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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Trotz geringer Nachfrage Auto-Rabatte auf Rekord-Tief – das ist der Grund

Wenn die Nachfrage sinkt, gehen die Rabatte hoch. Das müsste gerade während Corona so sein. Aber ganz im Gegenteil: Die Nachlässe sind tief im Keller. Mit der Epidemie hat das aber nichts zu tun.
Die Absatzzahlen scheinen sich zuletzt stabilisiert zu haben. Aber die Werte trügen: Im gesamten Jahr 2020 wird der Neuwagen-Markt um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr einbrechen, sagt der Verband der Automobilindustrie (VDA). Trotzdem kurbeln die Hersteller die Nachfrage kaum mit Rabatten an. Das zeigt eine Marktuntersuchung des Duisburger CAR-Instituts (Center Automotive Research).
Niedrigste Rabatte seit acht Jahren
Demnach haben die Autohersteller im Oktober in Deutschland die niedrigsten Rabatte seit acht Jahren gewährt. Der Grund laut des CAR-Instituts: Die "üppigen" Prämien des Staates beim Kauf eines E-Autos hätten die Rolle der Verkaufsförderung übernommen.
Diese Förderung habe bei vollelektrischen Neuwagen einen Preisnachlass von durchschnittlich mehr als einem Drittel (36,9 Prozent) bewirkt. Plug-In-Hybride (eine Kombination aus Verbrenner- und Elektromotoren) wurden 27,1 Prozent günstiger.
Dem stehen nur 19,4 Prozent Nachlass gegenüber, den die Internetanbieter für alle Top-30-Modelle gewähren, unter denen sich wiederum viele reine Verbrenner-Modelle befinden.
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Laut Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer versuchten die Hersteller, ihre Neuwagen mit höheren Margen und geringeren Rabatten zu verkaufen. Das zeige sich an der Quote der sogenannten Eigenzulassungen. Diese Autos werden meist als Vorführ- oder Lagerwagen mit Rabatten von etwa 25 Prozent angeboten. Die Quote der Eigenzulassungen liegt um 26,5 Prozent unter dem Wert vom Oktober 2019.
Weniger Auto-Abos im Angebot
Auch das Angebot der zunehmend beliebten Auto-Abos wurde verknappt.
Neben einer monatlichen Miete bezahlt der Kunde beim Auto-Abo nur noch die anfallenden Spritkosten.
CAR-Berechnungen hatten gezeigt, dass viele dieser Angebote für die Kunden deutlich günstiger seien als Kauf oder Leasing. Im Oktober waren laut des Instituts 22 Abo-Modelle weniger buchbar als im September.
- Nachrichtenagentur dpa-AFX
- VDA