Chaos auf dem Ziffernblatt Zeitumstellung: So skurril wird weltweit am Zeiger gedreht
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Wenn Sie am 26. März die Uhren auf Sommerzeit umstellen und damit die Zeiger wieder eine Stunde “vordrehen“, können Sie sich über eine Stunde mehr Tageslicht freuen. Die weltweiten Zeitzonen und die Umstellung der Uhrzeit bringen aber auch Seltsames mit sich: Präsidenten, die die Zeit ändern oder Städte, die zu Inseln werden. Das Münchner Unternehmen Holiday Express (holiday-express.de) hat die skurrilsten Fakten rund um das Thema zusammengefasst.
In den USA muss für zwei Wochen der Flugplan umgestellt werden
Die Vereinigten Staaten kennen zwar wie wir die Sommer- und Winterzeit. Auf die Sommerzeit stellen sie im Vergleich zu uns jedoch schon zwei Wochen vorher, also Mitte März, um. In diesem Zeitraum ergibt sich also eine andere Zeitdifferenz – zudem müssen für die 14 Tage extra die Flugpläne der Airlines angeglichen werden.
Weiteres Kuriosum: Der Bundesstaat Arizona lehnt die Sommerzeit komplett ab und boykottiert diese schon seit rund 50 Jahren. Auch auf Hawaii gilt die Regelung nicht. Dort gibt es eine eigene Zeitzone – die Hawaii Standard Zeit.
Winterzeit ade – die Türkei schafft die Winterzeit ab
Während viele Länder über die Abschaffung der Sommerzeit debattieren, gingen die Türken 2016 den komplett entgegengesetzten Weg und schafften kurzerhand die Winterzeit ab. Das Ergebnis: Zur warmen Jahreszeit beträgt die Differenz zu Deutschland eine, im Winter sogar zwei Stunden.
Durch die dauerhafte Umstellung auf Sommerzeit wechselt die Türkei de facto die Zeitzone. Sie ist der Koordinierten Weltzeit (UTC) dann immer drei Stunden voraus - statt bislang zwei in der Normalzeit.
Pi mal Daumen – Ägypten ändert Regelungen im Jahrestakt
2014 eingeführt, 2015 abgeschafft, 2016 eingeführt und 2017 wieder abgeschafft – das Thema Sommerzeitumstellung wurde angesichts von wechselnden Regierungen die letzten Jahre immer wieder zum Politikum. Die Ägypter pflegen also einen recht ambivalenten Umgang in puncto Sommerzeit.
Darüber hinaus spielt auch der Fastenmonat Ramadan eine wichtige Rolle. 2016 wurde der Beginn der Sommerzeit weit in den Hochsommer verschoben. Grund: Auf die Weise ging die Sonne während des Ramadan früher unter, so dass Gläubige früher das Fastenbrechen begehen konnten.
Wer hat an der Uhr gedreht? Der Präsident war es!
Schlagzeilen in Sachen Zeitzone machte Venezuelas Ex-Präsident Hugo Chávez im Jahr 2007. Der sorgte für 30 Minuten Zeitdifferenz zur eigentlich geltenden Uhrzeit. Angeblich sollte die Regelung den Einwohnern und ihrem Stoffwechsel sowie dem Schlafrhythmus entgegenkommen.
Kritiker sahen darin jedoch eher eine Maßnahme, sich von den USA zu distanzieren und aus reiner Eitelkeit eine eigene Zeitzone zu schaffen. Nachfolger Nicolás Maduro stellte die Zeitzone 2016 wieder auf den ursprünglichen Zustand zurück. Das soll beim Stromsparen helfen, weil man das Tageslicht wieder besser ausnutzen kann.
Die Chinesen sind Verfechter der Einheitlichkeit
Obwohl sich China streng genommen über fünf Zeitzonen erstrecken müsste, möchte man im Reich der Mitte uhrentechnische Einheit von Ost bis West demonstrieren. In Peking gleicht sich die Zeitzone dem Tagesverlauf gut an.
Wer jedoch im dünn besiedelten Westen des Landes wohnt, hat im Vergleich zum Osten des Landes extrem lange Tage bzw. späte Sonnenuntergänge. Im Westen Chinas wird dem zur Folge um 15 Uhr Mittag gemacht. Zumindest steht die Sonne um diese Zeit im Zenit. Im Osten hingegen um 11 Uhr.
Wirrwarr in Down Under
Ein wahrer Flickenteppich im Hinblick auf die Zeitzonen ist Australien. Hier gibt es in New South Wales zum Beispiel einen Ort (Broken Hill), der sich an der Zeitzone des Nachbarbundesstaates South Australia orientiert und somit wie eine Insel ist. Und die Bürger Westaustraliens haben sich durch eine Art Volksbegehren komplett von der Sommerzeit verabschiedet.
Halbstundentakt auf dem Subkontinent
Teile Indiens sowie des Nachbarlandes Sri Lanka befinden sich nämlich in einer Zeitzone mit halber Stunde Zusatzdifferenz. Im Winter beträgt der Unterschied zu Deutschland viereinhalb Stunden, im Sommer dreieinhalb. Ist es im sommerlichen München zum Beispiel 15 Uhr, dann zeigt das Ziffernblatt in Colombo 18.30 Uhr.
