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Erleben Sie die Inseln der Malediven günstig und authentisch


Jenseits der Resorts
So erleben Sie die Malediven günstig und authentisch

Christian Haas/srt

Aktualisiert am 04.11.2019Lesedauer: 5 Min.
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Urlaubsparadies Malediven: Türkisfarbenes Wasser, strahlend blauer Himmel, weiße Strände – für viele ein zu teures Traumreiseziel. Doch es gibt inzwischen Möglichkeiten, das Paradies günstig zu erleben.Vergrößern des Bildes
Urlaubsparadies Malediven: Türkisfarbenes Wasser, strahlend blauer Himmel, weiße Strände – für viele ein zu teures Traumreiseziel. Doch es gibt inzwischen Möglichkeiten, das Paradies günstig zu erleben. (Quelle: DavorLovincic/getty-images-bilder)

Seit einigen Jahren haben Malediven-Reisende eine Alternative zu den schicken und teuren Resortanlagen: Auf kleinen Einheimischeninseln können sie eine ganz andere Seite des Archipels zu günstigen Preisen kennenlernen. Aber egal, für was Sie sich entscheiden: Überall erleben Sie türkisfarbenes Wasser und traumhaft weiße Strände.

Schön abhängen mit Krösusfaktor: So kennt man die Malediven, die so viele Resortinseln beheimaten wie kein anderes Land auf der Welt. Allein 2018 und 2019 kamen nochmal rund 40 neue zu den ohnehin schon 120 bestehenden hinzu. Doch es gibt ein Urlauberleben jenseits der Resortgrenzen, nämlich auf einer der etwa 180 Einheimischeninseln.

Nur einige Inseln zugänglich für Touristen

Längst nicht auf allen ist Tourismus erlaubt, wohl aber auf Dhigurah im Süd-Ari-Atoll. Die wenige Kilometer lange Insel verfügt nur über ein paar bewohnte Blöcke mit einfachen Häusern. Teerstraßen? Fehlanzeige. Stattdessen sandige Pisten mit teils riesigen Schlaglöchern. Entsprechend langsam kurvt man hier herum, die meisten Leute sind zu Fuß, per Rad oder Moped unterwegs. Doch als Gepäcktransportmittel hat das Auto durchaus seine Berechtigung.

Unser Ziel ist das TME Retreats, keine 500 Meter vom Mini-Hafen entfernt, an dem das Schnellboot aus der Hauptstadt Malé anlegt. Das einstöckige Gästehaus mit wenigen Appartementsatelliten verfügt über 42 Betten und ein nach allen Seiten offenes Restaurant mit einem lokalen und vor allem ausreichenden Essensangebot. In der zum sandigen Garten offenen Lobby stellen ein Billardtisch und ein Bücherregal das Entertainmentangebot dar, auf Wunsch werden Massagen organisiert.

Kurz: Kein Vergleich zu den Resortinseln mit ihrem teils überbordenden Programmangebot, aber typisch für das halbe Dutzend weitere Gästehäuser in der Nachbarschaft. Wobei das TME Retreats das erste seiner Art war. Gerade einmal neun Jahre sind vergangen, seit diese Tourismusform in der streng muslimischen Republik überhaupt erlaubt wurde.

Kultur und Tradition der Malediven nahe bringen

Die Schweizerin Sarah Studer-Hohn, Geschäftsinhaberin von Pure Islands, ist von der Entwicklung begeistert. "Als sensibilisierter Reiseveranstalter ist es uns ein Anliegen, die negativen Folgen des Tourismus möglichst zu minimieren und Kunden die Natur nah, intensiv und ursprünglich nahe zu bringen und gleichzeitig die Gastfreundschaft, Traditionen und Kultur des Landes zu wahren."

Ihr Fazit: "Nirgends ist dies besser möglich als in den kleinen, authentischen Unterkünften." Die sie mit Vorliebe – und Erfolg – an ihre Kunden vermittelt, nicht zuletzt dank der günstigen Übernachtungspreise ab 25 Euro die Nacht. Und nicht nur die Unterkunft ist im Vergleich zu den Resorts deutlich günstiger, sondern auch Essen, Getränke, Andenken.

Das echte Leben auf den Malediven liegt abseits der Resorts

Urlauber auf Einheimischeninseln bekommen Authentizität: Kein Personal mit internationalem Lebenslauf, sondern Menschen von der jeweiligen Insel. Auch junge Frauen sind an der Rezeption im Einsatz, was auf den muslimisch geprägten Malediven einer kleinen Revolution gleicht.

Zu den Einblicken ins echte Leben gehören auch die Baustelle nebenan und Staubwolken, wenn mal wieder ein Motorradfahrer vorbeiknattert. Und ja, vor allem beim Spaziergang in die grüne Südhälfte sieht man Abfall, auch jenseits der immensen Dorfmüllhalde. Es gibt hier keine Gärtner-Armada wie auf den Resortinseln, die alles Weggeworfene, Angewehte, Angeschwemmte wegräumen.

Wobei es ohnehin schon viel besser geworden sei mit der Sauberkeit, berichten die Einheimischen übereinstimmend. Besonders gilt das für das sandige „Horn“ der Dreiecksinsel, wo sich dank schattenspendender Cabanas und anderer Picknickmöbel vor allem freitags und samstags die einheimischen Familien gerne aufhalten. Und zunehmend auch Touristen.

Schwimmen mit Mantarochen – ein unvergessliches Erlebnis

Als wir gerade im 30 Grad warmen, klaren Wasser herumtollen, kommt ein Boot vorbei. "Habt ihr die Mantas eben gesehen?", ruft uns eine völlig aus dem Häuschen geratene Frau zu. Gesehen haben wir nichts, leider. Ist ja auch unerwartet: so nah am Ufer? Am nächsten Tag haben wir in puncto Mantasichtung mehr Erfolg. Nicht zuletzt dank der Tauchschul-Guides – fast alle hier geboren und aufgewachsen und nach stressigen Jobs aus der Hauptstadt Malé zurückgekehrt – kennen sich beim Animal Watching gut aus.

Für rund 60 Dollar pro Person organisieren die jungen Männer mehrstündige Trips auf ihrem hochmodernen Tauchboot – auf Resortinseln kostet eine solche Exkursion doppelt oder dreifach so viel. Nach einer Stunde haben die jungen Männer auffällige Bewegungen entdeckt und scheuchen uns ins Wasser. Wir werden Zeuge eines fantastischen "Manta-Balletts". Ein halbes Dutzend der bis zu vier Meter großen Planktonfresser „tänzeln“ friedlich um uns Schnorchler herum, ein unvergessliches Schauspiel. Ohnehin ist Dhigurah für seine rund 40 Tauchgründe bekannt.

Walhaie: sanfte Riesen

Tags darauf begegnen wir Walhai Fernando. Mit acht Metern ist der in einer Datenbank von über 300 Walhai-Individuen gelistete Riesenfisch ein überdurchschnittlich großes Exemplar. Zudem haben wir Glück, dass heute nur ein paar Boote unterwegs sind. Oft tummeln sich am Dhigurah-Südufer, einem der wenigen Spots weltweit, wo das ganze Jahr über die weltgrößten Fische zu sehen sind, 20 und mehr Boote, die meistens von den Resortinseln kommen. Die Folge: mehr Trubel im Wasser, weniger Sicht, weniger Erlebnis.

Wir jedoch sind gerade mal zu zehnt mit dem eindrücklichen, aber auch sehr entspannt dahinziehenden Fernando. Da an der Riffkante zudem Schildkröten, Riffhaie und Tausende bunte Fische zwischen den teils erschreckend gebleichten Korallen herumschwimmen, erleben wir eine sagenhafte Dreiviertelstunde.

Sonnenbaden hinter einer Holzwand

Sonnenbaden am quasi menschenleeren kilometerlangen Strand? "Gerne", sagt man uns im TME Retreats, das wie alle Unterkünfte nicht direkt am Strand, sondern ein paar Meter hinter einem Grüngürtel liegt, "aber bitte hinter der Holzwand, die 200 Meter weiter aufgebaut wurde. Aus Respekt vor den Einheimischen."

Ein großes Thema, das merkt man. Daher auch das Schild: "No bikini beyond this point". Dass man sich auf den Straßen trotz enormer Hitze bedeckt hält, ist klar, erst recht vor der kleinen Moschee und der Schule. Wir sehen Kinder in strahlenden Schuluniformen, Leute beim Kochen in ihren Innenhöfen, kleine Cafés und Läden, bei denen wir vor Betreten die Schuhe ausziehen.

Alkohol- und Feierverbot

Was es auf Dhigurah nicht gibt: Nightlife und Alkohol. Ahmed, der indische Kellner im TME Retreats, serviert dafür eigens kreierte Mocktails. Herrlich: in der einen Hand einen alkoholfreien Drink, in der anderen eine Shisha, die Füße im Sand, leise Musik im Ohr. Und dass es Wlan nur in der Lobby gibt, ist eher eine Wohltat als eine Einschränkung.

Weitere Informationen

  • Anreise: Von Deutschland aus wird die Malediven-Hauptstadt Malé mehrmals wöchentlich von Condor aus angeflogen. Die knapp 8.000 Kilometer legt man etwa von Frankfurt in einer Flugzeit von zwischen 9 und 10 Stunden zurück. Zahlreiche Verbindungen bestehen auch mit Emirates, Qatar Airways und Etihad, dann geht es via Dubai, Qatar oder Abu Dhabi. Weiterer beliebter Zwischenstopp ist Colombo in Sri Lanka; Tickets ab ca. 750 Euro
  • Von Malé fahren täglich Schnellboote (mindestens eine Verbindung, mitunter auch mehrere) nach Dhigurah, Fahrzeit ca. 2 Stunden, Kosten pro Person ca. 20 Euro
  • Beste Reisezeit: Die Malediven lassen sich das ganze Jahr über bereisen, am wenigsten Regen fällt zwischen November und März. Das Klima der Malediven kann man pauschal als (feucht-)tropisches Klima bezeichnen. Die Temperaturen sind ganzjährig angenehm warm.
Verwendete Quellen
  • Reiseagentur srt
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