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Erneuter "Terror-Angriff" in Jerusalem schürt Sorge vor Eskalation im Nahen Osten


Nach Anschlag auf Synagoge
Terror-Angriff in Jerusalem schürt Sorge vor Eskalation

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 28.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Israelische Soldaten am Samstag in der Nähe des Tatorts: Ein 13-Jähriger hat laut Polizei in Ost-Jerusalem auf Anwohner geschossen.Vergrößern des BildesIsraelische Soldaten am Samstag in der Nähe des Tatorts: Ein 13-Jähriger hat laut Polizei in Ost-Jerusalem auf Anwohner geschossen. (Quelle: Mahmoud Illean/dpa)
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Innerhalb weniger Stunden haben zwei Anschläge Ost-Jerusalem erschüttert. Die Hamas hatte zuvor Vergeltung angekündigt.

Nach zwei Gewalttaten in Ost-Jerusalem wächst die Sorge vor einer neuen Eskalation im Nahost-Konflikt. Am Samstag habe ein 13-Jähriger auf Anwohner einer israelischen Siedlung im Stadtteil Silwan geschossen, teilte die Polizei mit und sprach von einem "Terror-Angriff". Die beiden Opfer kamen ins Krankenhaus. Am Freitag – dem internationalen Holocaust-Gedenktag – waren bei einem Anschlag auf Besucher einer Synagoge sieben Menschen ums Leben gekommen.

Die jüngste Eskalation der Gewalt folgt auf eine Razzia israelischer Soldaten, bei der am Donnerstag in der Stadt Dschenin im Westjordanland nach palästinensischen Angaben neun Menschen getötet wurden. Dutzende weitere wurden verletzt, darunter vier schwer, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Es war einer der tödlichsten Militäreinsätze seit Jahren in dem palästinensischen Autonomiegebiet. Am gleichen Tag sei zudem ein 22-Jähriger nördlich von Jerusalem bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten erschossen worden.

Hamas kündigten Vergeltung für "Massaker" an

Israels Militär zufolge waren die Einsatzkräfte am Donnerstagmorgen in Dschenin bei dem Versuch beschossen worden, mehrere Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad festzunehmen. Drei bewaffnete Verdächtige wurden demnach im Feuergefecht von Kugeln getroffen, weitere festgenommen. Die Palästinenser würden verdächtigt, einen Terroranschlag geplant zu haben, hieß es. Dschenin gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. Es war einer der tödlichsten Militäreinsätze seit Jahren in dem palästinensischen Autonomiegebiet.

Die Palästinensische Autonomiebehörde kündigte daraufhin die Zusammenarbeit mit Israel in Sicherheitsfragen auf. Als Grund nannte die Behörde einseitige Schritte und Maßnahmen Israels im Westjordanland sowie die Vorfälle in Dschenin. Ähnliche Ankündigungen hatte die Autonomiebehörde schon bei früheren Gelegenheiten gemacht – sie wurden allerdings de facto nicht umgesetzt.

In einer Stellungnahme der im Gazastreifen herrschende Hamas hieß es: "Die israelische Besatzung wird den Preis für das Massaker in Dschenin zahlen." Eine Antwort werde nicht lange auf sich warten lassen. Die Hamas wird von der EU als Terrororganisation eingestuft. Nach der Razzia im Westjordanland flogen Raketen aus Gaza, Israel flog Luftangriffe.

Sieben Menschen sterben bei Anschlag auf Synagoge

Am Freitagabend eröffnete ein Angreifer das Feuer auf Menschen, die nach dem Schabbat-Gebet gerade eine Synagoge in Ost-Jerusalem verließen. Sieben Menschen starben bei dem Vorfall in der israelischen Siedlung Neve Yaakov, drei weitere wurden verletzt. Ihr Zustand ist nach Krankenhausangaben stabil.

Der Attentäter wurde bei seiner versuchten Flucht erschossen, wie die Polizei mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich um einen 21-Jährigen aus Ost-Jerusalem. Demnach habe er allein gehandelt. Die Ermittlungen dauerten jedoch an, hieß es in der Nacht.

Junge Palästinenser schließen sich Aufstand an

Die Lage im Westjordanland ist schon seit langem sehr angespannt. Seit einer Serie von Anschlägen, die Palästinenser im vergangenen Jahr verübt haben, unternimmt Israels Armee dort vermehrt Razzien. Dieses Jahr wurden bereits 30 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen oder eigenen Anschlägen getötet, darunter fünf Jugendliche. Im vergangenen Jahr waren es 172 gewesen – so viele wie zuletzt 2006.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. Immer mehr junge Palästinenser schließen sich dem Aufstand an und seien bereit, zu kämpfen und auch zu sterben, warnte jüngst Michael Kobi vom israelischen Institut für Nationale Sicherheitsstudien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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