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Maskenpflicht auf Mallorca: Ein Stornierungsgrund?


Darf ich wegen der Maskenpflicht kostenlos stornieren?

dpa, Thomas Bremser

13.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Playa de Palma auf Mallorca: Seit 13. Juli gilt auf der Urlaubsinsel eine generelle Maskenpflicht, nur am Strand, im Pool oder beim Sport muss kein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.Vergrößern des BildesPlaya de Palma auf Mallorca: Seit 13. Juli gilt auf der Urlaubsinsel eine generelle Maskenpflicht, nur am Strand, im Pool oder beim Sport muss kein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago-images-bilder)
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Nachdem die ersten Touristen Abstands- und Hygieneregeln auf Mallorca missachtet haben, führt die Regionalregierung eine strenge Maskenpflicht ein. Was bedeutet das für Ihre Stornierungsmöglichkeiten?

Die Maskenpflicht für Mallorca und die anderen Balearen zur Eindämmung von Corona-Infektionen ärgert zwar viele Reisende. Sie können aber nicht allein wegen dieser Regelung Aufenthalte abbrechen oder anstehende Reisen kostenlos stornieren, sagt der Reiserechtler Paul Degott aus Hannover.

Stornierungsrecht nur bei "erheblicher Beeinträchtigung"

Ein Recht, kostenfrei zu stornieren, hätte man nur, "wenn der Aufenthalt, also der Reisevertrag, erheblich beeinträchtigt wäre", erläutert der Jurist. "Die Grenze zur Erheblichkeit ist mit der schlichten Maskentragepflicht aus meiner Sicht noch nicht erfüllt. Das ist eher ein allgemeines Lebensrisiko, das der Reisende ja auch hätte, wenn er in Deutschland zum Beispiel zum Einkaufen geht."

Gleiches gelte für den Reiseabbruch von Pauschalurlaubern, die bereits vor Ort sind, sowie für die Frage eines Minderungsanspruchs. Urlauber können also nicht wegen einer Maskenpflicht Teile ihrer Reisekosten zurückverlangen. Und sie können auch nicht erwarten, dass der Veranstalter sie vorzeitig deswegen zurück nach Deutschland holt.

Schlupfloch bei vielen Einschränkungen

Es gibt allerdings ein Schlupfloch für Pauschalreisende, die bereits wegen anderer Punkte mit ihrem Reiseverlauf unzufrieden sind und bei denen eine Maskenpflicht nur die Spitze eines Eisbergs darstellt.

Degott nennt als Beispiel für mögliche Einschränkungen, die dabei eine Rolle spielen könnten, wenn statt der gebuchten All-inclusive-Verpflegung mit Büfett wegen der Abstands- und Hygienepflichten ein gesetztes Essen angeboten wird und dies zu langen Warteschlangen vor dem Hotelrestaurant führt.

"Oder der Spa-Bereich im Hotel ist geschlossen, obwohl man ihn bezahlt hat. Wenn sich das kumuliert und dann kommt die allgemeine Maskenpflicht noch obendrauf, dann sind wir deutlich in dem Bereich erhebliche Beeinträchtigung und Rücktrittsrecht", sagt Degott.

Mängel am besten mit Fotos dokumentieren

Das Vorgehen ist dann das Gleiche wie bei Pauschalreisemängeln auch sonst: Zuerst muss sich der Reisende beim Veranstalter beschweren und die bemängelten Punkte am besten mit Fotos dokumentieren.

Nun mache es wegen der Maskenpflicht eigentlich wenig Sinn, sich beim Veranstalter zu beschweren, führt der Reiserechtler aus. "Aber trotzdem: Die Rechtsprechung bis hin zum Bundesgerichtshof verlangt, dass man auch bei Sachverhalten, an denen der Veranstalter nichts ändern kann, sich beschwert und Abhilfe verlangt. Wenn es auch nur darum geht, dass der Veranstalter weiß: Da gibt es Ärger."

Es soll Ausnahmen von der Maskenpflicht geben

Die erwartete Maskenpflicht auf den Balearen sieht das Tragen einer Maske über Mund und Nase praktisch überall außerhalb der eigenen vier Wände vor. Auch dann, wenn der Sicherheitsabstand zu anderen Personen gewahrt werden kann. Spanischen Medien zufolge soll bei einer Missachtung ein Bußgeld von 100 Euro fällig sein.

In den ersten Tagen soll es jedoch zunächst nur Ermahnungen geben. Den Berichten zufolge haben die Behörden außerdem Ausnahmen angekündigt: zum Beispiel am Strand, am Pool, beim Essen und Trinken sowie beim Sport.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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