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Redakteure beziehen Stellung: Darum finden wir die EU gut


Redakteure von t-online.de beziehen Stellung
Darum finden wir die EU gut

Von t-online
Aktualisiert am 07.04.2017Lesedauer: 3 Min.
EU-Flagge vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.Vergrößern des BildesEU-Flagge vor dem Europäischen Parlament in Straßburg. (Quelle: dpa-bilder)
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Die Europäische Union steckt ohne Zweifel in einer Krise. Das Brexit-Votum der Briten ist nur der jüngste Beleg dafür. Zuvor waren es die mangelnde Solidarität in der Flüchtlingsfrage oder die Griechenland-Krise.

Doch ist die EU wirklich so eine wertlose, gar verhasste Konstruktion, für deren gedeihliche Entwicklung jede Mühe zu viel wäre? Die man besser wieder abschaffen sollte? Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion von t-online.de haben aufgeschrieben, was sie an der EU schätzen:

Maria M. Held: "Pizza backen? Für meine Familie ganz normal. Die Zutaten hole ich im Supermarkt. In meiner Kindheit vor rund 40 Jahren ging das nur, wenn man sich aus dem Urlaub die Zutaten mitgebracht hatte. Sonst kam Emmentaler statt Mozzarella auf die Pizza. Schüleraustausch, Auslandssemester - heute selbstverständlich. Schlagbäume, Grenzkontrollen, fremde Währungen - fast schon exotisch für meine Kinder. Und das Zuviel an Bürokratie? Damit müssten wir Deutsche doch ganz gut umgehen können. Die Freizügigkeit im Handel, im Reisen, im Arbeiten hat Grenzzäune in unseren Köpfen eingerissen. Und das genieße ich noch viel mehr als Pizza und Espresso zusammen."

Ralph Wefer sive Evermann: "Was bedeutet mir die EU? Es ist die grandiose Idee, einen Kontinent mit jahrhundertelanger kriegerischer Vergangenheit in einer Wirtschafts- und Wertegemeinschaft zu einen. Bei aller berechtigten Kritik an manch einem bürokratischen Irrsinn der in Brüssel getrieben wird: Was Europa ausmacht, ist etwas anderes. Das Austauschprogramm Erasmus etwa bringt Akademiker aus allen Mitgliedsländern zusammen. Ein europäischer Geist, ein europäisches Wir-Gefühl wächst zunehmend heran - nicht anstatt, sondern zusätzlich zu unser aller nationalstaatlicher Identität."

Julian Moering: "Stärken teilen, Schwächen auffangen, Meinungsverschiedenheiten austragen, aber gleichzeitig Unterschiede akzeptieren. Kurzum: sich aufeinander verlassen können. Nach diesen Regeln versuche ich, meine Kinder zu erziehen und meine Ehe zu führen. Auch im Arbeitsleben führen diese Grundsätze oft zu den produktivsten Ergebnissen. Die EU ist für mich der gelungene Beweis, dass auch Politik auf diese Weise funktionieren kann. Und das gibt mir nicht nur als Vater zweier Kinder ein gutes Gefühl."

Christian Kreutzer: "Mir gefällt die Vorstellung, dass Menschen, Völker und Kulturen zusammenwachsen. Dass scheint eine natürliche Entwicklung des Menschen zu sein. Beispiel Deutschland: Das bestand vor 200 Jahren aus vielen einzelnen kleinen und großen Herrschaftsbereichen. Die Dialekte waren stark unterschiedlich - Ostfriesen und Bayern konnten sich nur mit Mühe verständigen und hatten beileibe nicht das Gefühl zusammen zu gehören. Kurz: Nur unverbesserliche Träumer und Romantiker kamen auf die Idee, dass es mal ein vereintes Deutschland geben könnte - oder auch nur sollte. Und heute? Genauso wird es irgendwann mit Europa sein, davon bin ich überzeugt. Ob ich das noch erlebe? Man wird sehen."

Christina Rath: "Mich nervt dieses ewige Gerede von der EU als Bürokratiemonster, Wasserkopf oder zahnlosem Tiger. Da lässt sich sicher noch einiges straffen. Aber viel wichtiger ist doch, dass die EU ihren Bürgern eine große Sicherheit gibt: Frieden, Freiheit, Solidarität, Zusammenhalt und Loyalität - all diese Begriffe sind ganz eng mit der Europäischen Union verbunden. Wer ständig herumkritisiert, weiß gar nicht, wie gut er es eigentlich hat."

Bernhard Vetter: "EU-Kritiker sollten sich nur mal vorstellen, sie müssten an Bundesländergrenzen ihren Ausweis vorzeigen und ihre Waren verzollen. Was im Kleinen Unsinn ist, ist es auch im Großen. Ich bin ein Fan des Freihandels und wünsche mir mehr europäische Integration, damit populistische Regierungen in einzelnen Ländern weniger Macht haben. Man sollte sich nichts vormachen: Eine Regelung, die für ein Land gut ist, kann für ein anderes doch nicht schlecht sein."

Andreas Lerg: "Mir gefällt die EU-weit geregelte Freizügigkeit, also dass Bürger eines EU-Landes in den anderen Ländern der EU ohne besondere Arbeitserlaubnis arbeiten und zu diesem Zweck dort auch wohnen dürfen. Auch wird man dabei bezüglich der Sozialleistungen oder Steuervorteile gleich behandelt, wie die einheimischen Arbeitnehmer. Dazu kommt auch, dass berufliche Qualifikationen, die man in einem Land erworben hat, in der Regel auch in den anderen Ländern anerkannt werden."

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Kerstin Seitz: "Den Grundgedanken der EU finde ich gut, weil er für Frieden und vereinfachten Handel steht. Allerdings war es aus meiner Sicht zu früh für eine Europäische Union, wie wir sie haben. Dass Länder sich gegenseitig unterstützen, ist sinnvoll, muss aber auch in Krisenzeiten funktionieren."

Axel Schrüfer: "Die EU ist das gemeinsame Fundament aus Kulturen und Werten, das es uns ermöglicht, unser ganz persönliches Glück in Wohlstand, Frieden und Freiheit suchen zu können. Trotz all ihrer Unvollkommenheit ist sie für mich auch ein Mythos von Anstand, Schönheit und Edelmut, den es gilt, Wirklichkeit werden zu lassen."

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