Billy Tiger und Co. "Öko-Test": Gifte in Maisstangen gefunden

Luftig, leicht und gesund: Diesen Ruf haben Maissnacks. Zu Recht? Nicht immer. Denn in den kleinen Teilchen können auch Schadstoffe stecken.

Maissnacks gelten als idealer Kindersnack: wenige Zutaten, handlich und meist zuckerfrei. Und auch einige Erwachsene greifen nicht selten zu der vermeintlich gesunden Knabberei aus gepufftem Mais, wenn sie die Snack-Lust überkommt. Dass das jedoch nicht immer gut ist, zeigt die Untersuchung von "Öko-Test", die in der aktuellen Ausgabe (07/2023) veröffentlicht wurde. Denn viele der Maiskringel und -stangen sind mit Schimmelpilzgiften belastet.

"Öko-Test": Schimmelpilzgifte in Markenprodukten

Bei ihrer Untersuchung gingen die Tester davon aus, dass die Maissnacks vorwiegend von Kindern konsumiert werden – nicht zuletzt wegen der entsprechend adressierten Werbung und Verpackung der Produkte. Dementsprechend niedrig setzten sie die Grenzwerte für bestimmte Inhaltsstoffe und Schadstoffe an. Hinzukommt, dass Kinder bereits durch ihre meist getreidebasierte Nahrung schon eine hohe Gesamtbelastung an Schimmelpilzgiften haben. Folglich sollten derartige Stoffe nicht noch über Snacks dem kleinen Körper zugeführt werden. Dementsprechend kritisch wurden die Laborergebnisse bewertet.

Im Test fielen vor allem drei Produkte aufgrund ihrer hohen Schimmelpilzgift-Werte besonders negativ auf. Darunter der bekannteste Maissnack "Billy Tiger Maisstangen" von Das Beste aus Polen. In ihm wurden bei Laboruntersuchungen die Schimmelpilzgifte Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEA) in "stark erhöhten" Mengen gefunden. Und auch der Wert der Toxine T-2 und HT-2 war stark erhöht. Positiv bei dem Produkt ist jedoch, dass ihm kein Salz zugesetzt wurde. Dennoch gibt es die Gesamtnote "ungenügend".

Ebenfalls mit "ungenügend" bewertet wurden die Maissnacks "Naschmonster Bio Pufuletti" von FFG. Bei Laboruntersuchungen wurde ein erhöhter Wert an DON und T-2 beziehungsweise HT-2 nachgewiesen. Zudem wurde dem Produkt Salz zugesetzt.

Die Schimmelpilzgifte sind nicht das einzige, was den Testern an Schadstoffen auffiel. In einigen Maissnacks wurden zudem Mineralölbestandteile wie Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gefunden. Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) reichern sich im Körper an – vor allem in der Leber, aber auch im Fettgewebe. In Tierversuchen führten sie zudem zu Organschäden. Aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gelten als hoch bedenklich. Zwar gibt es aktuell noch keine offizielle Risikoabschätzung für den Menschen, dennoch können sie krebserregende Verbindungen enthalten.

Maissnacks: Das sind die Testsieger bei "Öko-Test"

Es gab aber auch Produkte, die die Tester überzeugen konnten. Darunter "Babylove Bio Maisstangen" von der Dm-Eigenmarke und "Mamla Bio Maisstangen" von Aldi Nord/Aldi Süd (HMF). Zwar wurden bei beiden Produkten Schimmelpilzgifte in Spuren nachgewiesen, jedoch sei die Menge sehr gering. Und auch die Spuren von Mineralölbestandteilen bei dem Aldi-Produkt führten zu keinem großen Punktabzug. Folglich gab es sowohl für das Dm- als auch für das Aldi-Produkt die Gesamtnote "sehr gut".

Trotz der Toxin-Funde lautet das Fazit der Tester: "Einige Maissnacks sind eine gute Alternative zu den oft mit Arsen belasteten Reiswaffeln."

Die Gesamtergebnisse

• 4 Maissnacks mit der Gesamtnote "sehr gut", darunter 4 "bio"
• 3 Maissnacks mit der Gesamtnote "gut", darunter 2 "bio"
• 4 Maissnacks mit der Gesamtnote "befriedigend", darunter 3 "bio"
• 1 Maissnacks mit der Gesamtnote "ausreichend"
• 4 Maissnacks mit der Gesamtnote "mangelhaft", darunter 3 "bio"
• 3 Maissnacks mit der Gesamtnote "ungenügend", darunter 1 "bio"

Das ausführliche Testergebnis lesen Sie in der Juli-Ausgabe von "Öko-Test".