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Kfz-Versicherung: Neue Regionalklassen für 9,4 Millionen Versicherte


9,4 Millionen Halter betroffen
Neue Regionalklassen: Das ändert sich bei der Kfz-Versicherung

Von dpa
Aktualisiert am 22.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Blechschaden am AutoVergrößern des BildesEin Fall für die Versicherung? Für rund 9,4 Millionen Autofahrer ändert sich die Berechnungsgrundlage für ihre Beiträge. (Quelle: Robert Michael/dpa/dpa-bilder)

Die Versicherungsbranche hat neue Regionalklassen für Kfz-Versicherungen veröffentlicht. Das ändert sich für rund 9,4 Millionen Halterinnen und Halter.

Rund 9,4 Millionen Autofahrer müssen sich aufgrund neuer Regionalklassen auf Änderungen bei ihren Versicherungsbeiträgen einstellen. Für etwa die Hälfte der Versicherten könnten die Prämien bald steigen, für die andere Hälfte ist eine Reduzierung des Beitrags möglich. Das hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berechnet. Bei rund 33 Millionen Kfz-Haltern dürfte sich hingegen nichts ändern.

Je mehr und höhere Schäden, umso schlechter die Einstufung

Hintergrund sind die neuen Regionalklassen bei der Kfz-Haftpflicht- sowie der Voll- und Teilkaskoversicherung, die der GDV nun veröffentlichte. Je höher die Unfallschäden in einem bestimmten Bezirk ausfielen, umso schlechter ist dessen Einstufung in die jeweiligen Klassen. Ausschlaggebend ist dabei nicht, wo der Schaden entstanden ist, sondern in welchem Bezirk das Fahrzeug registriert ist. Die Regionalklassen des GDV berücksichtigen Schäden nach Unfällen, die Diebstahlhäufigkeit, Sturm- und Hagelschäden, aber auch Wildunfälle sowie die durchschnittliche Schadenhöhe in einer Region.

Für die Versicherer dienen die Regionalklassen des GDV als eines von zahlreichen Tarifmerkmalen, die sie zur Berechnung der Beiträge heranziehen. Dazu kommen unter anderem die Typklasse des Autos, die Schadenfreiheitsklasse des Fahrers oder auch die jährlich gefahrenen Kilometer.

Offenbach schneidet am schlechtesten ab

Der Bezirk mit der schlechtesten Schadensbilanz im aktuellen Untersuchungszeitraum war die Stadt Offenbach, dicht gefolgt von Berlin. "In beiden Städten liegen die Schäden fast 40 Prozent über dem Schnitt", teilte der GDV mit. Bei der Haftpflichtversicherung landen sie deshalb in der schlechtesten Regionalklasse 12. Im Vergleich mit Großstädten ab 300.000 Einwohnern ist Berlin die Stadt mit der höchsten Schadenssumme.

Die beste Schadensbilanz weist hingegen der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg auf. Hier sind die Schäden dem GDV zufolge um 30 Prozent niedriger als im Durchschnitt. Auffällig viele Zulassungsbezirke verbesserten sich wiederum in Bayern. "Hier erreichen 24 Bezirke und fast jeder vierte Autofahrer eine günstigere Klasse", hieß es.

Bundesweit verschlechtern sich für 49 Bezirke mit rund 4,7 Millionen Autofahrern die Einstufungen. 59 Bezirke und ebenfalls rund 4,7 Millionen Autofahrer profitieren hingegen künftig von besseren Regionalklassen.

Versicherer können die Einstufungen ab jetzt anwenden

Die Einstufungen können die Versicherungsunternehmen ab sofort für Neuverträge und ab dem nächsten Versicherungsjahr für bestehende Verträge anwenden. Verbindlich sind die Regionalklassen für die Berechnung der Beiträge aber nicht.

Dennoch stehen vielen Versicherten fürs kommende Jahr teurere Beiträge für ihre Kfz-Versicherung ins Haus. Nach Erhöhungen im zweistelligen Prozentbereich im Vorjahr müssen Autofahrer mit weiteren Rekordpreisen bei der Kfz-Versicherung rechnen, heißt es von Verivox. "Die Preissteigerungen im letzten Jahr haben noch nicht ausgereicht, um das defizitäre Geschäft der Kfz-Versicherer auszugleichen", sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich. "Deshalb werden auch in diesem Jahr die Beiträge für viele Autofahrer steigen."

Für die Versicherer sind die Kosten pro Schadensfall in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Dies liegt zum einen an den gestiegenen Preisen für Ersatzteile, aber auch für Arbeitsstunden in den Werkstätten. Zum anderen sind die Prämien bei vielen Versicherern relativ niedrig und margenschwach kalkuliert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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