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Fehler beim Tanken: Notdienst fordert mehr als 2.000 Euro für Reparatur


Ärgerlicher Fehlgriff mit Folgen
Tankfehler verursacht mehr als 2.000 Euro Schaden

Von t-online, ccn

Aktualisiert am 15.05.2025 - 16:28 UhrLesedauer: 3 Min.
Spritpreise an der TankstelleVergrößern des Bildes
An der Zapfsäule: Ein Fehler kann hier teuer enden. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa/dpa-bilder)
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Ein Missgeschick an der Zapfsäule kann hohe Kosten nach sich ziehen. Eine Frau aus Thüringen erfuhr dies schmerzlich durch einen teuren Schaden am Auto.

Es kann schnell passieren – und hat teure Konsequenzen: Wer sein Auto versehentlich falsch betankt, muss bei zu später Reaktion mit schweren Schäden am Auto rechnen. Und manchmal mit einer hohen Rechnung. Im schlimmsten Fall auch mit Abzocke, wie eine Frau aus Thüringen erfahren musste:

Die Frau war an einer Autobahntankstelle gedanklich nicht ganz bei der Sache – und befüllte den Tank ihres Diesels versehentlich mit Benzin für 30 Euro. Auf der kurzen Heimfahrt begann der Motor bereits zu stottern. Ihr Mann schaute nach dem Rechten und bemerkte den Benzingeruch.

Schwere Motorschäden möglich

Dass es das Auto überhaupt noch nach Hause geschafft hat, ist in diesem Fall, über den die "Ostthüringer Zeitung" (OTZ) berichtet, wohl das einzig Gute: Schon geringe Mengen Benzin lassen bei modernen Common-Rail-Dieselmotoren oder Motoren mit Pumpe-Düse-Technik den Schmierfilm der Einspritzpumpe reißen. Ohne diesen kann es zu Metallabrieb kommen. Dadurch können kleine Späne das Einspritzsystem beschädigen und zum Motorschaden führen.

Spezialdienst verlangte horrende Summe

Der kontaktierte Pannendienst wollte das Auto in eine Werkstatt bringen – doch die Familie lehnte ab. Sie wollte, dass der Tank schnell ausgepumpt und der Motor gespült wird, da sie das Auto in den folgenden Tagen benötigte. Ein folgenschwerer und teurer Fehler, wie sich danach zeigte: Im Internet fand das Ehepaar eine Spezialfirma, die eine sofortige Reinigung versprach. 380 Euro sollte bereits die Anfahrt kosten. Der Monteur kam am selben Abend, stellte allerdings bereits Späne in der Kraftstoffpumpe fest. Nach der Reparatur kam die Rechnung: 2.180 Euro.

Die Familie sah darin Wucher und kontaktierte die Verbraucherzentrale, die ihr recht gab: In einer Werkstatt vor Ort wären "nur" rund 760 Euro fällig gewesen. Wie empfohlen, legte das Ehepaar Widerspruch ein und forderte einen Teil des Geldes zurück. Als die Firma nicht reagierte, stellte die Familie Strafantrag. Das Verfahren läuft.

Wie häufig kommen Falschbetankungen vor?

Sich bei der Zapfpistole zu vergreifen, kommt gar nicht so selten vor, wie man denkt. Zwar haben Autohersteller und Zubehörhandel einen sogenannten Fehlbetankungsschutz, also einen Plastikaufsatz für den Tankstutzen, im Angebot, teils sind diese Systeme fest eingebaut. Doch allein der ADAC rückt im Jahr mehr als 5.000 Mal aufgrund falscher Betankungen aus. Der Verein geht insgesamt von mehr als 20.000 Fällen jährlich aus.

Falsch getankt: Zahlt die Versicherung?

In der Regel nicht, da Sie Ihrer Sorgfaltspflicht als Fahrzeugführer nicht nachgekommen sind. Die Kosten für das Abpumpen, die Motorspülung und Folgeschäden müssen also Sie selbst tragen. Teuer wird es also auf jeden Fall – doch sollten Sie darauf achten, sich einen Kostenvoranschlag geben zu lassen, Preise zu vergleichen und lieber ein paar Tage auf Ihr Auto zu verzichten.

Was tun, wenn man falsch getankt hat?

Hier kommt es darauf an, welche Sorte Sie getankt haben: Haben Sie Super statt Super Plus getankt, kommt es bei modernen Autos lediglich zu einem Leistungsabfall. Haben Sie E10 (enthält zehn Prozent Biosprit) statt E5 getankt, kann das vorrangig bei älteren Autos zu Schwierigkeiten führen – die meisten Motoren stecken das aber weg. Schwieriger wird es, wenn Sie Diesel statt Benzin oder umgekehrt getankt haben. Die Details lesen Sie hier.

Eine Fehlbetankung mit Diesel statt Benzin kommt eher selten vor – die Diesel-Zapfpistole passt gewöhnlich nicht in die Tanköffnung des Benziners. Falls es doch passiert, kann der Motor Schaden nehmen. Dass jemand Benzin statt Diesel tankt, ist also deutlich wahrscheinlicher.

Falls Sie den Fehler noch rechtzeitig bemerken, sollten Sie nach dem Tanken den Motor auf keinen Fall starten. Wenden Sie sich an das Tankstellenpersonal oder die Straßenwacht, denn das Benzin muss abgepumpt werden. Falls Sie trotz des falschen Kraftstoffs im Tank den Motor starten, müssen nicht nur der Tank entleert, sondern auch die Spritleitungen und Einspritzanlagen gespült werden.

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