Hochrangiger Geistlicher im Iran erschossen
Seit bald sieben Wochen protestieren Menschen im Iran. In einer Hochburg der Proteste wurde nun das Oberhaupt einer schiitischen Moschee getΓΆtet.
Im Iran ist in einem der Brennpunkte der regierungsfeindlichen Proteste ein hoher islamischer WΓΌrdentrΓ€ger getΓΆtet worden. In der Stadt Sahedan sei das geistliche Oberhaupt einer schiitischen Moschee erschossen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag.
"Eine Sondereinheit wurde gebildet, um die TΓ€ter zu identifizieren und zu verhaften", sagte der Polizeikommandant der Provinz Sistan-Balutschistan, Ahmad Taheri.
Amnesty: 66 Menschen an einem Tag getΓΆtet
In Sahedan ist es mit zu den schwersten ZusammenstΓΆΓen von SicherheitskrΓ€ften und Demonstranten in den vergangenen Wochen gekommen. Nach Angaben von Amnesty International tΓΆteten SicherheitskrΓ€fte dort am 30. September mindestens 66 Menschen.
Sahedan wird mehrheitlich von Sunniten geprΓ€gt, im Iran stellen aber Schiiten die ΓΌberwΓ€ltigende Mehrheit der BevΓΆlkerung. Ein hochrangiger sunnitischer Geistlicher hatte das Vorgehen gegen Demonstranten kritisiert und erklΓ€rt, Verantwortliche des Staates und das geistliche Oberhaupt Irans, Ajatollah Ali Chamenei, wΓΌrden sich dafΓΌr vor Gott verantworten mΓΌssen.
Proteste seit mehr als sechs Wochen
Im Iran halten seit mehr als sechs Wochen Massenproteste an, die sich am Tod der 22-jΓ€hrigen Mahsa Amini entzΓΌndet hatten. Die Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie unangemessen gekleidet gewesen sein soll.
Inzwischen haben sich die Proteste zur grΓΆΓten Herausforderung fΓΌr die geistliche FΓΌhrung seit 1979 ausgewachsen. Damals wurde im Zuge der Islamischen Revolution der Schah gestΓΌrzt, und die Islamische Republik ausgerufen.