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Coronavirus: Experten geschmiert? CIA-Informant macht brisante Enthüllung


Wurden Experten geschmiert?
Coronavirus – CIA-Informant behauptet Brisantes

Von t-online, cc

Aktualisiert am 14.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Expertin sagt vor dem Kongressausschuss zum Coronavirus aus (Archivbild).Vergrößern des BildesEine Expertin sagt vor dem Kongressausschuss zum Coronavirus aus (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Michael Brochstein)
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Labor oder Marktplatz? Über die Entstehung des Coronavirus gibt es immer noch Streit. Auch Geheimdienste spielen eine Rolle. Möglicherweise keine rühmliche.

Auch mehr als drei Jahre nach dem Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie ist der Ursprung des Virus nicht geklärt. Nun erregt eine Aussage Aufsehen, die ein Informant des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA vor einem Geheimdienstausschuss des US-Kongresses gemacht hat. Demnach soll der Dienst versucht haben, führende Experten im Zusammenhang mit der Epidemie zu einem Umdenken zu bewegen.

"Signifikante finanzielle Anreize" für sechs Wissenschaftler habe es gegeben, um ihre Meinung zum Ursprung des Virus zu ändern. So sagte es der Informant bei seiner Aussage vor dem Ausschuss. Dies steht auch in einer Pressemitteilung, die von dem Untersuchungsausschuss (Select Subcommittee on the Coronavirus Pandemic and Permanent Select Committee on Intelligence) am Dienstag herausgegeben wurde. Das Pikante daran ist nicht nur die Tatsache, dass es offenbar eine Beeinflussung von Forschern gegeben haben soll, sondern dass es sich dabei wohl um Experten handelte, die ohnehin für die CIA tätig waren. Versuchte die CIA also, die eigenen Analysten zu bestechen? Und wenn ja, mit welchem Ziel?

In dem wissenschaftlichen Gremium, das die CIA zur Herkunft des Coronavirus beauftragt hatte, saßen laut dem Informanten sieben Wissenschaftler, von denen sechs den Ursprung des Coronavirus in einem Labor in der chinesischen Provinz Wuhan vermuteten.

"Die CIA soll den sechs Experten dann finanzielle Anreize in Aussicht gestellt haben, um ihre Untersuchungsergebnisse umzuändern und stattdessen einen tierischen Ursprung des Virus festzustellen", verlautet es in der Pressemitteilung. Der Whistleblower, der die brisante Enthüllung vor dem Ausschuss machte, wird in der Mitteilung als "sehr glaubwürdige" Quelle beschrieben, offenbar handelt es sich um einen hochrangigen Geheimdienstbeamten.

Trump-Anhängerin übt scharfe Kritik

Der Geheimdienst wies die Anschuldigungen umgehend zurück. "Bei der CIA sind wir den höchsten Standards an analytischer Genauigkeit, Integrität und Objektivität verpflichtet. Wir bezahlen Analysten nicht dafür, zu bestimmten Schlussfolgerungen zu gelangen", sagte eine Sprecherin gegenüber dem US-Magazin "Newsweek".

Dennoch sind die Vorwürfe ein gefundenes Fressen für Rechtspopulisten. "Die aus Steuergeldern finanzierte CIA bezahlt Experten mit Steuergeld dafür, zu lügen", schrieb die Trump-Anhängerin und US-Parlamentarierin Marjorie Taylor Greene bei X (ehemals Twitter).

Seit dem Aufkommen von SARS-CoV-2, das erstmals Ende des Jahres 2019 dokumentiert wurde, ist die Ursprungshypothese umstritten. Während manche Wissenschaftler eine Übertragung von Tieren auf einem belebten Markt, eventuell Fledermäusen, auf den Menschen als wahrscheinlichste Ursache ansehen, glauben andere an einen Unfall in einem chinesischen Versuchslabor.

Zweifelhafte Strategie der Geheimdienste?

Sowohl das FBI als auch das US-Energieministerium hatten nach eigenen Untersuchungen zum Coronavirus davon gesprochen, dass das Virus mit "geringer" bzw. "mittlerer Wahrscheinlichkeit" in dem Labor in Wuhan (Wuhan Institute of Virology) entstanden sei. In der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" warnen Wissenschaftler allerdings vor voreiligen Schlüssen. Sie kritisieren die US-Behörden für ihre Wortwahl.

"Diese Sprache – unklar, nicht quantifiziert und wissenschaftlich nicht hinreichend begründet – ist nicht gerade hilfreich. Die schlagzeilenträchtigen Behauptungen können durch die neuesten Forschungsergebnisse in keiner Weise gestützt werden. Zudem unterliegen die Berichte, auf denen sie gründen, der Geheimhaltungspflicht."

Und weiter heißt es hinsichtlich der Kommunikationsstrategie der Geheimdienste in dem Fachartikel: "Das ist schon etwas ironisch, bedenkt man, dass die USA sich in der Sache ausführlich über mangelnde Transparenz der Chinesen beklagen." Für die sonst so nüchternen Wissenschaftler kommt diese außergewöhnlich kritische Bewertung der US-Behörden wohl einer deftigen Ohrfeige gleich.

Ob die von dem Whistleblower genannten Experten ihre Meinung tatsächlich änderten, ist nicht bekannt. Die Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses haben dazu nun alle verfügbaren Unterlagen von der CIA angefordert.

Verwendete Quellen
  • oversight.house.gov: "Testimony From CIA Whistleblower Alleges New Information on COVID-19 Origins" (englisch)
  • newsweek.com: "CIA Whistleblower's Bombshell Claim About COVID Conspiracy" (englisch)
  • dailytelegraph.com.au: "CIA ‘covered up’ Covid lab leak finding: Whistleblower" (englisch)
  • .ncbi.nlm.nih.gov/: "Origin and evolution of SARS-CoV-2" (englisch)
  • thelancet.com: "Searching for SARS-CoV-2 origins: confidence versus evidence" (englisch)
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