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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Baby Unerklärliches Erbrechen beim Baby: Pylorusstenose könnte dahinter stecken
Wenn ein Baby nach den Mahlzeiten schwallartig im Bogen erbricht, sollten Eltern es unbedingt umgehend vom Arzt untersuchen lassen, empfehlen Kinder- und Jugendärzte, vor allem wenn das Erbrochene säuerlich und stechend riecht und die Beschwerden täglich zunehmen. Das könnte dahinter stecken.
Pylorusstenose: Das Baby könnte austrocknen
"Diese Art von Erbrechen spricht für eine Magenpförtnerenge, eine sogenannte Pylorusstenose", erläutert Hans-Jürgen Nentwich vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Dabei ist der Schließmuskel am Magenausgang verdickt und verhindert so, dass die Nahrung weitertransportiert wird. Je mehr sich der Magen füllt, umso mehr baut sich der Druck im Magen auf, bis das Baby am Ende alles wieder in weitem Bogen erbricht. Dann muss das Kind Nentwich zufolge rasch behandelt werden. Denn bei jeder Art von häufigem Erbrechen bestehe die Gefahr, dass das Baby austrocknet.
So kann eine Magenpförtnerenge festgestellt werden
Der Verdacht auf eine Magenpförtnerenge lasse sich meist per Ultraschall abklären, so Nentwich. So ist der verdickte Muskel entweder gleich im Ultraschallbild zu sehen oder der Magen ist 20 bis 30 Minuten, nachdem das Baby probeweise gefüttert wurde, immer noch übermäßig voll.
Bei Pylorusstenose ist meistens eine Operation erforderlich
Als Erstes geht es dann darum, den Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Basenhaushalt des Babys zu normalisieren, erklärt Nentwich. Meist sei ein kleiner kinderchirurgischer Eingriff erforderlich, damit die Nahrung wieder aus dem Magen transportiert werden kann. Bis dahin bietet es sich an, dem Baby mehrere kleine Mahlzeiten zu geben. Sechs Stunden nach der Operation kann das Kind oft schon wieder essen und trinken.
Zahl der Fälle von Pylorusstenose sinkt
An einer Pylorusstenose erkrankt etwa ein Neugeborenes von 800. Oft trifft es junge Säuglinge zwischen der zweiten und 15. Lebenswoche, meist Jungen und Erstgeborene. Die genaue Ursache ist noch ungeklärt.
In jüngerer Zeit leiden jedoch immer weniger Babys unter Pylorusstenosen, wie neuere Untersuchungen zeigen: So hat die Zahl der Fälle zwischen 2000 und 2008 um 38 Prozent abgenommen. Den Grund dafür haben die Experten jedoch noch nicht gefunden.