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Nach Turbulenzen auf Flug nach Amsterdam: Forscher mit trauriger Prognose


Heftige Turbulenzen
Nach Flug mit 25 Verletzten: Experte gibt düstere Prognose ab

Von t-online, dom

Aktualisiert am 31.07.2025 - 10:29 UhrLesedauer: 2 Min.
Einsatz am Flughafen: Feuerwehren und Rettungswagen nehmen ein Flugzeug in Empfang (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Einsatz am Flughafen: Feuerwehren und Rettungswagen sind zur Stelle (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Bryan Dozier)
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Ein Flieger auf dem Weg nach Europa wird so stark durchgerüttelt, dass 25 Passagiere ins Krankenhaus müssen. Nehmen Flugturbulenzen immer mehr zu?

Ein Flug von Salt Lake City (USA) nach Amsterdam (Niederlande) hat am Mittwoch wegen starker Turbulenzen außerplanmäßig in Minneapolis landen müssen. 25 Menschen wurden verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden, berichtet der TV-Sender CNN. Feuerwehr und Rettungskräfte leisteten noch am Gate erste Hilfe. Flugdaten zeigen, dass das Flugzeug kurz nach dem Start innerhalb kürzester Zeit stark auf- und wieder abstieg, so CNN. Die Ursache für die Turbulenzen werde derzeit noch untersucht.

Todesangst, Knochenbrüche, Übelkeit: Nehmen Flugturbulenzen zu? Was den Passagieren auf dem Weg nach Amsterdam passiert ist, werden in der Zukunft immer Menschen ertragen müssen, sagt ein renommierter Forscher.

Zahlen werden sich mindestens verdoppeln

"Wir können davon ausgehen, dass sich die Zahl der schweren Turbulenzen weltweit in den kommenden Jahrzehnten verdoppeln oder verdreifachen wird", sagte Paul Williams, Atmosphärenwissenschaftler an der University of Reading, der britischen BBC. Die Ursache dafür liege in veränderten Temperaturverhältnissen und Windmustern in der oberen Atmosphäre. "Für jede zehn Minuten schwerer Turbulenz, die wir heute erleben, könnten es künftig 20 oder 30 Minuten sein."

Bereits heute zeigt sich der Trend. So gab es laut offiziellen Zahlen des National Transportation Safety Board allein in den USA seit 2009 insgesamt 207 schwere Verletzungen durch Turbulenzen. Darunter fielen Fälle, bei denen Betroffene länger als 48 Stunden im Krankenhaus behandelt werden mussten. In 166 dieser Fälle handelte es sich um Besatzungsmitglieder, die womöglich nicht angeschnallt waren.

Wie kommt es zu den starken Turbulenzen? "Der Klimawandel erwärmt die Luft südlich des Jetstreams stärker als die Luft nördlich davon. Dadurch wird der Temperaturunterschied größer, und das verstärkt wiederum den Jetstream", erklärt Williams. Das führe zu einer Zunahme sogenannter Clear-Air-Turbulenzen, also Turbulenzen in wolkenfreier Luft, die besonders schwer vorherzusagen sind.

Trotzdem habe sich die Prognosefähigkeit in den vergangenen Jahren verbessert, so der Forscher: "Vor zwanzig Jahren konnten wir etwa 60 Prozent der Clear-Air-Turbulenzen korrekt vorhersagen. Heute sind es etwa 75 Prozent."

So bereiten sich Flugkapitäne vor

Auch Flugkapitän Nathan Davies beobachtet eine Veränderung: "Ich habe in den vergangenen Jahren häufiger größere Sturmzellen mit einem Durchmesser von über 130 Kilometern gesehen, etwas, das früher selten war", sagte er der BBC. Zwar seien große Gewitterwolken meist gut sichtbar und umfliegbar, doch die Planungen vor dem Flug seien mittlerweile detaillierter: "Die meisten Airlines erstellen vor dem Abflug einen Flugplan, der turbulenzanfällige Streckenabschnitte basierend auf Computermodellen ausweist", so Davies. Kombiniert mit Informationen anderer Flugzeuge und der Flugsicherung, könne man sich dadurch gut vorbereiten.

Neben den physischen Folgen für Passagiere und Crewmitglieder bringen die stärker werdenden Turbulenzen auch wirtschaftliche Konsequenzen mit sich. Denn die Luftstöße verursachen erhebliche versteckte Kosten für Fluggesellschaften.

Laut dem Technologieunternehmen AVTECH können diese zwischen 200.000 Euro und 2,3 Millionen Euro pro Airline und Jahr liegen. Die Summen entstehen durch zusätzliche Wartungsarbeiten an Flugzeugen, Entschädigungen bei Umleitungen oder Verspätungen sowie durch zusätzliche Treibstoffkosten.

Verwendete Quellen
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