Zulassungszahlen für April 2018 Dieser Luxusmarke laufen die Kunden davon

Ausgerechnet eine angesagte Luxusmarke ist der Verlierer bei den neuesten Zulassungszahlen – und zwar nicht zum ersten Mal. Der größte Gewinner unter den deutschen Herstellern wiederum baut die kleinsten Autos. Hier sind die neuesten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes.
Es läuft wie geschmiert für die deutschen Autobauer: Die Absatzzahlen liegen im satten Plus, fast jede Marke hat mehr Autos verkauft als im Vorjahresmonat. Allerdings könnte sich für einige Hersteller bald der Wind drehen.
314.055 Autos wurden im April neu zugelassen – ein hübsches Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das besagen die neuesten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Für den Diesel geht es aber weiter abwärts. Sein Anteil an den Neuzulassungen sank um 12,5 Prozent. Er liegt nun bei einem Drittel (33,4 Prozent). Umgekehrt stieg der Benziner-Anteil auf 61,6 Prozent (+ 19,1 Prozent).
Deutsche Marken im Plus – bis auf eine
Von den deutschen Marken fuhr lediglich eine leicht ins Minus: Der Audi-Absatz sank um 1,5 Prozent. Alle andere brachten teils deutlich mehr Autos an den Kunden als im Vorjahresmonat. Der größte Gewinner baut die kleinsten Autos: Smart steigerte seinen Absatz um 22,9 Prozent. Auch Ford (+14,8 Prozent) und VW (+14,6 Prozent) legten kräftig zu.
Die beste April-Bilanz haben aber zwei Importeure hingelegt: Seat (+37,5 Prozent) und Honda (+31,8 Prozent) verbesserten sich jeweils um rund ein Drittel.
Bei Tesla bricht der Absatz ein
Verlierer des Monats ist – mal wieder – Tesla. Der frühere Börsenliebling kommt auch bei den deutschen Autofahrern immer schlechter an. Im April brach der Absatz um fast die Hälfte (-46,2 Prozent) ein – auf 106 Autos. Nur Land Rover (-44,9 Prozent) erlebte eine ähnliche Talfahrt. Die Briten verkauften allerdings 1412 Geländewagen.
Probleme durch neues Abgasmessverfahren
Weniger rekordverdächtig geht es vermutlich in den kommenden Monaten weiter – zumindest für einige Hersteller. Der Grund ist keine Konjunkturkrise oder Ferienflaute, sondern die Umstellung des Verfahrens zur Abgasmessung. Statt des bisherigen Standards NEFZ gelten ab dem Herbst stufenweise die neuen Messzyklen WLTP und RDE.
Sie sollen Hersteller zu realistischeren Verbrauchsangaben ihrer Autos als bisher zwingen. Offenbar haben einige Autobauer die Herausforderungen der Umstellung unterschätzt. Unter anderem muss jedes Modell auf den Prüfstand und unter Umständen technisch angepasst werden. Einige Hersteller kündigen schon jetzt Lieferengpässe an.
Audi beispielsweise hat etliche Modelle für einige Zeit aus dem Angebot genommen. Und von Porsche hieß es am Freitag sogar, man habe den Verkauf von Neuwagen komplett gestoppt. Einen entsprechenden Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ dementierte die VW-Tochtermarke jedoch.
- Kraftfahrt-Bundesamt
- dpa
- Frankfurter Allgemeine Zeitung