Stiftung Warentest lobt Zahnpasta von Lidl
Wer seine ZĂ€hne vor Karies schĂŒtzen will, muss nicht zu teuren Zahnpasten greifen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest. Demnach reinigen preiswerte Zahncremes vom Discounter die ZĂ€hne besser als manch teures Markenprodukt. Hier ein Auszug aus dem Testergebnis.
Insgesamt 32 Universalzahncremes nahmen die Tester im Labor unter die Lupe und prĂŒften ihre Wirksamkeit. Kriterien wie Kariesprophylaxe, Entfernung von VerfĂ€rbungen und Beseitigung von ZahnbelĂ€gen standen hierbei im Vordergrund.
Zu Punktabzug kam es vor allem dann, wenn diese kein Fluorid enthielten. Denn es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Mineralstoff die ZĂ€hne vor Karies schĂŒtzt. Daher fielen alle Zahnpasten ohne Fluorid durch den Test und erhielten nur die Note "Mangelhaft".
Optimaler Kariesschutz fĂŒr nur 45 Cent die Tube
Mit der Mehrheit der getesteten Zahncremes waren die Tester zufrieden. Ăber die HĂ€lfte der Produkte schnitt mit "Gut" und "Sehr gut" ab. Als Testsieger ging ein preisgĂŒnstiges Produkte von Kaufland hervor: K-Classic Multicare+Zink". Die Zahnpasta, die im Supermarkt nur 52 Cent pro 100 Milliliter kostet, bekam die Bestnote "Sehr gut" (1,3). Sie bietet laut Warentest nicht nur optimalen Kariesschutz, sondern entfernt auch ZahnbelĂ€ge besonders grĂŒndlich. Ebenfalls mit "Sehr gut" (1,5) wurde "Dentalux Complex 3 KrĂ€uter Fresh" von Lidl bewertet. Diese Zahncreme kostet sogar nur 36 Cent pro 100 Milliliter.
Zinkhaltige Zahncremes: FĂŒr Kinder nicht geeignet
Allerdings enthalten die genannten Zahncremes Zink und sind somit nicht fĂŒr Kinder geeignet. Der Mineralstoff wirke zwar gegen Bakterien und beugt sowohl Plaque als auch Zahnstein vor. Ein Zuviel könne jedoch zur SchwĂ€chung des Immunsystems und Blutarmut fĂŒhren, schreibt Stiftung Warentest unter Berufung auf das Bundesinstitut fĂŒr Riskobewertung (BfR).
Bei Erwachsenen sei die Gefahr bei der in den Zahnpasten gemessenen Konzentration nicht gegeben. Bei Kindern jedoch sollte man besser vorsichtig sein und auf zinkfreie Produkte wie beispielweise "Colgate total Daily Repair" (Sehr gut, 1,5) ausweichen.
Stiftung Warentest kritisierte, dass Warnhinweise wie "nur fĂŒr Erwachsene geeignet" auf den Verpackungen vieler zinkhaltiger Zahncremes fehlten. Bei elf der getesteten Produkte war dies der Fall. Sie wurden entsprechend abgewertet.
Verlierer im Test: Bio-Produkte von Lavera und Weleda
Insgesamt 14 Produkte wurden "Befriedigend" und schlechter bewertet. Drei Zahnpasten fielen durch den Test, darunter auch zwei Naturkosmetik-Produkte: Die "Basis Sensitive Zahncreme Classic" von Lavera und die "Weleda Sole Zahncreme". Beide Pasten enthalten kein Fluorid und bieten nach Auffassung der Tester keinen ausreichenden Kariesschutz. Die Weleda-Zahnpasta zeigte darĂŒber hinaus SchwĂ€chen bei der Entfernung von VerfĂ€rbungen. Aufgrund dieser gravierenden MĂ€ngel landeten beide Zahncremes auf den letzten PlĂ€tzen mit "Mangelhaft" (5,0).
Ăhnliches Ergebnis beim Zahnpasta-Check von "Ăko-Test"
Im Sommer 2016 hatte auch das Verbrauchermagazin "Ăko-Test" 38 Zahnpasten ins Labor geschickt. In ihren Grundaussagen kommt die Untersuchung zu einem Ă€hnlichen Ergebnis. Auch bei "Ăko-Test" konnten gĂŒnstigen Zahnpasten vom Discounter punkten. Einige teure, fluoridfreie Biokosmetik-Zahncremes dagegen fielen aufgrund ihres mangelhaften Kariesschutzes durch.
Bei den Inhaltsstoffen bewerteten die PrĂŒfer von "Ăko-Test" strenger. In einigen Produkten fanden sie sogar PEG und PEG-Derivate, die als krebserregend gelten. Beim Markenprodukt "Aronal" von CP Gaba war dies der Fall. Es wurde daher mit "UngenĂŒgend" abgestraft.
Auch halogenorganische Verbindungen wurden mancher Pasta zum VerhĂ€ngnis. Diese Stoffe sind dafĂŒr bekannt, Allergien auslösen zu können. Aus diesem Grund schnitt zum Beispiel die beliebte "Dentagard"-KrĂ€uterzahnpasta mit "Mangelhaft" ab.