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Macron zu Leibwächter-Affäre: "Ich bin es, der Benalla vertraut hat."


Affäre um Sicherheitsmann
Macron: "Der einzige Verantwortliche, das bin ich und ich allein"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 25.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Emmanuel Macron und Alexandre Benalla: Der französische Präsident hat die Schuld in der Affäre um seinen ehemaligen Leibwächter auf sich genommen.Vergrößern des BildesEmmanuel Macron und Alexandre Benalla: Der französische Präsident hat die Schuld in der Affäre um seinen ehemaligen Leibwächter auf sich genommen. (Quelle: Philippe Wojazer/ Archivbild/Reuters-bilder)
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Lange schwieg Emmanuel Macron zu den schweren Vorwürfen in der Affäre um einen mutmaßlich gewalttätigen ehemaligen Leibwächter. Seine Regierung steht unter Druck – die Opposition wittert Vertuschung. Doch nun hat Macron sich klar geäußert.

In der Affäre um seinen mutmaßlich gewalttätigen früheren Sicherheitsmitarbeiter hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sein Schweigen gebrochen und die Verantwortung auf sich genommen. "Der Verantwortliche, der einzige Verantwortliche, das bin ich und ich allein", sagte Macron am Dienstagabend nach Angaben von Abgeordneten.

Macron äußerte sich dem Bericht zufolge bei einem Treffen mit Parlamentariern seiner Partei und Ministern. Zuvor war er tagelang von der Opposition für sein Schweigen in der Affäre um seinen früheren Sicherheitsmitarbeiter Alexandre Benalla kritisiert worden.

Der Skandal war mit der Veröffentlichung mehrerer Videos durch die Zeitung "Le Monde" ins Rollen gekommen. Darauf ist zu sehen, wie Benalla heftig auf Teilnehmer der Kundgebung zum 1. Mai in Paris einprügelt. Der 26-Jährige trug dabei einen Polizeihelm, obwohl er kein Polizist ist. Am Freitag nahm die Polizei Benalla in Gewahrsam, am Samstagmorgen durchsuchte sie seine Wohnung. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, als öffentlicher Amtsträger Gewalt angewendet und sich als Polizist ausgegeben zu haben.

"Ich bin es, der Alexandre Benalla vertraut hat."

Macron sagte dem AFP-Bericht zufolge, er habe das Verhalten Benallas bei der Mai-Demonstration in Paris wie einen Verrat empfunden. Er gestand ein: "Ich bin es, der Alexandre Benalla vertraut hat. Ich bin es, der die Strafe bestätigt hat."

Benalla war Anfang Mai nach Angaben des Leiters von Macrons engstem Mitarbeiterstab, Patrick Strzoda, für 15 Tage beurlaubt und dazu dauerhaft von seinen ursprünglichen Aufgaben entbunden worden. Strafrechtliche Schritte wurden erst im Juli gegen ihn eingeleitet. Benalla war unter anderem mit für die Sicherheit Macrons auf Reisen verantwortlich gewesen.

Regierung steht unter Druck

Auch Frankreichs Regierung gerät in der Affäre zunehmend unter Druck. Auf die Kritik der Opposition in der Nationalversammlung antwortete Premierminister Edouard Philippe am Dienstag: "Das individuelle Fehlverhalten dieses Mitarbeiters macht noch keine Staatskrise." Die Behörden hätten schnell reagiert und eine Strafe gegen Benalla verhängt. Zuvor hatte sich am Montag bereits Innenminister Gérard Collomb vor einem Ermittlungsausschuss des Parlaments verteidigt.

Der am Dienstag dort vorgeladene Kabinettschef Macrons, Strzoda, sagte, er persönlich habe die Beurlaubung Benallas vorgeschlagen und stehe dazu. Für strafrechtliche Schritte hätten ihm nicht genügend Anhaltspunkte vorgelegen - zumal niemand nach dem mutmaßlich gewaltsamen Einschreiten des Sicherheitsmitarbeiters Anzeige erstattet habe.

Mittlerweile läuft gegen den 26-Jährigen ein Ermittlungsverfahren. Ihm werden unter anderem Gewalttätigkeit und Amtsanmaßung vorgeworfen. Die konservative Oppositionspartei Les Républicains kündigte am Dienstag einen Misstrauenantrag gegen die Regierung an. Angesichts der großen Mehrheit von Macrons Partei En Marche im Parlament dürfte dieser Schritt der Regierung aber kaum gefährlich werden.

Verwendete Quellen
  • dpa, afp
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