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Entdecken Sie fünf Pilgerwege auf dem Fahrrad


Routen in Europa
Entdecken Sie fünf Pilgerwege auf dem Fahrrad

Armin Herb/SRT

Aktualisiert am 04.09.2019Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Ein Fahrradfahrer auf dem Jakobsweg: Der Camino Francés umfasst mehr als 800 Kilometer und mehr als 16.000 Höhenmeter.Vergrößern des Bildes
Ein Fahrradfahrer auf dem Jakobsweg: Der Camino Francés umfasst mehr als 800 Kilometer und mehr als 16.000 Höhenmeter. (Quelle: Photitos2016/getty-images-bilder)

Ich bin dann mal weg – mit dem Fahrrad. Pilgerwege gibt’s nicht nur für Wanderer. Auf fünf europäischen Bike-Routen radeln Sie mit Tiefgang.

Früher pilgerten nur gläubige Menschen zu Wallfahrtsorten, um ihrem Gott oder ihrem Glauben nahe zu kommen. Heute motivieren unterschiedlichste Faktoren Pilgerer und die Route muss nicht unbedingt mit Wanderstiefeln und Pilgerstab entlang des Jakobswegs führen. Auch Radfahren hat die passende, sanfte Geschwindigkeit, um sich selbst zu erfahren auf Tour durch schöne Landschaften und interessante Städte. Entlang vieler berühmter Pilgerrouten führen zudem eindrucksvolle Radwege.

1. Benediktweg – durchs Papstland in Bayerns Südosten

Ob Joseph Aloisius Ratzinger, der mittlerweile emeritierte Papst Benedikt XVI., in seiner Heimat auch mit dem Fahrrad unterwegs war, ist nicht überliefert. Die Radroute des Benediktweges verbindet jedenfalls die Orte und Stätten seiner Kindheit und Jugend, fast 250 Kilometer mit 2.150 Höhenmetern zwischen Inn, Salzach und Chiemsee. Besichtigungsziele des Rundwegs auf den Spuren Papst Benedikts sind sein Geburtsort Marktl am Inn, seine Wohnorte Tittmoning, Aschau am Inn und Traunstein.

Das Marienheiligtum von Altötting hatte Benedikt XVI. im Rahmen seiner Bayernreise am 11. September 2006 besucht und es als "das Herz Bayerns und eines der Herzen Europas" bezeichnet. Zu den Klosteranlagen am Benediktweg zählen die ehemalige Zisterzienserabtei Raitenhaslach, das ehemalige Benediktinerkloster Seeon, die Benediktinerinnenabtei Frauenchiemsee und die Klöster Gars und Au am Inn. Auch wer wenig mit Kirche, Klöstern und Katholizismus am Hut hat, kann die Runde in Angriff nehmen. Denn viele Abschnitte führen durch malerische Landschaften Bayerns mit Seen, schmucken Bauerndörfern, Biergärten und grandiosem Alpenblick. Der Benediktweg verläuft gut beschildert meist auf Feld- und Radwegen sowie verkehrsarmen Landstraßen. Ganz eben ist er jedoch nicht. Im Hügelland warten auch immer wieder sportliche Anstiege.

2. Jakobsweg – der Klassiker von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela

Die meistbenutzte Pilgerroute Europas, der Camino Francés, von den Pyrenäen durch den Norden Spaniens, misst mehr als 800 Kilometer und mehr als 16.000 Höhenmeter. Diese Zahlen deuten es bereits an: Pilgern hat nicht unbedingt etwas mit Genussreise zu tun, selbst wenn man mit dem E-Bike pilgert.

Aber die Landschaft, die Kulturstädte, das Erlebnis wiegen alles auf. Sie sollten allerdings nicht gerade im heißen Juli und August losradeln. Frühling und Frühherbst sind klimatisch deutlich angenehmer. Die Radroute verläuft zwar in der Regel nicht auf dem Pilgerweg, aber immer in dessen Nähe. Mit holprigen, nicht asphaltierten Abschnitten müssen Sie jedoch genauso rechnen, wie mit schweißtreibenden Steigungen.

Blaue Schilder mit der gelben Jakobsmuschel weisen den Weg – jedoch nicht durchgehend. Insider empfehlen, sich für die 817 Radkilometer von St.-Jean-Pied-de-Port bis nach Santiago de Compostela mindestens zwei Wochen Zeit zu lassen, damit genügend Muße für Ruhephasen und Besichtigungen bleibt. Und wer noch Zeit und Energie hat, sollte auch noch die restlichen 93 Kilometer bis ans "Ende der Welt", zum Kap Finisterre am Atlantik radeln. Es lohnt sich.

3. Ochsenweg – die deutsch-dänische Pilgerroute

Der 245 Kilometer lange "Oksevejen" galt im 19. Jahrhundert als zentraler Landweg zwischen Norddeutschland und Dänemark, war aber vermutlich schon seit der Bronzezeit die Hauptverbindung zwischen Mittel- und Nordeuropa. Pilger, Handwerker, Kaufleute und eben Bauern mit ihren Ochsen nutzten ihn genauso wie Herrscher mit ihren Heeren.

Seit 1998 gibt es die flach bis leicht hügelig verlaufende Radroute, die durchgehend beschildert meist über asphaltierte Radwege und verkehrsarme Nebenstraßen verläuft. Zwischen Uetersen und Rendsburg kann der Fernradler sogar zwischen einer Ost- und einer West-Variante wählen. Sie radeln gemütlich durch weite Moorgebiete und Marschland, durch Wälder und typisch norddeutsche Wiesen- und Heidelandschaften, vorbei an Seen und entlang von Flüssen. Und als Szenenwechsel durchfahren Sie attraktive Städte wie Neumünster und Rendsburg.

Für den deutschen Ochsenweg sollten Sie etwa vier bis sechs Tage einplanen. Und wer noch nicht genug hat, kann in Dänemark auf dem Ochsenweg beziehungsweise Heerweg (Haervej) weiter bis Viborg radeln.

4. Luther-Radpilgerweg – auf den Spuren der Reformation von Augsburg nach Wittenberg

Der Luther-Radpilgerweg ist ein Beitrag des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Weilheim zum 500. Jahrestag der Reformation in 2017. Entlang der wichtigsten Orte der Reformationsgeschichte führt die Route 800 Kilometer in einer großen Schleife durch Deutschland, von Augsburg über Nürnberg, Bamberg, Coburg, Schmalkalden, Rennsteig, Wartburg, Eisenach, Erfurt, Stotternheim, Eisleben, Halle und Torgau nach Wittenberg.

Der Radpilgerweg ist zwar nicht speziell ausgeschildert, orientiert sich jedoch meist an bereits vorhandenen Radwegen wie der Romantischen Straße, der Via Claudia Augusta und dem Elbe-Radweg. Er lässt sich recht problemlos befahren, auch wenn es manchmal hügelig wird.

Wenn Sie die gesamte Strecke von Augsburg bis Wittenberg in Angriff nehmen möchten, sollten Sie rund zwölf bis 14 Tagesetappen einplanen. Neben den vielen Kulturstädten und Fachwerkdörfern führt der Pilgerweg immer wieder durch reizvolle Landschaften wie das Fränkische Seenland, die Fränkische Schweiz, den Steigerwald, das Maintal und den Thüringer Wald mit dem Rennsteig.

5. Mönchsweg – Pilgern im deutschen Norden

Von der Weser an die Ostsee folgt der rund 600 Kilometer lange Themenradweg der Christianisierung des Nordens, von der bis heute die jahrhundertealten, aus Feld- und Backstein errichteten Kirchen der norddeutschen Landschaft zeugen. Insgesamt liegen mehr als 100 Kirchen und Klöster an der Route.

Besonders eifrige Reiseradler besorgen sich einen Mönchsweg-Radpilgerpass und lassen ihn an den unterschiedlichen Gottes- und Gasthäusern abstempeln. Aber nicht nur die christliche Religion steht im Mittelpunkt des Mönchswegs, sondern auch die Naturlandschaften der Region. Dazu zählen das Alte Land an der Elbe mit seinen weitläufigen Obstplantagen, die von der jüngsten Eiszeit geformte, leicht wellige Landschaft der Holsteinischen Schweiz und die sonnige Ferieninsel Fehmarn in der Ostsee.

Die Route verläuft vorwiegend auf ruhigen Landstraßen, separaten Radwegen und Wirtschaftswegen. Die Wegequalität ist gut, unbefestigte Abschnitte kommen nur selten vor. Ausgeschildert ist der Mönchsweg durchgehend mit einem blau-weißen Logo.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion srt
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