das Thermometer kletterte in dieser Woche bis an die 40-Grad-Marke. Hat es die Politik versäumt, uns darauf vorzubereiten? Das sagen die Deutschen.

Deutschland ächzt unter den hohen Temperaturen, am Mittwoch wurden lokal bis zu 40 Grad gemessen. Immer wieder hatten Experten gewarnt, dass der Klimawandel weltweit zu höheren Temperaturen führen wird. Einen Hitze-Aktionsplan der Bundesregierung gibt es derzeit noch nicht. Szenarien, wie der Kampf gegen die künftig immer öfter vorkommenden Hitzewellen gelingen könnte, aber schon. Doch eine Umsetzung ist noch nicht konkret geplant. Hat die Bundesregierung das Thema bislang nicht ernst genug genommen?

Im Auftrag von t-online wurde gefragt, ob die deutsche Politik es versäumt habe, das Land ausreichend auf die Klimakrise vorzubereiten. 74 Prozent stimmten mit "Ja" oder "Eher ja". Nur 17 Prozent der Befragten halten die Krisenvorbereitung für ausreichend.

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"Wir werden Flächen wie Parkplätze, Straßen und gepflasterte Plätze entsiegeln müssen und Platz schaffen für kühlendes Grün", erläuterte Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. Dies helfe im Kampf gegen Hitze und Starkregen, verbessere allgemein die Lebensqualität und schaffe Platz für klimaschonende Mobilität wie den Radverkehr. Um gefühlte Temperaturen zu senken, sei es außerdem hilfreich, bestehende Bäume, Alleen und Parks zu erhalten und mit trinkwassersparender Bewässerung zu sichern.

Öffentliche Einrichtungen sollten Vorbilder für Hitzevorsorge mit naturbasierten Maßnahmen sein, betonte Messner. "Beispielsweise sollten neue Kitas, Turnhallen oder Feuerwehrhäuser konsequent mit Gründächern ausgestattet werden", so Messner.

Auch t-online-Wetterexpertin Michaela Koschak hatte diese Vorschläge im Gespräch mit t-online bekräftigt. Schon vor Jahrzehnten hätte vor allem beim Bau in Städten auf eine viel klimabewusstere Planung gesetzt werden müssen.

Ältere besonders von Hitze betroffen

Besonders der ältere Teil der Bevölkerung sieht große Versäumnisse der Politik. 74 Prozent der Befragten über 65 Jahre gaben an, dass die Bundesregierung noch nicht ausreichend Maßnahmen ergriffen habe. Warum besonders ältere Menschen so unter der Hitze leiden, lesen Sie hier. In der Altersgruppe 40 bis 49 Jahre stellten sogar noch mehr, nämlich 76 Prozent, ein schlechtes Zeugnis für die deutsche Politik in Bezug auf die Klimakrise aus.

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Wenig überraschend ist die Parteizugehörigkeit derjenigen Befragten, die der Regierung mangelnde Vorbereitung vorwerfen: 95 Prozent der Grünen-Wähler sehen Versäumnisse. "Die Klimakrise ist die Existenzfrage unserer Zeit. Daher ist Klimaschutz keine Zukunftsaufgabe, sondern Klimaschutz ist jetzt", heißt es auf der Internetseite der Partei. Auch Befragte Wähler der Linken, SPD und Union sehen die Säumnisse.

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Fast die Hälfte, 47 Prozent, der Befragten AfD-Wähler sind ebenfalls der Meinung, dass in der Politik noch zu wenig in Sachen Vorbereitung auf die Hitzewellen getan wurde.

Die Ampelkoalition regiert erst wenige Monate in Deutschland, zuvor war Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrer schwarz-roten Koalition am Hebel. Die neue Regierung hat Klimaziele im Koalitionsvertrag festgelegt. Ob sie auch erfüllt werden können, wenn die Krise den Plan überholt, wird sich zeigen.

Zur Methodik: In die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey flossen die Antworten von 5.068 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 19. und 21. Juli 2022 online gefragt wurden: "Hat die deutsche Politik es Ihrer Meinung nach versäumt, das Land ausreichend auf die Klimakrise vorzubereiten?" Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent, für Teilgruppen kann er abweichen.

Verwendete Quellen
  • Auswertung einer Umfrage von Civey
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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