Newsblog zum Ukraine-Krieg Nach Treffen mit JD Vance: Selenskyj äußert sich
Selenskyj ist zufrieden mit Beratungen in Großbritannien. Europa legt offenbar einen eigenen Friedensplan vor. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Samstag, 9. August
Offenbar europäischer Friedensplan für die Ukraine
Die europäischen Verbündeten haben laut einem Bericht des "Wall Street Journal" einen eigenen Friedensplan für die Ukraine vorgelegt. Er soll den USA übermittelt und dort grundsätzlich positiv aufgenommen worden sein. Voraussetzung für einen Frieden ist demnach ein sofortiger Waffenstillstand.
Selenskyj bezeichnet Treffen in Großbritannien als "konstruktiv"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Verlauf des Treffens von Vertretern seines Landes und Verbündeter Staaten in Großbritannien als konstruktiv. "Alle unsere Argumente wurden gehört", erklärt Selenskyj. Der britische Außenminister David Lammy und US-Vizepräsident JD Vance hatten zu dem Treffen geladen, um die Pläne von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine zu beraten.
Ukraine greift mit Russland Drohnen an – mehrere Tote
In der westrussischen Grenzregion Belgorod sind infolge ukrainischer Drohnenangriffe mindestens drei Zivilisten getötet worden. Zwei weitere wurden verletzt, teilte der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram mit. Der Großteil der Angriffe fand demnach im Landkreis Borissowka statt, der an das ukrainische Gebiet Charkiw grenzt.
Medienbericht: Witkoff hat Putin scheinbar völlig missverstanden
Nach dem Treffen seines Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte US-Präsident Donald Trump einen "Gebietstausch" ins Spiel gebracht. Doch Trump könnte von Witkoff völlig falsch über die Inhalte des Treffens informiert worden sein.
Nach "Bild"-Informationen hat Witkoff Putin möglicherweise massiv missverstanden. Auch US-Medien haben die Meldung inzwischen bestätigt. So soll Witkoff Äußerungen über einen "friedlichen Rückzug" aus Cherson und Saporischschja als Angebot der Russen interpretiert haben – tatsächlich stellen sie aber eine Forderung Putins an die Ukraine dar. "Bild" zitiert ukrainische Beamte, die Witkoff vorwerfen, er wisse nicht, wovon er spreche. Russland halte weiterhin an seinen Maximalforderungen fest.
- Steve Witkoff: Das ist Trumps heimlicher Außenminister
London kündigt Ukraine-Treffen für Samstag an
Im Vorfeld des für Freitag geplanten Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin wird an diesem Samstag in Großbritannien ein Treffen westlicher Regierungsvertreter zum Ukraine-Krieg stattfinden. An dem Treffen sollen für Sicherheitsfragen zuständige Regierungsvertreter aus Europa und den USA teilnehmen, wie das Büro des britischen Premierministers Keir Starmer mitteilte.
Starmer hatte zuvor am Samstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert, der dabei nach eigenen Angaben eine "maximale Koordination" zwischen der Ukraine und ihren Partnern verlangte.
Ehrung statt Sanktionen für Putin: Wieder durchgesetzt
Zeitweise sah es aus, als würde Trump die Geduld mit Putin verlieren und eine härtere Gangart einschlagen. Stattdessen hofiert er nun den Kremlchef. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Selenskyj: Ukrainer werden ihr Land nicht an Besatzer abtreten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt eine Abtretung ukrainischer Gebiete an Russland ab. Die Ukraine könne in territorialen Fragen nicht gegen ihre Verfassung verstoßen, erklärte Selenskyj am Samstag in Kiew. "Die Ukrainer werden ihr Land nicht an Besatzer abgeben." Selenskyj reagierte damit auf das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatsoberhaupt Wladimir Putin, zu dem Trump für den 15. August nach Alaska eingeladen hat.
Sein Land sei bereit für echte Lösungen, die Frieden bringen könnten, unterstrich Selenskyj. Jede Lösung ohne die Ukraine sei aber eine Lösung gegen den Frieden. Trump hatte zuvor erklärt, die Konfliktparteien stünden kurz vor einem Waffenstillstandsabkommen, das den seit 2014 dauernden Krieg beenden könnte. Dies könne jedoch die Aufgabe bedeutender Gebiete durch die Ukraine erfordern, so Trump.
Trumps Ultimatum an Putin läuft ab – ohne Folgen für Moskau
Das von US-Präsident Donald Trump an Russland gestellte Ultimatum für ein Ende der Angriffe auf die Ukraine ist in der Nacht zu Samstag ergebnislos abgelaufen. Neue Sanktionen stehen derzeit nicht im Raum. Stattdessen will sich Trump kommenden Freitag mit Kremlchef Putin im US-Bundesstaat Alaska treffen – trotz anhaltender russischer Terrorangriffe gegen Zivilisten in der Ukraine. Zuvor hatte Trump lediglich Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Indien angekündigt, sollte das Land weiterhin Öl aus Russland kaufen.
Kritiker befürchten, dass Trump zu viele Zugeständnisse an Putin machen und dabei ukrainische Interessen übergehen könnte. Vertreter Kiews sollen an dem geplanten Treffen in Alaska nicht teilnehmen. Dabei hatte Trump als Bedingung für ein Treffen mit Putin zunächst gefordert, dass der Kremlchef sich auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trifft. Das aber lehnte der Kreml ab. Bei dem geplanten Treffen zwischen Trump und Putin soll es US-Medienberichten zufolge um mögliche Gebietstausche und eine teilweise Feuerpause gehen.
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk äußerte unterdessen die Hoffnung auf eine baldige Unterbrechung der Kampfhandlungen. Es gebe "bestimmte Signale", dass ein Einfrieren des Konflikts eher näher sei als weiter entfernt, sagte Tusk nach einem Gespräch mit Selenskyj am Freitag. Welche Anzeichen er genau meinte, ließ Tusk offen. Auch Selenskyj sei "sehr vorsichtig, aber optimistisch".
Kremlberater: "Wollen friedliche Beilegung"
Bei dem bevorstehenden Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump geht es nach russischen Angaben um Optionen für eine "langfristige, friedliche Beilegung der Ukraine-Krise". Dies sagt der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten, Juri Uschakow, in Moskau. Zudem solle das nächste Treffen der beiden Staatschefs in Russland stattfinden. Eine entsprechende Einladung sei bereits an US-Präsident Donald Trump gegangen. In Moskau und Washington werde man sich nun intensiv auf die praktischen und politischen Aspekte des Gipfels in Alaska vorbereiten.
Uschakow bezeichnete die Wahl des Ortes für das Treffen am Samstag als naheliegend. "Russland und die USA sind enge Nachbarn, die aneinandergrenzen", betonte er. "Da ist es ziemlich logisch, dass unsere Delegation einfach über die Beringstraße fliegt, und dass ein so wichtiges und mit Spannung erwartetes Gipfeltreffen zwischen den Staatschefs beider Länder in Alaska stattfindet", fügte er hinzu.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP