Abschreckende Maßnahme Ryanair bestraft Krawall-Passagiere mit 500 Euro Bußgeld

Ryanair greift durch: Wer sich an Bord danebenbenimmt, zahlt jetzt 500 Euro.
Grund für die neue Regelung ist die Zunahme störender Zwischenfälle.
Die Billig-Fluggesellschaft Ryanair geht gegen Krawall-Passagiere vor. Ab sofort müssen Störenfriede, die wegen ihres ungebührlichen Verhaltens von Sicherheitspersonal aus dem Flugzeug entfernt werden müssen, mit einer Geldstrafe von 500 Euro sowie zivilrechtlichen Schadenersatzforderungen rechnen. Das gab Ryanair per Pressemitteilung bekannt gab.
"Die Passagiere erwarten, in einer angenehmen und stressfreien Umgebung zu reisen und pünktlich anzukommen – ohne unnötige Störungen, verursacht durch eine äußerst geringe Anzahl problematischer Fluggäste", schreibt Ryanair. Die Probleme beträfen zwar die gesamte Branche, aber Ryanair habe sich "dem Kampf gegen solches Fehlverhalten verschrieben", heißt es weiter.
Ryanair hofft auf abschreckenden Effekt
Ein Ryanair-Sprecher sagte: "Störendes Verhalten in einem so beengten Raum, den sich viele Menschen teilen, ist schlicht nicht hinnehmbar. Wir hoffen, dass unser proaktiver Ansatz abschreckend wirkt und dazu beiträgt, dieses inakzeptable Verhalten an Bord zu unterbinden."
Die Ankündigung der 500-Euro-Strafe folgt auf etliche Vorkommnisse auf Flügen der Gesellschaft. So erstritt Ryanair kürzlich vor einem Gericht in Malta eine Geldstrafe in Höhe von 2.000 Euro. Ein Passagier hatte auf einem Flug am 22. März von Köln-Bonn nach Malta an Bord geraucht und sich geweigert, den Anweisungen des Flugpersonals Folge zu leisten.
Ein weiteres Beispiel: Am 17. Januar hatte ein Passagier auf dem Weg von der Kanareninsel Lanzarote ins nordspanische Santiago de Compostela behauptet, er sei UN-Diplomat, deshalb stehe ihm ein anderer Sitzplatz zu. Der Flug startete deswegen mit 40 Minuten Verspätung.
Im April 2024 hatte eine Maschine mit mehr als 160 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern auf dem Weg nach Lanzarote wegen eines alkoholisierten und randalierenden Passagiers zum Flughafen Porto umgeleitet werden müssen, wo Besatzung und Passagiere übernachten mussten. Erst am folgenden Tag konnte die Maschine nach Lanzarote weiterfliegen.
- ryanair.com: Ryanair introduces €500 disruptive passenger fine in major misconduct clamp down (englisch)