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Waldbrände auf Teneriffa außer Kontrolle: Löschwasser verdunstet


Waldbrand "außer Kontrolle"
Teneriffa: Löschwasser verdunstet – Flammen greifen Urlaubsorte an

Von afp, t-online, reuters, msc, dom

Aktualisiert am 17.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Brände auf den KanarenVergrößern des BildesDer Rauch des Waldbrandes von San Cristobal de La Laguna aus gesehen: Die Feuerwehr auf Teneriffa kämpft mit 13 Flugzeugen und Hubschraubern gegen die Flammen. (Quelle: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa/dpa)
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Auf Teneriffa wird es immer gefährlicher. 3.800 Menschen mussten bereits evakuiert werden. Die Flammen nähern sich einem Tourismuszentrum.

Auf der spanischen Kanaren-Insel Teneriffa sind mehrere tausend Menschen zum Schutz vor einem großflächigen Waldbrand evakuiert worden. Allein in den Gebieten von El Rosario und La Orotava wurden am Donnerstag über 2.800 Menschen in Sicherheit gebracht. Damit stieg die Zahl aller seit Ausbruch des Brandes am Mittwoch evakuierten Menschen auf rund 3.800. Rund zehn Dörfer in der bei Urlaubern beliebten Region wurden evakuiert; alle Straßen, die in die Berge im Nordosten der Insel führen, wurden gesperrt. Regionalpräsident Fernando Clavijo sprach von dem "kompliziertesten Feuer" auf den Kanarischen Inseln seit mindestens vier Jahrzehnten.

Das Feuer breitete sich in einem gebirgigen Nationalpark über trockenes Waldland entlang steiler Schluchten in der Nähe des Vulkans Teide aus, des höchstens Gipfels Spaniens. Ein Großteil der Insel war mit Rauchwolken und Asche überzogen. Die beiden Flughäfen auf Teneriffa seien aber normal in Betrieb, teilte der spanische Flughafenbetreiber Aena mit.

Augenzeuge: "Es bricht mir das Herz"

Fotos und Videos zeigen, wie die Rauschwaden über den Bergkamm der Insel in Richtung Norden ziehen. Hier liegt unter anderem das beliebte Urlaubszentrum um die Stadt Puerto de la Cruz mit mehr als 90 Hotels, unzähligen Ferienwohnungen, Häusern und Tausenden Urlaubern. Und auch im Süden der Insel gehen schon Aschewolken nieder, berichtet das Onlineportal "Teneriffa News".

Die Deutsche Angelika Pahlke, die auf Teneriffa lebt, sagte t-online: "Ich habe in meinen 40 Jahren auf Teneriffa schon viele Feuer miterlebt. Niemand weiß, wie es sich noch ausbreiten wird. Es sind rund ein Dutzend Löschflugzeuge unterwegs. Prinzipiell kann man sagen, dass die Autobahn im Norden für die darunterliegenden Häuser immer als Feuerschneise gilt."

Wird diese Feuerschneise die Flammen stoppen und die Menschen und ihre Häuser schützen können?

"Ein katastrophales Bild an diesem Morgen, das mir das Herz in tausend Stücke bricht, wenn ich sehe, wie alles auf dem Berg in Flammen steht", schreibt Fotograf Nauzet Gonzalez und postete ein Foto, das zeigt, wie sich die Flammen über den Berg fressen.

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Nach Aussage von Regierungschef Clavijo sind mehr als 250 Feuerwehrleute sowie 17 Flugzeuge und Hubschrauber im Einsatz, um das Feuer in dem schwer zugänglichen Gebiet einzudämmen. Die Flammen haben nach Einschätzung der Behörden bereits 2.600 Hektar Land verbrannt.

Video | Feuer auf Kanareninsel - Evakuierung
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Quelle: reuters

Aufgrund des dichten Rauchs seien die Dörfer Arrate, Chivisaya, Media Montaña, Ajafoña, Ajafona and Las Lagunetas vorsorglich evakuiert worden. Etwa 150 Menschen mussten hier ihre Häuser verlassen, wie durch ein Wunder kam bislang noch niemand zu Schaden. Die Straßen, die in die Berge im Nordosten der Insel führen, wurden den Angaben zufolge gesperrt.

Löschwasser verdunstet einfach über den Flammen

Was die Arbeit erschwert, sind die Unzugänglichkeit des brennenden Geländes – und die Hitze, berichtet "Teneriffa News". Die Kanaren seien nach einer Dürreperiode so stark ausgetrocknet, dass die Flammen enorme Temperaturen entwickeln. Große Teile des aus der Luft abgelassenen Wassers verdunsten, bevor sie das Feuer erreichen, so die Einsatzleitung.

Das rät das örtliche Gesundheitsamt

1. Meiden Sie die Mittagssonne und die heißen Stunden am Nachmittag.
2. Trinken Sie genug Wasser oder andere alkoholfreie Getränke.
3. Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen im Freien.
4. Tragen Sie eine Kopfbedeckung.

Einwohner und Feuerwehrleute hoffen auf Regen, angesagt ist aber keiner. Der spanische Wetterdienst Aemet sagt zumindest voraus, dass die Temperaturen in den kommenden Tagen leicht sinken sollen.

Die zu Spanien gehörenden Kanaren waren kürzlich von einer extremen Hitzewelle heimgesucht worden, die in vielen Regionen für extreme Trockenheit gesorgt und die Waldbrandgefahr erhöht hat. Erst im Juli hatten auf der Nachbarinsel La Palma heftige Brände gewütet. Dabei verbrannten innerhalb weniger Stunden mehr als 4.500 Hektar Land, 2.500 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Verwendete Quellen
  • Auenzeugenbericht von Einheimischer auf Teneriffa
  • Teneriffa News: "Wasser verdunstet sofort: Waldbrand auf Teneriffa erreicht andere Seite der Kanaren-Insel"
  • Nachrichtenagentur afp
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