Eine lange Geschichte Woher stammen die Namen der Monate?
Jeder Monat trägt einen bestimmten Namen – doch das war nicht immer so. Manche der heute üblichen Bezeichnungen haben eine überraschende Bedeutung.
Die Monatsnamen haben eine lange Geschichte. Ihre Wurzeln reichen bis in die Zeiten des Römischen Reiches zurück. Obwohl noch im Mittelalter andere Namen geläufig waren, haben sich später die Bezeichnungen durchgesetzt, die heute auf Kalendern zu finden sind.
Januar
Der erste Monat des Jahres wurde nach dem römischen Gott Janus benannt. Das ist der Gott des Anfangs und des Endes. Er hat zwei Gesichter, sodass er sowohl ins alte Jahr zurück als auch auf das neue Jahr vorausschauen kann.
Doch dieser Monat markierte nicht immer den Jahresbeginn. Erst seit Julius Caesar beginnt das römische Kalenderjahr nicht mehr mit Frühlingsanfang am 1. März, sondern mit dem Januar. Dabei erhielt der Monat seinen Namen.
Bevor sich in Deutschland der Name Januar durchsetzte, waren auch die Ausdrücke Schneemonat, Eismonat, Hartmonat oder Wintermonat verbreitet. Die zunächst oft genutzte Bezeichnung Jenner oder Jänner wurde im Laufe der Zeit in süddeutsche Dialekte und nach Österreich abgedrängt.
Februar
Der Februar verdankt seinen Namen einem alten römischen Reinigungs- und Sühnefest, das traditionell zum Jahresende stattfand. Auch an dieser Stelle zeigt sich, dass das Jahr bei den Römern ursprünglich anders aufgeteilt war. Das lateinische februarius ist abgeleitet von februare (deutsch: reinigen). Im Deutschen erscheint diese Bezeichnung im 15. Jahrhundert und verdrängt den bis dahin üblichen Namen Hornung.
März
Der ursprünglich erste Monat des Jahres ist dem römischen Kriegsgott Mars geweiht. Deutlich zeigt sich dies noch im Französischen, wo der Monat "mars" genannt wird. Im März versammelten sich traditionell die waffenfähigen römischen Bürger auf dem Marsfeld vor den Toren Roms. Dort wurden sie gemustert und wählten ihre Feldherrn. Dies markierte den Beginn der Feldzugsaison.
Gebräuchlich für den Monat des Frühlingsbeginns ist im Deutschen auch heute noch die Bezeichnung Lenz. Weniger bekannt sind Lenzig, Lenzenmond oder Märzen.
April
Die Herkunft dieser Bezeichnung ist nicht sicher geklärt. Es könnte von dem lateinischen aperire (deutsch: öffnen) abgeleitet sein, da sich im Frühjahr die Knospen vieler Pflanzen öffnen. Wahrscheinlicher ist aber, dass es sich um eine vergleichende Wortbildung handelt, die so viel bedeutet wie "der zweite folgende Monat".
Im Deutschen setzt sich "April" erst im 18. und 19. Jahrhundert durch. Zuvor waren Grasmond, Ostermonat oder Wandelmonat üblich.
Mai
Dieser Monatsname leitet sich von dem römischen Gott Maius, dem Beschützer des Wachstums, ab. Der deutsche Ausdruck Wonnemonat ist jedoch nicht gänzlich verschwunden. In anderen Sprachen trägt der Monat ähnliche Namen wie im Englischen may, im Französischen mai oder im Spanischen mayo.
Juni
Nach Juno, der römischen Götterkönigin und Gemahlin des Jupiter, wurde der Juni benannt. Im Deutschen trat diese Bezeichnung im 16. Jahrhundert zunächst in der Kanzleisprache auf. Später ging der Name in die Alltagssprache über und verdrängte den bis dahin üblichen "Brachmonat".
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Juli
Der siebente Monat ist nach Julius Cäsar benannt. Ältere deutsche Bezeichnungen lauten Heumonat, Honigmonat oder Bärenmonat.
August
Der römische Kaiser Octavian trug den Beinamen Augustus, was der Erhabene, Erlauchte bedeutet. Ihm ist der achte Monat des Jahres gewidmet. Er verdrängte die durchaus passenden Bezeichnungen Erntemonat, Ährenmonat ebenso wie Ernting oder Bisemond.
September
Ab hier wird einfach gezählt. Allerdings bedeutet "September" nicht der neunte Monat, sondern der siebente. Trotzdem blieb der Name auch nach der Verschiebung des Jahresanfangs bestehen. Bevor sich diese Bezeichnung im Deutschen durchsetzte, wurde dieser Monat Holzmonat, Herbstmonat oder Engelmonat genannt.
Oktober
Das war der ursprünglich achte Monat, was an dem lateinischen Wort octo (deutsch: acht) zu erkennen ist. Noch deutlicher wird das in den romanischen Sprachen wie dem Spanischen (octubre), dem Französischen (octobre) oder dem Rumänischen (octombrie).
Veraltete deutsche Ausdrücke sind Weinmonat oder Gilbhard. In der Jägersprache wird der Oktober auch als Dachsmond bezeichnet.
November
Der November war ursprünglich der neunte Monat. Novem bedeutet im Lateinischen neun. Bevor sich die Bezeichnung "November" durchsetzte, waren im Deutschen Begriffe wie Nebelmonat, Nebelung, Windmonat oder Trauermonat gebräuchlich.
Dezember
Seit dem 17. Jahrhundert wurde es üblich, den letzten Monat des Jahres als Dezember zu bezeichnen. Auch hier zeigen sich die Folgen der Jahreswechselverschiebung, denn obwohl der Dezember der zwölfte Monat ist, leitet sich der Name von dem lateinischen Wort decem (deutsch: zehn) ab.
Zuvor waren im deutschen Sprachraum die ebenfalls passenden Bezeichnungen Christmonat, Heiligenmonat, Wintermonat oder Dustermond üblich.
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Die Monatsnamen – eine lange Geschichte
In vielen europäischen Sprachen gehen die Namen der Monate auf römische Ursprünge zurück. Von den Römern wurden die Monate zunächst einfach durchgezählt, später erhielten einige von ihnen einen eigenen Namen.
Im Deutschen wurden diese Bezeichnungen erst in die Schriftsprache und später auch in die Umgangssprache übernommen. Dabei verdrängten sie die bis dahin üblichen Monatsnamen fast vollständig.
- dwds.de: Januar – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele
- dwds.de: Februar – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele
- dwds.de: März – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele
- dwds.de: April – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele
- dwds.de: Mai – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele
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