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Die sechs Oktoberfestbiere im Vergleich


Essen & Trinken
Mit der Lizenz zum Austrinken

Uwe Kauss

14.09.2016Lesedauer: 4 Min.
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Oktoberfest und Bier – das gehört zusammen wie Dirndl und Dekolleté. Doch welches Hopfen-Getränk schmeckt auch wirklich gut?Vergrößern des Bildes
Oktoberfest und Bier – das gehört zusammen wie Dirndl und Dekolleté. Doch welches Hopfen-Getränk schmeckt auch wirklich gut? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Oans, zwoa, gsuffa! Zum Oktoberfest kommen Millionen Besucher, um im Festzelt jede Menge Bier zu trinken. Doch wie schmecken die Biersorten, die in die Maßkrüge gezapft werden? WANTED.DE hat die sechs aktuellen Oktoberfestbiere getestet, von denen fünf in ganz Deutschland auch im Supermarkt verkauft werden.

Das Oktoberfest lebt von seiner rund zweihundert Jahre alten Tradition. Längst reisen Besucher aus der ganzen Welt nach München, um das Bier der sechs Münchner Brauereien Löwenbräu, Spaten, Paulaner, Hacker-Pschorr, Hofbräu und Augustiner aus dem Maßkrug zu trinken.

Höherer Alkoholgehalt

Das Wiesn-Bier enthält deutlich mehr Alkohol als normales Pils und Export. Hacker-Pschorr füllt sein Oktoberfest-Märzen mit 5,8 Prozent Alkohol in die Bügelflasche – es ist das mit dem geringsten Alkoholgehalt. Das Hofbräu dagegen gibt’s mit strammen 6,3 Prozent – immerhin rund ein Prozent mehr als ein Pils.

Ein Stück München aus dem Supermarkt

Die Oktoberfestbiere der sechs Münchner Traditionsbrauereien sind nichts für verwöhnte Gourmets und Craft-Beer-Fundamentalisten, sondern werden in erster Linie fürs Feiern und Saufen gebraut. Heißt, sie sollen möglichst allen schmecken.

Und sie sind ein gutes Geschäft: Sämtliche Biersorten lassen sich rechtzeitig vor dem Startruf "Ozapft is" in Flaschen und Fässchen in ganz Deutschland kaufen – mit einer Ausnahme: Augustiner zapft sein Wiesn-Bier auf dem Oktoberfest wie früher aus Holzfässern und verkauft es in traditionell-bauchigen Flaschen nur in München und im weiteren Umkreis der Stadt.

Der Geschmack

Beim Test der sechs flaschengefüllten Oktoberfestbiere war schnell klar, was sie bieten: Sie haben die Lizenz zum Austrinken und Nachbestellen. Ihre Aromen liegen – bis auf das Märzen von Hacker-Pschorr – relativ dicht beieinander. Bayrische Biertradition schmeckt genau so.

Platz 6: Spaten

Nicht ganz überzeugen konnte im Test das Oktoberfestbier der Spaten-Brauerei. Es ist ein wenig zu schlank, hat zwar einen recht schönen Antrunk, jedoch keine Ecken und Kanten. Die Bitternoten sind zart, die Hopfennoten dezent, hinzu kommen ein paar Noten von Banane und Butterkeksen, dazu sahnige Töne und ein Hauch Zitrus. Bayrischer Mainstream, der im Festzelt bestens funktioniert.

Platz 5: Hofbräu

Auch das Hofbräu-Bier kommt sehr leicht, ausgewogen und schlank an den Gaumen, hat aber auch einen eher wenig prägnanten Charakter. Es im Blindtest zu erkennen, dürfte auch für Biersommeliers schwer sein. Es bietet einen schönen Antrunk, eine leichte Hopfennote mit recht kräftigen Bittertönen und Aromen von Biskuit, Stroh und Blüten mit ausgewogener Balance und mittlerem Nachhall. Der Schaum ist recht grobporig, doch es fließt einwandfrei durch die Kehle.

Platz 4: Paulaner

Den vierten Platz belegt im Test das Paulaner-Oktoberfestbier. Es unterscheidet sich von den anderen Bieren durch seinen etwas dunkleren Goldton. Das Bier gefällt, passend zur Farbe, auch durch sein eher dunkles Aroma mit malzig-würzigen Noten und einem guten Hopfenton. Dazu bietet es Aromen von Keksen und Milchschokolade. Auch dieses Bier schäumt recht grobporig und ist ein Mainstream-Typ – aber immerhin mit einem interessanten, würzigen Grundton.

Bronze: Löwenbräu

Das international bekannte Löwenbräu-Oktoberfestbier belegt im Test Platz 3. Es schmeckt ebenfalls sehr gefällig, bietet einen schönen Antrunk und einen kraftvollen Nachhall. Es ist sehr mild, außerdem recht malzig mit schöner Würze und gut abgestimmten Hopfennoten. Dazu kommen eine angenehme Süße und feiner Schaum. Das schmeckt nicht nur im Festzelt.

Silber: Augustiner

Das traditionelle Augustiner-Festbier aus der bauchigen Flasche erreicht den zweiten Platz. Denn es überzeugt durch seine Leichtigkeit und Frische einerseits, bietet aber dazu ein interessantes Aromenspektrum von kandierter Zitrone und etwas Banane bis hin zu Kräutern und Hopfen. Der Antrunk macht Lust auf den nächsten und übernächsten Schluck, der Nachhall entwickelt sich kraftvoll am Gaumen. Da schwingt viel Tradition mit – und genau das passt und schmeckt.

Der Sieger im Oktoberfestbier-Vergleich: Hacker-Pschorr

Der WANTED.DE-Favorit auf Platz 1 ist das Oktoberfest-Märzen von Hacker-Pschorr. Beim Einschenken ins Glas zeigt sich ein bernstein-goldener Farbton, der typisch für diesen untergärigen Biertyp ist. Märzen wurde früher nur bei kalter Temperatur im Winter und Frühjahr gebraut, war aber im Eiskeller sehr lange haltbar. Die ersten Oktoberfestbiere im 19. Jahrhundert waren daher meist Märzenbiere.

Diese Tradition pflegt Hacker-Pschorr als einzige der sechs Brauereien: Es enthält Hallertauer Hopfen der Sorten Herkules und Tradition und bietet schöne Aromen von Melone, Cassis, Rauch, Zedernholz, Milchschokolade und rohem Schinken. Der Antrunk ist animierend und knackig, die Süße ganz zart und die Würze gut integriert. Das Märzen kommt kraftvoll, voluminös und dicht mit schönem, ausgeprägten Nachhall daher. Dieses Bier schmeckt ebenfalls im Festzelt bestens zur Brezn – doch es hat viel mehr zu bieten: Es lässt sich auch ganz in Ruhe, ohne Party, Gedränge und Anstoßen, genießen. Das hat es den anderen Wiesn-Bieren voraus. Prosit!

Der Bierpreis 2016

Eine uralter Brauch neben der Brau-Tradition ist auch die Erhöhung des Bierpreises: In diesem Jahr kostet eine Maß – also ein Liter – meist 10,60 Euro und damit im Schnitt 30 Cent mehr als im vergangenen Jahr. Je nach Festzelt weichen die Preise allerdings moderat ab – sie liegen zwischen 10,40 Euro und 10,70 Euro. Der Bierpreis im Festzelt liegt damit umgerechnet auf dem Niveau gehobener Restaurants – doch das hält die Besucher nicht vom Bestellen ab: 2015 liefen nach offiziellen Zahlen 7,3 Millionen Liter Bier in die Kehlen von 5,9 Millionen Besuchern. Vierzig Jahre zuvor, im Jahr 1976, kostete eine Maß übrigens noch zwischen 3,70 und 3,95 Mark.

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