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Peter und Paul am 29. Juni: Hintergründe des Apostel-Feiertags


Fest am 29. Juni
Peter und Paul: Wo ist der Tag ein gesetzlicher Feiertag?

  • Claudia Zehrfeld
Von Claudia Zehrfeld

Aktualisiert am 29.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Statuengruppe in der Wallfahrtskirche St. Peter und Paulus in Lavant in Österreich: Es gibt zahlreiche Peter-und- Paul-Kirchen.Vergrößern des Bildes
Statuengruppe in der Wallfahrtskirche St. Peter und Paulus in Lavant in Österreich: Es gibt zahlreiche Peter-und- Paul-Kirchen. (Quelle: jacquesvandinteren/getty-images-bilder)

Peter und Paul ist ein christlicher Feiertag zu Ehren zweier Apostelfürsten. Welche Rolle spielten sie für die Kirche? Und ist an diesem Tag arbeitsfrei?

Im Kalender sind jedes Jahr Ende Juni zwei Namen vermerkt: Peter und Paul. Was hat es mit ihnen auf sich?

Peter und Paul ist ein Fest zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus. Es findet jedes Jahr am 29. Juni statt. Viele verschiedene Konfessionen begehen es, für die römisch-katholische Kirche stellt es sogar ein Hochfest dar. Erstmals fand es im Jahr 354 im römischen Kalender Erwähnung.

Das Datum geht auf eine Überlieferung zurück, nach der die Reliquien von Petrus und Paulus an einem 29. Juni aus den Gräbern geborgen worden sein sollen. Man befürchtete eine Entweihung durch kaiserliche Konfiszierung während der Christenverfolgung im 3. Jahrhundert.

Die Geschichte von Petrus und Paulus

Denn Petrus und Paulus stellen zwei wichtige Säulen der katholischen Kirche dar. Der eine gilt als Gründer der katholischen Kirche und erster Papst, der andere als wichtiger Missionar, der die ersten christlichen Gemeinden in Europa gegründet hat.

Petrus war Fischer aus Bethsaida in Galiläa und wurde als einer der ersten zu Jesus Jüngern berufen. Ursprünglich hieß er Simon, Jesus gab ihm den Namen Petrus, der "Fels" bedeutet. Der Name ist symbolträchtig: Petrus stellt das Fundament der Kirche dar. So heißt es in der Bibel:

  • "[…] Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelsreichs geben: alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein." (Matthäus 16:18)

Er gilt als der Gründer der Kirche Roms und dessen Oberhaupt. Dementsprechend wird er als der erste Papst angesehen. In den Evangelien wird Petrus zudem als einer der ersten Zeugen der Auferstehung von Jesus Christus genannt. Gemeinsam mit Petrus und den übrigen Jüngern verkündete er im Anschluss die frohe Botschaft in der ganzen Welt. Er starb in Rom unter Kaiser Nero den Märtyrertod, vermutlich im Jahr 64 oder 67.

Paulus beziehungsweise Saulus von Tarsus ist für seinen Wandel vom Christenverfolger zum Apostel und Missionar bekannt. Der gelernte Zeltmacher hat sich der Bibel zufolge an der Steinigung des Christen Stephanus beteiligt. Erst nach einer Begegnung mit dem auferstandenen Christus während einer Reise nach Damaskus ("Damaskuserlebnis") wurde er zum überzeugten Anhänger der neuen Religion. Er war in der Folge als Missionar in ganz Europa tätig.

Später wurde er verhaftet und nach Rom gebracht. Vermutlich starb auch er dort den Märtyrertod: Der Überlieferung zufolge wurde der Apostel im Jahr 67, unter der Regierung Kaiser Neros, an der Via Laurentina mit dem Schwert enthauptet.

Vor dem Damaskuserlebnis wird Paulus in der Apostelgeschichte stets Saulus genannt. Danach tritt er nur noch als Paulus in Erscheinung.

Redewendung "vom Saulus zum Paulus": Wenn sich jemand um 180 Grad wandelt, seine Überzeugungen radikal ändert, spricht der Volksmund davon, dass er vom Saulus zum Paulus geworden ist. Die Redewendung geht auf eine Geschichte in der Bibel zurück. Saulus trug diesen hebräischen Namen, aber auch den römischen Namen Paulus. Saulus war erst Christenverfolger, nach einer Begegnung mit dem auferstandenen Christus wurde er zu einem Apostel von Jesus – und nutzte seit dem hauptsächlich den Namen Paulus.

Wo ist Peter und Paul ein Feiertag?

In vielen deutschen Kleinstaaten war Peter und Paul bis ins 19. Jahrhundert ein gesetzlicher Feiertag. Heute ist er hierzulande keiner mehr, dafür aber zum Beispiel in der Schweiz im Kanton Tessin und in einigen Gemeinden in den Kantonen Graubünden und Luzern. Auch in der Diozöse Rom und auf Malta ist der 29. Juni ein gesetzlicher Feiertag.

Bauernregeln zum Peter-und-Paul-Tag

Die Apostel Petrus und Paulus galten früher in ländlichen Regionen als "Wetterherren". So spielt der Peter-und-Paul-Tag neben seiner Bedeutung als kirchlicher Feiertag auch für die Wettervorhersage und dessen Auswirkungen auf die Landwirtschaft eine Rolle. Es gibt mehrere Bauernregeln, die sich auf den Tag beziehen:

  • "Regnet's an Peter und Paul, wird des Winzers Ernte faul."
  • "Regnet's am Sankt Peterstag, drohen 30 Regentag."
  • "Peter und Paul hell und klar, bringt ein gutes Jahr."
  • "Ist es schön an Peter und Paul, füllt's uns die Taschen und das Maul."
  • "Wenn die Sonne am Paulustage scheint, wird damit ein fruchtbares Jahr gemeint."
  • "Peter und Paul hängen einem die Kirschen ins Maul"

Tradition in Rom: Verleihung der Pallien

Traditionell verleiht der Papst in Rom am 29. Juni das Pallium an die im vergangenen Jahr ernannten Erzbischöfe. Es handelt sich um ein Ehrenzeichen, das Erzbischöfe der katholischen Kirche bei festlichen Gottesdiensten über dem Messgewand tragen.

Es wird aus Lammwolle hergestellt und ist mit fünf schwarzen Kreuzen bestickt, die die fünf Wundmale Jesu symbolisieren. Der Papst segnet die Pallien am Vortag.

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