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Atheisten oder Gläubige: Wer hat mehr Angst vor dem Tod?


Neue Studie bringt Licht ins Dunkel
Atheisten oder Gläubige: Wer hat mehr Angst vor dem Tod?

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04.04.2017Lesedauer: 2 Min.
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Ein Mensch läuft durch einen TunnelVergrößern des Bildes
Ein Forscherteam hat sich mit der Angst vor dem Tod befasst (Quelle: mangojuicy/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Angst vor dem Tod kennt wahrscheinlich jeder. Den meisten gelingt es zwar, den Gedanken daran zu verdrängen, allerdings steht fest: Irgendwann ist noch jeder gestorben. Aber haben religiöse Menschen durch ihren Glauben weniger Angst vor dem Tod? Diese spannende Frage ist nun erforscht worden.

Nimmt der Glaube an ein Leben nach dem Tod tatsächlich die Angst vor dem Ableben? Britische Forscher von der Coventry and Oxford University werteten mehr als 100 Fachartikel zu diesem Thema aus, die zwischen 1961 und 2014 erschienen sind. Insgesamt wurden dadurch Daten von mehr als 26.000 Teilnehmern untersucht.

Das Ergebnis

Nach der Auswertung steht fest: Gläubige Menschen haben tatsächlich weniger Angst vor dem Tod. Das Team um den Sozialpsychologen Jonathan Jong fand sogar heraus, dass die Furcht mit steigender Intensität des Glaubens immer mehr abnimmt. Dabei wurde die Definition des Glaubens bei der Analyse weit gefasst: Es war beispielsweise egal, ob Religion als Glaube an Gott oder an ein Leben nach dem Tod verstanden, oder durch Kirchgänge und regelmäßiges Beten praktiziert wurde.

Zweckgläubige Menschen, also Menschen, die beispielsweise nur aufgrund ihres sozialen Umfeldes religiös sind, hatten dagegen mehr Angst vor dem Tod als die tiefgläubigen Religionsanhänger. Ob der Glaube die Angst vor dem Tod abschwächen kann, hängt der Studie zufolge also auch von der Motivation des Glaubens ab.

Die Überraschung

Bei erklärten Atheisten war die Angst vor dem Ableben ebenfalls gering. Sie hatten sogar weniger Angst davor als die Zweckgläubigen. Die Wissenschaftler gehen hier davon aus, dass jede starke Weltanschauung die Angst vor dem Tod reduzieren kann, also auch der Atheismus. Eine weitere Theorie: Möglicherweise seien Atheisten grundsätzlich furchtloser und neigen deshalb auch weniger dazu, Trost in einer Religion zu suchen, so Jong.

Fazit

Sowohl ein tiefer Glaube an eine Religion als auch die feste Überzeugung, dass es kein Leben nach dem Tod gibt, nimmt den Menschen die Unsicherheit. Wer dagegen keine klare Vorstellung hat, was nach dem Ableben passiert, hat die meisten Probleme mit dem Gedanken daran.

Es bestehen weiter Unklarheiten

Sozialpsychologe Jong gab allerdings auch an, dass die Studienlage nicht immer eindeutig gewesen sei. Bei der Hälfte der Fachliteratur konnte beispielsweise kein Zusammenhang zwischen Religiosität und Todesangst festgestellt werden. Außerdem hätten 18 Prozent der Analysen sogar ergeben, dass sich religiöse Menschen mehr gefürchtet hätten als Ungläubige.

Die abweichenden Ergebnisse könnten damit zusammenhängen, dass der Großteil der Studien aus den USA stammt und nur eine Minderheit aus Nahost und Ostasien. Die nationalen Unterschiede im Verständnis von Religion hätten die Untersuchung schwierig gemacht, so die Forscher. Dennoch liefert die Studie interessante Ergebnisse, da diese Thematik in der empirischen Forschung bisher kaum untersucht worden ist.

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